Waisenhaus
1849 wurde vor dem Karlstor in der Kriegsstraße ein Waisenhaus eröffnet.
Allgemein
Die Finanzierung übernahm der von Karlsruher Bürgern gegründete „Lokalwaisenfonds“. Zu den Kindern, dir hier aufwuchsen, gehörte der spätere Freiburger Bildhauer Theodor Hengst (1869–?), der im Alter von 15 Jahren eine Bildhauerlehre bei Fidel Binz absolvierte.[1]
Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Haus baufällig und war auch zu klein, sodass am 3. Oktober 1899 ein Neubau in der Mühlburger Stösserstraße 17 bezogen wurde, Architekt des Hauses war Emil Schweickhardt. Es hatte Platz für 100 Waisen, nur die Speise- und Arbeitssäle waren für die Benutzung durch beide Geschlechter angelegt.
Durch die einsetzende Industrialisierung reichte auch dies nicht aus: viele verwahrloste Kinder wurden im Armenpfründnerhaus in der Zähringerstraße untergebracht. Auch dessen Erweiterung 1903 um ein Kinderpflegehaus war bald zu klein: Statt 40 Kinder waren 75 und mehr untergebracht. Also beschloss der Stadtrat und der Städtische Armen- und Waisenrat den Neubau des Kinder- und Jugendhilfezentrums, auch als „Sybelheim“ bezeichnet.
Siehe auch
- Zucht- und Waisenhaus in Pforzheim von 1717, in welchem auch die Waisenkinder der Markgrafschaft Baden-Durlach eine Unterkunft fanden
Literatur
- Manfred Koch (Herausgeber): Heimerziehung in Karlsruhe: Von der Waisenanstalt zum Kinder- und Jugendhilfezentrum, Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe, Band 4, INFO Verlauf, Karlsruhe 2004, ISBN: 978-3881903813