EU-Förderprogramm LIFE

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

LIFE steht für LInstrument Financier pour l’ Environnement. Es ist ein Fond der EU zur Förderung von Umweltmaßnahmen in der gesamten EU und in ausgewählten Kandidaten-, Beitritts- und Nachbarländern der EU.

Geschichte

Seit den 1970ern ist sich die EU zunehmend der Wichtigkeit des Umweltschutzes bewusst. Nach der Verabschiedung der Vogelschutzrichtlinie (VoSchRL) im Jahr 1979 war klar, dass zur Erhaltung finanzielle Unterstützung notwenig ist. In den 1980ern kam es zu einer Reihe von Finanzierungsplänen. Eines dieser Programme diente der Lebensraumerhaltung und damit der Unterstützung der Vogelschutzrichtlinie und der 1992 neu geschaffenen FFH-Richtlinie.

Alle Projekte waren Einzelmaßnahmen mit kurzer Laufzeit ohne einheitliche Verwaltung. Die Dringlichkeit des Umweltschutzes und seine finanzielle Förderung wurde auch im Hinblick auf die wachsende EU immer deutlicher. Ein einheitlichen Umweltfond mit definierten Handlungsfeldern wurde gebildet: LIFE.

Das LIFE-Programm

Seit 1992 gab es 3 Lifeprojekte. Sie hießen LIFE I,II und III. Jedes Programm setzte bestimmte Schwerpunkte. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich 3 Kategorien heraus:

  • LIFE-Natur (46 % der Fördermittel)
  • LIFE-Umwelt (46 % der Fördermittel)
  • LIFE-Drittstaaten (8 % der Fördermittel )

LIFE-Umwelt hat seinen Schwerpunkt auf der Umweltpolitik und Umweltgesetzgebung. Eine weitere Aufgabe ist das Umweltmonitoring und Abfallmanagement. Die Integration von Umweltbelangen in die Stadt- und Landschaftsplanung gewinnt außerdem zunehmend an Bedeutung.

LIFE Natur ist das Programm zur Umsetzung der Vogelschutz- und der FFH-Richtlinie. Sein Ziel ist damit die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen in diesen Gebieten. Zur Vernetzung dieser Gebiete wurde das Unterprogramm Natura 2000 gegründet.

LIFE Drittstaaten war ein Informations- und Unterstützungsprogramm für die Anrainerstaaten am Mitttelmeer und der Ostsee. Unter diesen Staaten befanden sich auch zahlreiche EU-Anwärter, sie sollten mit den Umweltschutz-Richtlinien der EU vertraut gemacht werden.

Lebendige Rheinauen bei Karlsruhe ist ein Förderprojekt im Rahmen von LIFE III. Es gehört zur Kategorie LIFE-Natur und entspricht zusätzlich den Richtlinien von Natura 2000.

Aktuell

Umstrukturierung und LIFE + (LIFEplus)

Vor der nächsten Förderphase war eine Umstrukturierung notwendig geworden. Die Verfahrens- und Genehmigungsabläufe wurden vereinheitlicht und die Kategorien Natur, Umwelt und Drittstaaten unter einer Leitung zusammengefasst. Danach wurde Natura 2000 vom Bereich LIFE-Natur getrennt und damit zu einem eigenständigen Programm.

So entstand LIFE +. Das Plus-Zeichen steht für pomouvoir l’union soutenable (Förderung einer gangbaren Einheit) und damit für die Vereinfachung der Antragstellung. Die Dauer von LIFE + wurde auf 2007 bis 2013 festgelegt.

In der Verordnung der EU vom 9. Juni 2007 wurden folgende Schwerpunkte festgelegt:

  • Natur und biologische Vielfalt (Natura 2000) (50 – 75 % Förderung von Einzelprojekten)
  • Umweltpolitik und Verwaltungspraxis (bis zu 50 % Förderung von Einzelprojekten)
  • Information und Kommunikation (bis zu 50 % Förderung von Einzelprojekten)

Bis zum 4. Oktober 2010 müssen die Anträge der einzelnen EU-Staaten eingereicht sein. Die ersten Projekte sollen im September 2011 starten, bereits bestätigt ist das Projekt Rheinauen bei Rastatt, das 4,7 Millionen Euro bekommen soll.

Weblinks