Deserteurdenkmal
Mit dem Deserteurdenkmal wurde erstmals in Karlsruhe ein Denkmal errichtet, um an all jene Menschen erinnern zu können, die sich den Kriegen verweigert haben.
Inschrift
Die Inschrift lautet:
hier lebte ein mann, der sich geweigert hat, auf seine mitmenschen zu schießen. ehre seinem andenken. kurt tucholsky. für die deserteure
Wiedereinweihung 2023
Für den Schutz des Wurzelwerks einer großen Eiche wurde es an einen anderen Platz im Gewerbehof gestellt. Daher ist am 10. Februar 2023 um 17 Uhr eine Kundgebung vor dem Denkmal mit Szenischer Lesung geplant.
Geschichte
Das Denkmal wurde am 5. Mai 1990 aufgestellt; da die Stadt Karlsruhe keinen Standort zuzuweisen konnte, bekam es „politisches Asyl“ im Gewerbehof.
Neueinweihung 2005
Die Spuren der Zeit machten vor dem Gedenkstein nicht halt und so wurde er 2005 restauriert.
Vermodert, bewachsen und nicht mehr als Denkmal erkennbar, sollte der „Steinhaufen“ abgeräumt werden. Der tatkräftigen Initiative einiger Menschen, denen der Denkanstoß, den dieses Denkmal vermitteln soll, am Herzen liegt, ist es zu verdanken, dass es nun wieder „neu belebt“ im Innenhof des Gewerbehofes steht. Es wurde in Eigenarbeit vollständig gesäubert, auf einen gemauerten Sockel gestellt und ein größeres Schriftschild wurde angebracht.
Am Donnerstag, den 17. November 2005, um 16:00 Uhr wurde unter Mitwirkung von Ludwig Baumann, dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Opfer der NS-Militärjustiz, das Denkmal für Deserteure nach vollständiger Renovierung feierlich neu eingeweiht.
Ludwig Baumann drückte vor den Anwesenden seine Freude darüber aus, dass dieses Denkmal erneuert wurde, da es eines der wenigen in Deutschland ist, die an die Männer erinnern, die sich einem verbrecherischen Krieg entzogen haben. Erst seit 2002 gelten „Wehrkraftzersetzer“ und Deserteure des Zweiten Weltkrieges nicht mehr als vorbestraft. Aber auch für die Zukunft, so Baumann weiter, ist so ein Denkmal wichtig, da sich jeder Soldat fragen muss, wie weit es mit seinem Gewissen vereinbar ist, an einem Krieg teilzunehmen.
Veranstaltet wurde die Wieder-Einweihung von
- Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
- Freiraum e.V. (Gewerbehof)
- Friedensbündnis Karlsruhe
- Arbeitskreis Internationalismus Karlsruhe (AKI)
- Sozialistische Linke Karlsruhe (SoLi).
Lage
Die Stadt Karlsruhe war nicht bereit, das Denkmal auf städtischen Gelände aufzustellen, bzw. einen Platz zur Verfügung zu stellen; das Mahnmal wurde daher im Gewerbehof aufgestellt.
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°0'23.34" N 8°24'26.18" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Weblinks
- Ein Blog-Artikel zum Thema der der Initiative „Ein Friedensdenkmal für Karlsruhe“