Feldhase

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Feldhase

Der Feldhase ist ein Tier, das auch in der Region Karlsruhe vorkommt.

Erscheinungsbild

Lange Ohren mit schwarz-umrandeten Spitzen. Große bernsteinfarbene Augen, die seitlich am Kopf sitzen, so dass der Hase nach hinten sehen kann, ohne den Kopf zu drehen. Fell: an der Oberseite erdbraun (Tarnung), an der Bauchseite weiß Äußerlich unterscheiden sich Häsin und Hase nicht. Gewicht: 4 bis 6 kg.

Lebensraum und Verbreitung

Der Hase stammt ursprünglich aus der Steppenlandschaft und ist als Kulturfolger ein anpassungsfähiges Tier, das heute in unserer Kulturlandschaft lebt. Er liebt trockenes, warmes Wetter und ist in Deutschland fast flächendeckend verbreitet.

Nahrung

Rein pflanzlich und sehr vielfältig: Kräuter, Gräser, Getreide und Feldfrüchte, Knospen, Triebe und Rinde, besonders beliebt sind verschiedene Heilkräuter (Hasenapotheke). Im Blinddarm bildet sich ein vitaminreicher Nahrungsbrei, der ausgeschieden wird. Der Hase nimmt diese Blinddarmlosung wieder auf und deckt so seinen Vitamin-B1-Bedarf.

Sinnesleistung und Lautäußerungen

Bewegungssehen und Rundumsicht sind hervorragend. Gut ausgebildet sind ebenfalls Gehör- und Geruchssinn. Der Stimmlaut hingegen ist kaum entwickelt. Junge Hasen quietschen oder knurren, ebenso die Alten. Auffällig ist das gellende Klagegeschrei des Hasen bei Verletzungen.

Fortpflanzung und Lebenserwartung

Geschlechtsreife mit 7 Monaten Paarung: von Dezember/Januar bis in den September Die Häsin setzt 2- bis 3mal im Jahr je 1 bis 4 Junge, die als Nestflüchter sehend und behaart zur Welt kommen. Die Tragzeit beträgt 42-43 Tage. Die Häsin säugt die Hasen einmal am Tag mit einer sehr gehaltvollen Milch. Mit etwa 30 Lebenstagen endet die Säugezeit. Die Häsin hält sich nicht direkt bei den Jungen auf, häufig aber in der Nähe. Die Häsin kann ab 38. Trächtigkeitstag erneut befruchtet werden, trägt dann in einem Gebärmutterhorn die geburtsreifen Föten, im anderen Horn den neuen Keimlingssatz (Superfötation). Hasen werden in freier Wildbahn etwa 4 Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 9 Jahre alt.

Verhaltensweisen

Der Feldhase ist ein Meister in der Tarnung. Sein Ruhelager ist die Sasse, eine kleine Mulde auf dem Acker. Der Hase wählt sie so, dass er die ganze Umgebung überblicken kann. Die Sasse wird nicht auf direktem Weg bezogen, sondern auf Umwegen, so lenkt er seine Feinde von seinem Lager ab. Nähert sich dennoch ein Feind, bleibt der Hase fast wie erstarrt liegen und vertraut seiner Tarnfarbe, oder er rettet sich mit einem schnellen Satz aus der Sasse und flüchtet mit den bekannten Haken bei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 80 Kilometern pro Stunde.

Sozialverhalten

Feldhasen bilden keine Kolonien wie es die Kaninchen tun. Innerhalb einer Hasengruppe besteht eine Rangordnung. Markierungen als Bestandteil der innerartlichen Kommunikation werden mit Nasen - und Afterdrüse sowie Harn und Kot gesetzt. Hasen sind am Tage nicht so häufig zu sehen, da ihre Aktivitäten in die Dämmerung fallen. Ganz anders verhält es sich während der Paarungszeit, der Rammelzeit, im Spätwinter und im Frühjahr. Meist finden sich dann viele Tiere an den Rammelplätzen, veranstalten wilde Verfolgungsjagden und balgen sich um die Häsinnen.