Franz Anton Buhl

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Franz Anton Buhl (* 19. Februar 1779 in Ettlingen; † 16. Januar 1844 in Diedesheim) war ein Ettlinger Fabrikant und Politiker.

Leben und Wirken

Franz Anton Buhl wurde als Sohn des Papierfabrikanten Franz Albert Buhl geboren. Durch Eifer und Talent konnte er bereits mit 14 Jahren die Lehranstalt der Benediktiner im Kloster Allerheiligen beziehen und blieb dort mehrere Jahre. Als er wieder zurückkam, musste er in der Fabrik seines Vaters mitarbeiten. Nach einem Aufenthalt in Frankfurt a.M. und Reisen nach Frankreich und England wurde er 1806 Teilhaber in der Firma seines Vaters. Mit ihm gründete er auch eine Baumwollspinnerei. Doch kurz danach überschwemmten englische Waren den deutschen Markt und halte Verluste trafen ihn. Kurz nachdem 1818 die Badische Verfassung erlassen wurde Buhl in die zweite Kammer des Landtags von 1819 gewählt. Er wurde Mitglied der Budgetkommission und hatte aufgrund seiner finanziellen Kenntnisse großen Einfluss, obwohl er kein guter Redner war. Vor allem bei den Gesetzen der Zehntablösung war er beteiligt. 1825 wurde er nicht in die Kammer gewählt, erst wieder 1831. Bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 1837 war er Mitglied der Budgetkommission.

So erfolgreich er in der Politik war, um so weniger Glück hatte er in anderen Bereichen. Mehrere seiner Kinder starben früh und seine beiden Papierfabriken, die er nach dem Tod seines Vaters mit seinem jüngeren Bruder Florian betrieb, wurden von Wasserfluten zerstört. Mit großer Anstrengung wurden sie wieder hergestellt bzw. neu erbaut. In dieser Zeit war er auch Bürgermeister von Ettlingen.

Bereits 1836 hatte Buhl erste Symptome eines Rückenmarkleidens. Sein Zustand verschlechterte sich zunehmens, so dass er bald von Dienern getragen werden musste. 1842 starb seine Frau, die ihn gepflegt hatte, und er zog nach Deidesheim zu seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, dem bayrischen Landtagsabgeordneten Jordan. Obwohl er ihm körperlich nicht gut ging, blieb er geistig rüstig und freute sich über die Wahl seines Sohnes zum badischen Landtagsabgeordneten.

Literatur

  • Michael Bock: Franz Anton Buhl: (1779–1844); Großunternehmer und Liberaler der "ersten Stunde", in: Jahrbuch Landkreis Karlsruhe, 4. (1994), Seite 252–256

Weblink

  • Eintrag Franz Anton Buhl (Identifikations-Nr. 20434) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg