Casimir Schweizelsberg

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Casimir Schweizelsberg (* 3. Dezember 1669 in Rosenheim; † nach 1722), auch in den Schreibweisen Schweizelsperg und Schweizelsperger[1], war ein Komponist, Kapellmeister, Viola d’Amore-Spieler, Geiger und Philosoph.

Wirken

1714 kam Schweizelsberg nach Durlach, seine Frau folgte ihm im Herbst. Dort hatte er an der Durlacher Hofkapelle gewirkt.

Werke

Das 1714 oder 1715 in Durlach uraufgeführte Singspiel „Die romanische Lucretia“ ist erhalten und im Programm des Karlsruher aka musikverlags.[2] Alle Rollen des dreiaktigen Bühnenwerks sind durch Frauen besetzt; 69 junge Frauen kommen als Sängerinnen und Tänzerinnen zum Einsatz. Zwischenmusiken und Tänze für die Tänzerinnen am Durlacher Hof sind verschollen.

Wiederaufführung 2015

Eine Wiederaufführung wurde 2014 diskutiert, es gab auch ein Treffen von Stadt, Staatstheater, der Hochschule für Musik und weiteren Beteiligten. Der Rektor der Musikhochschule bat um eine Zusage für eine finanzielle Unterstützung bis zum Ende des Sommersemesters, die seitens der Stadt nicht erfolgte. Daher verkündete OB Dr. Mentrup am 29. Juli 2014 im Karlsruher Gemeinderat, dass das Projekt vorerst nicht realisiert werde.[3]

Malika Reyad und Dorothea Winkel in Die romanische Lucretia. Opernproduktion zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe (2015)

Schließlich machten die Karlsruher Schlosskonzerte unter ihrer Intendantin Malika Reyad das Unmögliche möglich und produzierten die Oper innerhalb von acht Monaten pünktlich zum 300jährigen Jubiläum der Stadt Karlsruhe.[4] Premiere war am 4. November 2015, es folgten weitere Vorstellungen am 5., 6., 19. und 20. November 2015. Alle fünf Vorstellungen fanden im Gartensaal des Schlosses mit Gesangssolistinnen und dem Orchestra Carolina statt. Die musikalische Leitung hatte Johannes Braun, Regie führte Thorsten Morawietz.

Casimir-Schweizelsperg-Preis

Seit 2020 verleiht die Händelgesellschaft Karlsruhe den undotierten Casimir-Schweizelsberg-Preis für besonderes musikpädagogisches Wirken. Erste Preisträgerin war 2020 Annabelle Cavalli, die seit mehreren Jahren Kinder unterschiedlicher Herkunft und musikalischen Hintergrunds zum Musizieren motiviert.[5]

Presse

  • Isabel Steppeler: Lucretia darf zum Stadtgeburtstag singen, in: Badische Neueste Nachrichten vom 23. Juni 2015
  • Manfred Kraft: Ein entzückendes Geschenk. Karlsruher Schlosskonzerte bringen „Die romanische Lucretia" von Casimir Schweizelsperg. In: Badische Neueste Nachrichten vom 6. November 2015
  • Rist: Sex und Macht – „Me too“ in der Barockoper? Vortrag bei junge alte von Malika Reyad. In: Grötzingen Aktuell. Nachrichten aus dem Badischen Malerdorf vom 12. April 2024

Fußnoten

  1. Eintrag im Bayerischen Musiker Lexikon Online (abgerufen am 29.07.2014)
  2. Katalogeintrag aka 7.010 (abgerufen am 29.07.2014)
  3. Liveticker: „Der Gemeinderat diskutiert über die Aufführung der Oper "Lucretia" … im Rahmen des Stadtgeburtstags 2015 … Das Projekt soll zu einem anderen Anlass realisiert werden.“ (abgerufen am 29. Juli 2014)
  4. Die romanische Lucretia, Homepage Schlosskonzerte Karlsruhe
  5. Stadtanzeiger-Ortenau.de: Besonderer Preis für Annabelle Cavalli / Wettbewerbs-Erfolg für städtische Musikschule (24. Februar 2020)