Affäre Tannhäuser

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Die „Affäre Tannhäuser” ereignete sich Ende des 19. Jahrhunderts im Café Tannhäuser in der westlichen Karlsruher Innenstadt.

Am 11. Oktober 1896 kam es dort zu einer Bluttat: Ein Offizier des 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109, Premierleutnant[1] v. Brüsewitz († 1900), wurde von einem Mechaniker angerempelt. Dieser sah sich dadurch in seiner Ehre gekränkt und erstach den Handwerker mit seiner Seitenwaffe. Dieses Vergehen verursachte viel Aufsehen in der Bevölkerung und den Medien. Der Oberleutnant wurde vom Militärgericht zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, die er aber nicht komplett absitzen musste.

Literatur

Zeitgenössische:

  • Das Duellunwesen und der Fall Brüsewitz; nach den Reichstagsverhandlungen vom 17. und 19. November mit dem stenographischen Wortlaut der Reden von August Munckel und Julius Lenzmann, Berlin 1896[2]
  • Berliner Illustrirte Zeitung, 1896[3]

Neuere:

  • Angela Borgstedt: Der "Fall Brüsewitz" – Eine badische Zabern-Affäre?, in: Blick in die Geschichte Nr. 68 vom 16. September 2005
  • Dieselbe: Der Fall Brüsewitz: zum Verhältnis von Militär und Zivilgesellschaft im Wilhelminischen Kaiserreich, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 55. (2007), Seiten 605–623[4]
  • Badische Neueste Nachrichten (BNN), Karlsruher Ausgabe, vom Samstag, 4. Oktober 2008, Seite 30 (darin wird Brüsewitz fälschlich als „Oberstleutnant“ bezeichnet)

Der Schriftsteller und Journalist Albert Herzog (1867–1955) erwähnt die Affäre Tannhäuser in seinen Erinnerungen „Ihr glücklichen Augen“ (Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 3) auf Seite 85.[5]


Fußnoten

  1. das entspricht dem heutigen Dienstgrad Oberleutnant. Siehe dazu: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Premierleutnant“
  2. gateway-Bayern.de/BV012561071
  3. Transkription auf einer privaten Webseite über Emil Hartwig (1873–1943)
  4. Veröffentlichungen von Angela Borgstedt in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
  5. online bei google books