Freies Konzert für Freie Bildung
Das Freie Konzert für Freie Bildung fand am Freitag, 16. Februar 2007 von 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr im Veltesaal der Musikhochschule (Schloss Gottesau) statt.
Es spielten Studierende der Hochschule für Musik, die am Boykott gegen die "Studiengebühren in Höhe von 500,- Euro" teilnehmen.
Der AStA der Hochschule für Musik Karlsruhe lud hierzu bei freien Eintritt ein. Die Studierenden spielten vor fast vollen Rängen und gegen die Einführung von Studiengebühren.
Programm
- Ludwig van Beethoven (1770-1827)
- Sonate Nr.5 „Frühlingssonate“ Allegro
- Eva-Maria Vischi, Violine
- Sofja Rajtschik, Klavier
- John Thomas (1826-1913)
- The minstrel‘s adieu to his native land
- Flora Babette Kick, Harfe
- Franco Donatoni (1927-2000)
- Omar
- Rie Watanabe, Vibraphon
- Antonio Vivaldi (1678-1741)
- Concerto in C
- Ferenc Mausz, Trompete
- Andre Schoch, Trompete
- Reimi Matsuda, Klavier
- Isaac Albeniz (1860-1909)
- Pavana-Capricho, op.12
- Sonja und Hella Krautter, Klavier
- Willem van Nieuwkerk (*1955)
- Voci, voci
- Miriam Koch, Tenorblockflöte
- und Tape
- Pablo de Sarasate (1844-1909)
- Carmen Fantasie Op. 24
- Kira Kohlmann, Violine
- Arto Satukangas, Klavier
- Pause
- Johannes Brahms (1833-1897)
- Sonate Nr.3, op. 108 d-moll, Allegro amabile
- Martin Emmerich, Violine
- Maria Gerter, Klavier
- Alexander Borodin (1833-1887)
- Streichquartett Nr.2 D-Dur, Notturno
- Dmitri Stambulski, Violine
- Eva-Maria Vischi, Violine
- Marie Petit, Viola
- Lisiane de los Santos, Violoncello
- Nebojsa Jovon Zivkovic
- Born to beat wild
- Nuria Andorra, große Trommel
- Per Ivarsson, Trompete
- Moritz Pabst
- Tagtraum
- Moritz Pabst, Gesang und Gitarre
- Per Ivarsson, Trompete
- Victor Kraus, Schlagzeug
- Juan Pablo Hasbun, Kontrabass
- Andreas Merkel
- Tango Nr.4
- und
- Paulo Dorfmann
- Poe Tinta no Carimbo
- Roman Weibert, Gitarre
- Andreas Merkel, Gitarre
- Toygun Kirali, Gitarre
- Juan Pablo Hasban, Kontrabass
Hintergrund
Da Teile des Rektorats das Konzert verbieten wollten, konnten die Einladungen erst kurzfristig verbreitet werden, ein Livestream und ein Eintrag auf der Website der Hochschule blieb der Veranstaltung versagt.
Aus Sicht des AStA der Hochschule für Musik Karlsruhe sind Studiengebühren unsozial:
Erklärung des AStA
Studierende, die Studiengebühren nicht bezahlen können, müssen einen Kredit bei der Landesbank aufnehmen, dessen Zinssatz unverschämte 7,2% beträgt. Damit werden die sowieso schon finanziell schwachen Studenten zusätzlich belastet. Außerdem haben entgegen den Versprechungen von Wissenschaftsminister Dr. Peter Frankenberg (CDU) nicht alle Studenten Anspruch auf ein Darlehen.
Ziel der Studiengebühren sollte die Verbesserung der Lehre sein. Dies steht im Widerspruch zu den jährlichen Kürzungen, die das Land an den Hochschulen vornimmt. Mit den Studiengebühren wird nicht die Lehre verbessert, sondern lediglich Haushaltslöcher gestopft. Weiter werden ungefähr 25% der Studiengebühren für Verwaltung sowie für den Ausfallfonds verwendet.
Schon jetzt arbeiten viele Studenten, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. In Zukunft werden die Studenten mehr arbeiten müssen und noch weniger Zeit für ihr Studium haben. Somit sinkt entweder das Bildungsniveau oder das Studium verlängert sich um einige Semester.
Des Weiteren ist anzunehmen, dass 500€ pro Semester nur der Anfang sind und eine baldige Erhöhung zu befürchten ist. In einigen Jahren könnten die Gebühren wohl schon bei 1000€ pro Semester liegen, Aufbaustudiengänge kosten bereits jetzt schon je nach Universität zwischen 800 und 2000€!
Gerade wir Musiker haben während des Studiums durch Anschaffung, Pflege und Instandhaltung unserer Instrumente unverhältnismäßig hohe Kosten zu tragen. [1]
Fußnoten
- ↑ Flugblatt zum Konzert, Text vom AStA zur Veröffentlichung erhalten. 2007-02-16