Alexander von Stahl

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Alexander von Stahl (* 10. Juni 1938 in Berlin) ist deutscher Jurist. Er war von 1975 bis 1989 Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und von 1990 bis 1993 Generalbundesanwalt in Karlsruhe.

Leben und Wirken

Alexander von Stahl wuchs in Hopsten (Westfalen) auf, legte das Abitur in Ibbenbüren ab und studierte Rechtswissenschaft in München und Münster. 1967 wechselte er nach Berlin und wurde Beamter in der Senatsverwaltung für Inneres und Staatssekretär.

Als Mitglied der FDP wurde er vom damaligen FDP-Vorsitzenden Otto Graf Lambsdorff als gemeinsamer Kandidat von CDU und FDP zum Generalbundesanwalt vorgeschlagen und am 1. Juni 1990 berufen.

Am 6. Juli 1993 versetzte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) von Stahl in den einstweiligen Ruhestand. Anlass war ein vom Bundeskriminalamt geleiteter GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen am 27. Juni 1993, bei dem der RAF-Terrorist Wolfgang Grams Suizid beging, nachdem er den GSG-9-Beamten Michael Newrzella durch einen Schuss tödlich verletzt hatte. Die fehlerhafte Berichterstattung von „Monitor“ und „Spiegel“ wurde von Stahl angelastet, obwohl er einen „Maulkorberlass“ der Ministerin zu beachten hatte. Nach der Versetzung in den Ruhestand zog von Stahl sich aus der Parteipolitik zurück und betätigte sich als Rechtsanwalt und Strafverteidiger, spezialisiert auf das Wirtschafts- und Steuerstrafrecht.

Veröffentlichungen

  • Terrorismus und Spionage. Einschätzungen des Generalbundesanwalts. Übersee-Club, Hamburg 1991.
  • Das Erbe des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Speyer 1993.
  • Kampf um die Pressefreiheit. Chronologie eines Skandals. Die Verfassungsbeschwerde der Wochenzeitung 'Junge Freiheit' wegen Verletzung der Meinungs- und Pressefreiheit durch Verfassungsschutzberichte des Landes NRW. Reihe Dokumentation, Bde. 5–7, Edition JF, Berlin 2003–2004: ISBN: 3-929886-15-4, ISBN: 3-929886-17-0, ISBN: 3-929886-18-9

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