Kernkraftwerk Philippsburg

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Das Kernkraftwerk aus der Luft mit seinen zwei Blöcken und den markanten, von weitem sichtbaren Kühltürmen

Das Kernkraftwerk Philippsburg war ein Kraftwerk der EnBW in Philippsburg, welches zwei Reaktoren unterschiedlicher Bauart beinhaltete.

Beschreibung des Kraftwerks

Block 1 „Philippsburg I“

Der älteste Block ist seit 1979 im Betrieb. Hierbei handelt es sich um einen so genannten „Siedewasserreaktor“. Im Jahr 2010 wurden von diesem Block 6,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt.

Die Funktionsweise: die Brennstäbe, in denen die kontrollierte Atomkernspaltung betrieben wird, heizen das sie umschließende Wasser auf. Dabei beginnt das Wasser zu sieden, wonach dieser Kraftwerkstyp auch seine Bezeichnung erhalten hat. Das kochende Wasser gelangt in die Turbine, welche zur Erzeugung von elektrischem Strom genutzt wird. Anschließend wird das Wasser in einem Kondensator abgekühlt und zurück in den Reaktor geleitet.

Da das Wasser Strahlung aufnimmt, unterliegt dessen gesamter Kreislauf Strahlenschutzsicherheitsmaßnahmen.

Reaktoren dieses Bautyps stehen u.a. in der Kritik, weil das Wasser im Reaktor und Turbinenhaus das gleiche ist und bei einem entstehenden Leck kontaminiertes Wasser in die Umgebung gelangen kann. Besondere Anforderungen bestehen hier bei den Schweißnähten der Stahl- und Rohrkonstruktionen.

Der Block wurde am Abend des 16. März 2011 heruntergefahren und in der Nacht vom Netz genommen.[1] Die Maßnahme geht auf das Moratorium[2] der Bundesregierung zur Abschaltung älterer Atommeiler zurück.

Ende September 2011 wurde mit der Planung zum Abriss begonnen. Zunächst müssen jedoch die Brennelemente abkühlen. Der eigentliche Abbau wird erst in einigen Jahren beginnen können und 10 bis 15 Jahre dauern.

Block 2 „Philippsburg II“

Dieser Block ist seit 1984 in Betrieb und arbeitet nach dem Prinzip des „Druckwasserreaktors“. Im Jahr 2010 wurden von diesem Block 11,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt.

Die Funktionsweise: das Wasser, welches die Brennstäbe umgibt, wird unter hohem Druck gehalten, was verhindert, dass das Wasser zu sieden beginnen kann. Das erhitzte Wasser wird mittels eines Wärmetauschers abgekühlt. Ein zweiter Wasserkreislauf wird dadurch erhitzt und treibt seinerseits eine Turbine zur Gewinnung des elektrischen Stroms an. Das Wasser des zweiten Kreislaufes wird nun über einen Kondensator abgekühlt.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass der Primärwasserkreislauf, der den Reaktor kühlt, nur im Reaktorbereich zirkuliert, was die Möglichkeit von etwaigen Lecks reduziert. Seit dem 31. Dezember 2019 ist Block 2, nach dem Atomgesetz, stillgelegt.

Weitere Informationen

Im Kraftwerksbereich wurden rund 800 Mitarbeiter beschäftigt.

Das stillgelegte Kraftwerk liegt unmittelbar am Rhein, da das Flusswasser zu Kühlzwecken verwendet wurde.

Auf dem Gelände des Kraftwerkes wird seit März 2007 ein „Standortzwischenlager“ für abgebrannte Brennelemente betrieben. Das Zwischenlager hat eine Kapazität für 152 Castor-Behälter. Zur Lagerung von Atommüll[3] wurde im Jahr 2000 zwischen der Bundesregierung und den Energieerzeugern ein Vertrag geschlossen, nach dem die Stromerzeuger ein sicheres Standortzwischenlager betreiben müssen und die Bundesregierung in spätestens 40 Jahren ein Endlager zur Verfügung stellt.

Info Center

Das Info-Center wurde am 31. Dezember 2019 geschlossen. Zuvor galten folgende Zeiten:

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag von 08:30 bis 16:00 Uhr
Freitag von 08:30 bis 12:00 Uhr
Führungen:
Führungen nach Absprache
Dauer der Besichtigung: 2,5 bis 5 Stunden
Anzahl der Personen: maximal 100
Programm: Vortrag, Ausstellung, Führung durch einen Kühlturm, Besichtigung Reaktorgebäude und Maschinenhaus
Informationen und Terminabsprache:
EnBW InfoCenter, Rheinschanzinsel, 76661 Philippsburg
Telefon: (0 72 56) 95 - 45 99
Telefax: (0 72 56) 95 - 20 39
E-Mail: infocenter-philippsburg(at)enbw.com

Adresse und Lage

Kernkraftwerk Philippsburg GmbH
Rheinschanzinsel
76661 Philippsburg
Telefon: (07256) 95-0

Dieser Ort im Stadtplan:

Bilder

Vor der Stilllegung

Nach der Stilllegung

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten