Blindenleitlinie
Eine Blindenleitlinie ist eine bauliche Einrichtung an Haltestellen des ÖPNV und an großen Straßenkreuzungen, die blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung, die Benutzung der Verkehrsmittel sowie die Überquerung von Straßen erleichtern soll.
Die Blindenleitlinie besteht aus ungefähr 20 x 20 cm großen weißen Steinplatten, die eben in die restliche Bepflasterung eingelassen sind. Sie besitzen eine geriffelte Struktur und eine angerauhte Oberfläche, die sich beim Ertasten mit einem Blindenstock deutlich von der übrigen Pflasterung abhebt. Durch die starke Kontrastwirkung der weißen Platten mit den meist in schwarzer oder dunkler Pflasterung ausgeführten Umrandungen bietet sie auch Menschen eine Hilfe, die zwar nicht blind, aber doch erheblich sehbehindert sind.
An markanten Punkten besitzt die Blindenleitlinie sogenannte Aufmerksamkeitsfelder, das sind Matrizen aus 3 x 3 Steinen, um beispielsweise den Anfang und das Ende einer Haltestelle oder den Stand einer blindengerechten Ampel zu markieren.
In idealer Ausführung befinden sich die Blindenleitlinien zum Beispiel an den Tram-Haltestellen in der Brauerstraße. In weniger gutem Zustand befinden sich die Einrichtungen am Bernhardusplatz, dort sind die Platten durch Abnutzung schon deutlich ergraut. Außerdem fehlt hier die schwarze Umrandung. Auch ein einfacher weißer Strich, wie er an den Haltestellen der Hardtbahn zur Wahrung des Abstands vor einfahrenden Zügen vorhanden ist, kann schon als optische Hilfe für sehbehinderte Menschen nützlich sein.