Bruchsaler Wochenblatt (1760)
Unter der Bezeichnung Bruchsaller Wochenblat erschien in den 1760er Jahren in Bruchsal ein regelmäßiges Druckwerk, welches vorwiegend als Anzeigenblatt fungierte.
Es hatte einen Umfang von vier Seiten. Hauptsächlicher Inhalt waren gewerbliche Anzeigen, amtliche und gerichtliche Informationen, Privatanzeigen und "gemischte Nachrichten", worunter keine journalistisch aufbereitete Texte zu verstehen sind.
Der fürstbischöfliche Hofdrucker Nikolaus Christian Mannhardt reichte am 1. Dezember 1757 eine Bitte an Fürstbischof Hutten ein, ein entsprechendes Wochenblatt verlegen zu dürfen. Zwar kam die Erlaubnis nach Gemeinderatsbeschluss im Januar 1758, es dauerte jedoch noch zwei Jahre, bis 1760 die erste Ausgabe erschien.
Die 70 Abonennten, welche die Zeitung im ersten Jahr bezogen, trugen die Produktionskosten nicht. Fürstbischof Hutten ordnete ein Zwangsabo für alle Beamten und Gastwirte im Fürstbistum, konnte dies jedoch nicht durchsetzten. Die letzte Ausgabe, deren Erscheinen nachgewiesen ist, wurde im Sommer 1762 verkauft. Der genaue Zeitpunkt, wann der Vertrieb eingestellt wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar, da sich keine Ausgabe erhalten hat. Spätestens im Januar 1767 erschien kein Wochenblatt mehr, nachdem Manhardt verstorben war.
Ein neuer Anlauf wurde erst 1782 mit dem Wochenblatt für das Fürstliche Hochstift Speier unternommen.