Prinzenschlösschen

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Prinzenschlösschen Durlach vor 1944
Prinzenschlösschen Durlach vor 1944

Das Prinzenschlösschen, auch Wingertschlösschen‎ genannt, war ein im Jahr 1689 von Thomas Lefèbvre in Durlach erbautes kleines Schloss. Dieses machte er dem Markgrafen Friedrich Magnus zum Geschenk. Das Prinzenschlösschen wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört und 1957 abgerissen. An seiner Stelle ist jetzt das Grundstück Auf dem Schlössle 1.

Auszug aus dem Buch „Kleine Chronik von Durlach. Ein Beitrag zur Kunde deutscher Städte” von 1824

Hinweis: Der Auszug aus dem Buch hält sich an die damalige Rechtschreibung von 1824.

Das sogenannte Prinzenschlößchen bei Durlach. Vom Jahr 1689-1822. Auf einem nahen kleinen Berge bei Durlach erhebt sich das sogenannte Prinzenschlößchen. Ein Privatmann, Namens LeFebre*), der ehemals das Häuserquadrat beim sogenannten Bäderbrünnchen zu Durlach erbaut hatte, legte es nach dem Franzosenbrand des Jahres 1689 an und machte es nachher dem Markgrafen Friedrich Magnus in Durlach zum Geschenk.

Der Flächeninhalt desselben besteht, ausser dem Gebäude selbst, in ungefähr 6 Morgen, theils an Gärten mit abwechselnder Rebanlage, und theils an Ackerfeld.

Noch in neuern Zeiten hatten, und zwar zuerst Markgraf Carl August und dann der Markgraf Friedrich, wie nämlich beide noch ihren stillen Aufenthalt in Durlach hatten, dieses Schlößchen mit seiner Umgebung für einen jährlichen Zins von 80 Gulden zu ihrem Privatvergnügen ehemals im Pacht gehabt, und von diesen beiden Badischen Prinzen leitet sich nun der Name dieses, nachher insgemein genannten Prinzenschlößchens, her.

Späterhin, nämlich im Jahr 1807, brachte es hingegen von dem verewigten Großherzog Carl Friedrich von Baden, der Bürger Franz Gescheider in Durlach, vormaliger Postsekretär daselbst, als Eigenthum käuflich an sich, von dieser Zeit an es auch das G'scheiderische Schlößchen genannt und als Belustigungsort häufig besucht wird.


.*) Dieß scheint derjenige Lieutenant Lefevre zu seyn, welcher bei der Einnahme der Stadt Durlach durch die Franzosen im J. 1689 daselbst in Garnison lag, und von welchem Hofrath Boch in seiner Relation hierüber meldet, daß dieselben ihm den Degen beim Abzuge der Einwohner gelassen, da alle übrige die Waffen hatten ablegen müssen. Anm. des Verfassers. [1]

Karte um 1700

Weblinks

Fußnoten

  1. Buch „Kleine Chronik von Durlach. Ein Beitrag zur Kunde deutscher Städte” von Siegmund Friedrich Gehres, erschienen 1824 bei Gottlieb Braun, bei Google Books veröffentlicht: [1], Seite 132 und 133.