Dorfkapelle Bermersbach

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Heute ein Wohnhaus: Die ehemalige Dorfkapelle Bermersbach
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In der Bermersbachstraße 23 des Forbacher Ortsteils Bermersbach befand sich von 1734 bis 1895 die Dorfkapelle Bermersbach. Das Gebäude ist in stark veränderter Form als Wohnhaus erhalten geblieben.

Die Bermersbacher Christen mussten vor dem Bau der Kapelle zum Gottesdienst nach Forbach gehen. Dieser Umstand ist ab dem Jahr 1460 nachgewiesen. Da der Weg aber selbst für gesunde Menschen auf Dauer als unzumutbar betrachtet wurde und weil die Bermersbacher Gemeinde für die Betreuung durch die Forbacher Gemeinde eine Gebühr entrichten musste, erging am 10. März 1719 ein Gesuch an die Markgräfin Sibylla Augusta zum Bau einer eigenen Kapelle. Geweiht werden sollte der Bau der Jungfrau Maria, dem heiligen Rochus und dem heiligen Florian. Nach eingehender Untersuchung durch die zuständigen Behörden wurde das Gesuch wegen der nicht gesicherten Finanzierung abgelehnt.

Daraufhin wandte sich der Forbacher Pfarrer Ignatius Joseph Hornberger am 3. Mai 1720 an das kirchenrechtlich zuständige Ordinariat Speyer. Die finanzielle Tragbarkeit von Bau und Unterhalt sei gesichert, hieß es in der Bittschrift. Aber auch aus Speyer kam eine Ablehnung.

Zwölf Jahre später wurde erneut ein Bauantrag an den Fürstbischof gesandt. Dieser genehmigte im Juni 1731 den Bau einer Kapelle für Privatandachten, unter der Bedingung dass diese nicht wie geplant aus Holz, sondern aus Stein errichtet würde. Es dauerte noch ein Jahr, bis die Genehmigung nach Bermersbach weitergeleitet wurde, so der dass der Bau am 3. September 1732 begann. Zuständig blieb weiter der Forbacher Pfarrer, der nur zu bedeutenden Feierlichkeiten anreiste.

Geweiht wurde sie schließlich am 12. August 1734 der Jungfrau Maria und dem Antonius von Padua. 1769 erhielt die Kapelle eine Glocke. Sie befindet sich heute im Murgtalmuseum.

Da die Gemeinde wuchs, erfolgte 1785 eine Erweiterung, die jedoch ohne Genehmigung durchgeführt wurde, weshalb es zu Schwierigkeiten bei der Weihe des erweiterten Baus kam.

Die Gemeinde wuchs weiter und bereits 1865 wurde die Kapwlle erneut als zu klein empfunden. Teilweise wurde außerhalb der Kirche eine Kanzel aufgestellt von wo aus der Pfarrer seine Predigten hielt. Außerdem war der Bau stark sanierungsbedürftig. So wurden Forderungen nach einem Kirchenneubau laut. Den Gedanken, diesen am Ort der bestehenden Kapelle zu errichten, wurde verworfen, da zwei Wohnhäuser hätten abgerissen werden müssen.

Nachdem die neue Kirche im Jahr 1895 schließlich in Betrieb genommen wurde, bestand für die Kapelle keine Verwendung mehr. Sie wurde umgebaut und als Dorfkelter umfunktioniert. Auf die bestehenden steinernen Seitenmauern wurde ein zweistöckiges Fachwerk aufgesetzt. Später wurde das Fachwerk wieder entfernt und das Gebäude als privates Wohnhaus umgestaltet.

Lage

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