Reallabor GO Karlsruhe

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Das Reallabor GO Karlsruhe ist ein durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg gefördertes Fußgänger-Projekt des Instituts für angewandte Forschung der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Durch das Reallabor soll zum einen der Fußgänger besser verstanden und damit bessere Planungsansätze zur Förderung des Fußgängerverkehrs entwickeln werden. Zum anderen werden neue Ansätze zur Beteiligung von Nutzern entwickelt.

Partizipation

Bisher erfolgt die gemeinsame Planung von Bürgerinnen und Bürgern, Ingenieurbüros und der Verwaltung zum Fußgängerverkehr klassisch in Workshops und Informationsveranstaltungen in den Wohnquartieren. Ein Großteil der Fußwege erfolgt allerdings außerhalb des unmittelbaren Wohnumfeldes. In der Innenstadt sind viel mehr Besucher zu Fuß unterwegs als dort wohnen. Die klassische Bürgerbeteiligung weist daher Unzulänglichkeiten auf. Mit der neuen Beteiligungsform werden unabhängig vom Wohnort die Nutzer der Fußgängerinfrastruktur erreicht. Damit wird die Bürgerbeteiligung zur Nutzerbeteiligung transformiert. Mit dem Einsatz neuentwickelter digitaler Partizipationsinstrumenten, können die Nutzer, unabhängig vom Wohnort, berichten, was sie gut bzw. nicht so gut finden oder wo sie gerne bzw. nicht so gerne laufen. Nach der Analyse der rückgemeldeten Daten werden gemeinsam mit den Nutzern Maßnahmen entwickelt und die Nutzer diese in unterschiedlichen Formen evaluieren lassen.

Die Erreichbarkeit der Nutzer außerhalb ihrer Wohnquartiere wird mit dem Medienpartner „die neue welle“, der als lokaler Radiosender in und rund um Karlsruhe agiert, sichergestellt. Die Information über das Projekt und die Maßnahmen, über das wie und warum können über „die neue welle“ den Karlsruhern und den Besuchern der Stadt vermittelt werden. Das ist Beteiligung in einer neuen Dimension.

Parallel zu der digitalen Nutzerpartizipation werden klassische Bürgerbeteiligungen in Stadtteilen von Karlsruhe begleitet, um eine Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlichen Beteiligungsformen herzustellen und deren Wirksamkeit zu messen.

App: Mitforschen

Die neuentwickelte GO-Karlsruhe-App ist eines der zentralen digitalen Partizipationswerkzeuge des Forschungsprojekts. Mit dieser App können Berichte zur Karlsruher Fußgängerinfrastruktur an das Projekt versendet werden. Im Laufe des Projekts wird die App weiterentwickelt und um neue Möglichkeiten der Beteiligung erweitert. Die "GO Karlsruhe"-App ist verfügbar für Android und für alle Betriebssysteme per WebApp auf u.g. Website.

Nutzer können mitforschen und erstellen Beiträge zu Stellen, die Fußgängerinnen und Fußgängern positiv bzw. negativ aufgefallen sind. In der App können Beiträge zu Orten oder Strecken gemeldet werden

  • An welchen Orten sich Fußgänger wohlfühlen oder nicht wohlfühlen,
  • welche Strecke besonders gerne gelaufen wird und welche gemieden,
  • wo Fußgänger sicher fühlen und wo nicht,
  • wo ist man besonders barrierefrei unterwegs, wo nicht,
  • welche Strecken oder Orte sind besonders kinderfreundlich, welch nicht

Mit Fotos, Videos oder Audioaufnahmen und können Nutzer beschreiben, warum diese Orte bzw. Strecken vom Forschungsteam analysiert werden sollen.

Preis

Im September 2019 wurde Go Karlsruhe mit dem Deutschen Ingenieurpreis „Straße und Verkehr“ 2019 der Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in der Kategorie „Verkehr im Dialog“ ausgezeichnet.

Weblinks