Wilhelm Nokk

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Wilhelm Nokk, Zeichnung

Dr. Wilhelm Nokk (* 30. November 1832 in Bruchsal; † 12. Februar 1903 in Karlsruhe) war ein badischer Politiker und ist ein Ehrenbürger Karlsruhes.

Leben

Grabstätte Wilhelm Nokks

Nokk wurde am 30. November 1832 als Sohn des Gymnasialprofessors Anton Nokk (1797–1869) in Bruchsal geboren. 1848 übersiedelte die Familie nach Freiburg, wo Nokk zwei Jahre später die Reifeprüfung ablegte. Er studierte Rechtswissenschaft in Freiburg, Bonn und Heidelberg und bestand die erste juristische Staatsprüfung 1854, die zweite 1857. Ehe er 1859 in den badischen Staatsdienst eintrat, unternahm Nokk eine Reise nach Rom, wo er die Bekanntschaft mit Anselm Feuerbach (1829–1880) machte. 1867 wurde er zum Ministerialrat ernannt. Sein Aufgabenbereich wurde im Laufe der Jahre zunehmend auf den schulischen Bereich konzentriert, während wirtschaftliche und soziale Themen, die er ursprünglich ebenfalls zu betreuen hatte, in den Hintgergrund gerieten. Von 1867 bis 1870 war Nokk zudem für den Stadtwahlbezirk Rastatt Abgeordneter in der zweiten Kammer des badischen Landtages. Im April 1874 wurde er zum Oberschulrat befördert.

Von 1881 bis 1901 war er Präsident des neuen badischen Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts. Von 1893 bis 1901 hatte er zugleich das Amt des Präsidenten des badischen Staatsministeriums inne. 1901 ging er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand und starb im Februar 1903. Er war zweimal verheiratet gewesen und erlebte zweimal den vorzeitigen Tod seiner Gattin.

Er ist auf dem Hauptfriedhof begraben, sein Grab wurde von Fridolin Dietsche gestaltet.

Wirken

Neben Reformen im Volks- und Mittelschulwesen, dem Ausbau des Lehrbetriebs an der Polytechnischen Schule und dem Ausbau der Kunstschule zu einer reich ausgestatteten Akademie und einer beschreibenden Aufzeichnung badischer Kunstdenkmäler, die er ab 1882 begann, machte sich Nokk vor allem im Konflikt mit der katholischen Kirche (dem „Kulturkampf“) einen Namen, da es ihm gelang, diesen gemeinsam mit Erzbischof Johann Baptist Orbin (1806–1886) und dessen Nachfolger gütlich beizulegen.

Ehrungen

Grabstätte
  • 16. Juli 1901 Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Karlsruhe
  • Ebenfalls 1901 Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg
  • 1906 Benennung der Nokkstraße in der Südweststadt nach ihm
  • Insgesamt 7 mal wurde ihm die Ehrendoktorwürde verliehen.

Literatur

Weblinks