Ortsrufanlage

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Eine Ortsrufanlage, auch Ortsfunk, Dorffunk oder Stadtfunk genannt, ist eine heute fast nicht mehr gebräuchliche Einrichtung zur Bekanntgabe wichtiger Informationen innerhalb einer Ortschaft.

Geschichte

Die Ortsrufanlage wurde von dem aus Staffort stammenden Elektromeister Wilhelm Glaser in Untergrombach erfunden, der die Idee einer leitungsgebundenen Lautsprecheranlage innerhalb der Ortschaften entwickelte.

Die Verbreitung von Neuigkeiten und amtlichen Verkündigungen war vor dem Beginn des Kommunikationszeitalters Aufgabe von Gemeindedienern, die wegen der mitgeführten Glocke in manchen Gegenden auch „Ausscheller“ genannt wurden. Ihre Aufgabe wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts von zahlreichen Gemeinden der Region Karlsruhe von der Ortsrufanlage übernommen.[1]

Seine größte Verbreitung fanden die Ortsrufanlagen in den 1950er Jahren. Mit der besseren Verfügbarkeit von Rundfunk, Fernsehen und Tageszeitungen in vielen Haushalten nahm die Bedeutung im Laufe der 1960er und 1970er Jahre soweit ab, dass in den meisten Gemeinden der Betrieb wieder eingestellt wurde.

Weblinks

Literatur

  • Thomas Adam: In den Dörfern gehen die Lichter an, Geschichte der Stromversorgung in Untergrombach und im Bruchsaler Raum, Heimatverein Untergrombach e.V. 1999
  • Manfred G. Raupp: Ortsfamilienbuch Staffort, Herausgeber Stadt Stutensee, Verlag Gesowip Basel 2010, ISBN: 978-3-906129-64-8

Fußnoten

  1. Chronik Widdershausen/Werra: Der Ausscheller von Bernd Koch, abgerufen am 2. Juli 2022