Knielinger Lied

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Handschrift des Knielinger Lieds

Ein Lied aus Knielingen:

Text

Wo gibt's ein Ort, wie unser Ort, am Rhein so schön gelegen
Wo froh man lebt nach Gottes Wort und alles prangt im Segen!
Wo blühet so des Feldes Flur, wo grünet so der Wald,
Wo beugt ein Ort sein Knie nur vor Gott, der es erhalt?
|: Drum stoßet an, es lebe fort, der gute alte Heimatort! :|

Wo gibt's ein Ort, wie unser Ort, das auf dem Knie gelegen,
Trotzdem die Bürger fort und fort die Händ so fleißig regen?
Der eine baut sein gutes Land, der andere fällt den Baum,
der dritte führt mit sich'rer Hand, das Schiff durch Wellenschaum.
|: Drum stoßet an, es lebe fort, der gute alte Heimatort! :|

Wo gibt's ein Ort, wie unser Ort, wo schöne Hardtpferd springen,
Die Viehzucht blüht wie nirgends dort, im Beutel Gulden klingen!
Die Maid den heimischen Hanf uns spinnt, und treu das Herz uns wahrt,
Der Rhein uns reiches Gold gewinnt, die Hausfrau sorgsam spart.
|: Drum stoßet an, es lebe fort, der gute alte Heimatort! :|

Ursprung

Das Knielinger Lied wurde von Dr. Franz Seubel (genannt Richard Wanderer) geschrieben. Es wurde im Jahre 1858 erstmals erwähnt. Die Melodie dazu stammt sehr wahrscheinlich von Frau Seubel, die komponierte und auch Musikunterricht gab. Diese Angaben stammen aus alten Aufzeichnungen von Krämer-König.

Man beachte die grausame, aber konsequente Verachtung des Akkusativs und die falsche Zuordnung des Ortsnamens zum Rheinknie.

Die Schrift und Zeichnung stammt von Robert Raih, einem verstorbenen Kalligrafen aus Knielingen. Literatur: Abgedruckt auf Seite 426 in „1200 Jahre Knielingen 786-1986 – Heimatgeschichtliche Beiträge”, herausgegeben 1985 vom Bürgerverein Knielingen.