Kormoran

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Kormoran trocknet sein Gefieder

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) gehört zur Vogelgruppe der Ruderfüßer. Es ist eine sehr alte, eine erfolgreiche Tiergattung. Zu ihnen zählen die Fregattvögel, die Pelikane, die Tölpel und die Schlangenhalsvögel. Der Name „Kormoran“ ist auf das lateinische „Corvus marinus“ zurückzuführen, was übersetzt Meerrabe heißt. In Europa sind die Unterarten carbo carbo und carbo sinensis anzutreffen. Letzterer hat im Laufe der 80er und 90er Jahre das Binnenland erobert.

Sein Gefieder ist dunkelbraun bis schwarz mit bläulichgrünlichem Glanz und bronzefarbenen Schiller. Das Wasser dringt in das Gefieder ein. Seine Knochen enthalten weniger Lufträume als andere Vögel. Mit niedrigerem spezifischem Gewicht und wenig Luft unter den Federn kann er schnell und tief tauchen. Seine Nasenlöcher sind zugewachsen. Er atmet durch den Schnabel.

Die Ruderfüße treiben ihn wie ein Mensch mit Schwimmflossen durch das Wasser. Die stabilen Schwanzfedern dienen als Steuer. Mit seinem deutlichen Haken an der Schnabelspitze packt er Beutefische sicher hinter den Kiemen. Er wirft sich den Fisch mit dem Kopf voraus in den Schlund und würgt das Opfer unzerteilt hinunter. Manchmal übernimmt der Vogel sich und muss den Fisch wieder schwimmen lassen.

Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur durch ihre Größe, die jedoch in der Gruppe kaum auffällig wird. Sie bauen ein Nest aus Knüppeln, Reisern und Gras oder besetzen ein vorhandenen Nest. Beide Eltern brüten und füttern. Die Jungen schlüpfen nach 24 Tagen, nach 8 Wochen können sie fliegen.

Untersuchungen über den Nahrungsbedarf enden mit unterschiedlichen Zahlen von 243 bis 500 g pro Tag. Der Kormoran jagt nach Bedarf einzeln oder in Gruppen. Der Vogel ist nicht wählerisch. Er frisst die Fische, die gerade da sind. An der Gemeinschaftsjagd können hunderte Vögel beteiligt sein. In Halbkreisen geordnet hetzen sie die Fische in Flachgewässer oder Buchten. Sie untertauchen den Fischschwarm, um ihn an die Oberfläche zu treiben. Die Jagd kann je nach Größe der Beute bis zu zwei Stunden pro Tag recht zeitaufwendig sein.

Vorkommen in der Region

Der Kormoran brütet in der Region z. B.am „Knielinger See“ in einer seit Jahren stagnierenden Kolonie von um die 80 Brutpaaren. See, Hafen, Rhein, Federbach, Alb und die Teiche sind sein Jagdrevier. Er ist zu finden, wo seine Nahrung (Fische) vorkommt.

Schutz

Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu tausenden geschossen und vertrieben wird. NABU und LBV lehnen eine flächendeckende Regulierung der Kormoranbestände grundsätzlich ab.

Weblinks