Carl Ludwig Spohn

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Portrait
Grabstein auf dem Hauptfriedhof

Carl Ludwig Spohn (* 20. September 1812 in Karlsruhe-Aue, † 29. Mai 1857 in Karlsruhe) war ein Komponist und Musiker.

Leben

Carl Ludwig Spohn wurde als vierter Sohn des Schullehrers Lorenz Spohn geboren. Da der Vater versetzt wurde, zog die Familie nach Dundenheim im Ortenaukreis und 1826 nach Britzingen im Markgräflerland. Schon früh wurden Carls musikalischen Talente erkannt, Unterricht bekam aber aber darin nicht. Stattdessen wurde er auf den Lehrerberuf vorbereitet.

Ab 1828 besuchte er das Evangelische Lehrerseminar in Karlsruhe. Dort erhielt er erstmals Unterricht in Klavier- und Flötespiel. Förderer waren die zwei Brüder Joseph Gersbach (1787–1830) und Anton Gersbach (1803–1848), beide Musikpädagogen. Bald wurde er einer der besten Zöglinge des Seminars. 1830 bestand er als Lehrgangsbester die Laufbahnprüfung und wurde als Hilfslehrer im Evang. Lehrerseminar angestellt. Doch er gab diese Stelle kurz danach auf, um Musikpädagoge zu werden. Durch die Einnahmen daraus konnte er sogar seine Brüder finanziell unterstützen, die inzwischen auch in Karlsruhe wohnten.

Ein Mäzen ermöglichte ihm ab 1832 einen mehrjährigen Aufenthalt in München. Dort erlernte er den Beruf des Dirigenten und gründete einen Männergesangverein. Aus dieser Zeit stammt das Portraitbild, als er eine Zeichnerkolonie besuchte.

1836 kehrte er nach Karlsruhe zurück und wohnte fast 20 Jahre in der Herrenstraße 38. Ein Jahr später übernahm er die Gesangsabteilung in der neu errichteten „Musikbildungsanstalt des Caecilienvereins”. Hier wurden in kurzer Zeit über 100 Jungen und Mädchen nach Geschlechtern getrennt ausgebildet.

1841 wurde der „Liederkranz Karlsruhe” gegründet, bei dem Spohn Gründungsmitglied und bis zu seinem Tode erster Dirigent war. 1841 gab er seine Arbeit beim Caecilienverein auf und widmete sich der Komposition und der Männerchorförderung.

1855 bezog er eine Wohnung in der Lange Straße 207 (heute: Kaiserstraße 215, ehemalige Hieke-Ecke). Seine unermüdliche Arbeit mit Schülern, neuer Chorliteratur, Männergesangverein und Liedgutpflege forderten ihren Tribut.

1857 starb er an einem Herzschlag in Karlsruhe und wurde auf dem Alten Friedhof an der Kapellenstraße begraben. Mittlerweile wurde sein Grabstein, gestiftet vom Liederkranz Karlsruhe, auf den Karlsruher Hauptfriedhof verlegt, links neben der Kapelle.

Heutzutage werden seine Werke kaum noch aufgeführt.

Quellen

Artikel von Wolfgang Rösch im Intelligenz- und Provinzblatt für Durlach, Ausgabe 22, 1997, Seiten 30 – 33