Bernhard II. von Baden

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Statue an der St. Bernhard-Kirche

Bernhard II. von Baden (* 1428/1429 im Schloss Hohenbaden; † 15. Juli 1458 in Moncalieri[1] bei Turin/Italien) war der zweite Sohn des Markgrafen Jakob I. von Baden und seiner Frau Katharina von Lothringen.

Leben und Wirken

Nach dem Tod des Vaters übernahm er 1453 gemäß dem väterlichen Testament die Herrschaft der Stadt Pforzheim und umliegender Dörfer und Weiler, Schloss Eberstein und noch eine Vielzahl weiterer Burgen und Städte, zudem erhielt er zahlreiche Rechte auf Ämter und Lehen.

Zur Festigung der Bindungen mit dem französischen Hof war er in jungen Jahren mit Magdalena, einer Tochter König Karls VII., verlobt worden. Eine Ehe kam jedoch wegen Bernhards persönlicher religiöser Einstellung nicht zustande. Er führte ein streng religiöses, allen weltlichen Vergnügungen entsagendes Leben. Er erkannte eine ganze Reihe von Missständen seiner Zeit und versuchte, Not und Armut beispielgebend zu lindern, indem er den größten Teil seines Einkommens den Bedürftigen überließ.

Am 15. Juli 1458 starb er im oberitalienischen Moncalieri, nachdem er auf einer Reise schwer erkrankt war. Dort ist Bernhard seither Schutzheiliger. Sein Grab in der Marienkirche von Moncalieri wurde rasch zum Wallfahrtsort.

Ehrungen

Am 16. September 1769, 311 Jahre nach seinem Tod, wurde Bernhard von der katholischen Kirche unter Papst Clemens XIV. seliggesprochen. Nach seiner Seligsprechung wurde er im katholischen Teil der Markgrafschaft Baden zum Schutzheiligen; das Erzbistum Freiburg verehrt ihn noch heute als Patron.

Der Bernhardusbrunnen von Rastatt wurde anlässlich seiner Seligsprechung erbaut und 1776 fertig gestellt.

Nach ihm wurde die Bernharduskirche in der Oststadt benannt. Ebenfalls auf ihn (oder auf Bernhard I. von Baden) geht der Name der Bernhardstraße zurück.

1958 wurde der Heiligsprechungsprozess eingeleitet.

Am 9. Juli 2005 fand in Baden-Baden eine Prozession zu Ehren des Seligen Bernhard statt, an der auch Erbprinz Bernhard teilnahm.

Am 10. Januar 2011 hat die Erzdiözese Freiburg das Erhebungsverfahren für den kanonischen Heiligsprechungsprozess des Seligen Bernhard von Baden formal wieder eröffnet.

Erzbischof Robert Zollitsch hat das Heiligsprechungsverfahren auf diözesaner Ebene im Münster in Freiburg am 21. November 2012 mit einem Pontifikalamt abgeschlossen. Im Anschluss daran wurden die versiegelten Unterlagen an den Postulator weitergegeben, damit er diese der Kongregation in Rom übergeben kann.

Das weitere Heiligsprechungsverfahren des Seligen Bernhard von Baden ist derzeit ausgesetzt. Das gab das Erzbischöfliche Ordinariat am 13. Juli 2018 bekannt. Grund für den Stopp des Verfahrens sind zwei gerichtsärztliche Gutachten, die unabhängig voneinander ein Wunder des Seligen Bernhard von Baden nicht anerkennen.[2]

Ausstellung

„Ritter – Landespatron – Jugendidol. Markgraf Bernhard II. von Baden“, 21. Mai bis 22. November 2019 im Generallandesarchiv Karlsruhe.

Weblinks

Fußnoten