Diskussion:IG ClubKultur

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Pressemitteilung IG ClubKultur

Im Juni 2005 haben sechs Karlsruher Musikclubs zu der Interessengemeinschaft Clubkultur (IG ClubKultur) zusammen gefunden, um geschlossen ihre Anliegen zu vertreten und gemeinsam eine verstärkte überregionale Aufmerksamkeit für die Karlsruher Clubszene zu schaffen. Mitglieder sind die Cantina Majolika, das Carambolage, Die Stadtmitte, das Gotec Kulturhaus, die Mood-Lounge und das Radio Oriente. Alle diese Musikclubs eint das Bemühen, ein kulturell anspruchvolles, innovatives und risikofreudiges Konzert-, Bühnen- und Clubprogramm zu präsentieren. Aber alle sehen sich auch mit den selben Problemen konfrontiert. Als kommerzielle Veranstalter sind sie nicht nur automatisch von jeglicher Kulturförderung seitens der Stadt Karlsruhe ausgeschlossen, ihnen werden zusätzlich preisgünstige Möglichkeiten, ihr Programm in der Öffentlichkeit zu bewerben, vorenthalten. Die Definitionshoheit darüber, was als kulturell wertvoll gilt und somit auf städtischen Werbeflächen platziert werden darf, liegt komischerweise nicht nur beim Kulturamt der Stadt Karlsruhe, sondern auch beim Bauordnungsamt. Stillschweigend wird angenommen, dass sich Kultur in Karlsruhe außerhalb der großen Institutionen lediglich über Vereine etabliert und artikuliert und nur diese gewachsenen sozio-kulturellen Strukturen förderungswürdig sind. Weiter wird akzeptiert, dass nur Veranstaltungen, die ohnehin durch Steuermittel gefördert werden, weitere Vorteile bei der Werbung erhalten. Diese Gleichsetzung von Verein=Kultur gilt leider nach wie vor auch für Teile der Karlsruher Medienlandschaft, die Veranstaltungen kommerzieller Clubs, ungeachtet ihres kulkturellen Mehrwerts für Karlsruhe, konsequent ignoriert, statt einen differenzierten Blick auf die tatsächlichen Entwicklungen und Veränderungen des Karlsruher Kulturlebens zu wagen. Der Ausschluß aller kommerziellen Kulturveranstalter von den Instrumenten städtischer Kulturförderung dient weder den Interessen der Öffentlichkeit, noch hilft es, Karlsruhe als wirklich aktives Zentrum eines vielfältigen, kulturellen Lebens in Süddeutschland zu präsentieren. Mit dem Beharren auf festgefahrenen Kriterien und Mitteln der Kulturförderung verspielt Karlsruhe auch die Chance, das Modell einer flexiblen, offenen Förderpolitik zu entwickeln, das angesichts schrumpfender Etats, Wege findet, durch die Integration risikobereiter Privatinvestoren, ein modernes, städtisches Kulturleben auf hohem Niveau zu bewahren. Die IG ClubKultur sieht sich nicht als Opposition zu den etablierten Institutionen und Vereinen, deren Leistungen und Verdienste ausser Frage stehen, sondern fordert alle beteiligten Kulturschaffenden und Kulturpolitiker zu einem offenen Dialog auf, gemeinsam Lösungen für die festgestellten Probleme zu finden, und diesen wichtigen Anteil des kulturellen Lebens in Karlsruhe zu erhalten.