Voit-Orgel

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:
Diesem Artikel fehlen Bilder. Wenn Sie Zugang zu passenden Bildern haben, deren Lizenzbedingungen es erlauben, sie im Stadtwiki zu verwenden, dann laden Sie sie doch bitte hoch.

Die Voit-Orgel steht in der Bulacher St. Cyriakus-Kirche. Sie stammt aus der Baden-Badener Stiftskirche, wo sie 1905 einem Neubau weichen musste. Im Jahr 1906 wurde sie vom Orgelbauer Heinrich Voit in Bulach wieder aufgebaut und modernisiert.

Nach einer aufwändigen Restauration durch die Orgelbaufirma Steinmeyer aus Oettingen im Jahr 2006 wurde sie am 17. Dezember 2006 in einem feierlichen Gottesdienst von Erzbischof i.R. Dr. Oskar Saier wieder geweiht. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Instrumenten der Stadt Karlsruhe.

Die Voit-Orgel hat 25 klingende Register verteilt auf zwei Manuale und ein Pedalwerk.

Disposition

I. Manual C-f''' (54 Tasten) II. Manual C-f''' (54 Tasten) Pedal C-d' (27 Tasten) Spielhilfen
Bordun 16' Prinzipal 8' Violonbass 16' Walze
Prinzipal 8' Salicional 8' Subbass 16' Normalkoppeln
Viola di Gamba 8' Liebl. Gedeckt 8' Oktavbass 8' Super-Oktave I-I
Gedackt 8' Aeoline 8' Flötbass 8' Sub-Oktave II-I
Flöte 8' Vox coelestis 8' Posaune 16' Schweller (nur Harmonica)
Dulciana 8' Flute harmonique 4'
Oktave 4' Fugara 4'
Hohlflöte 4' Harmonica 8' (schwellbar)
Piccolo 2'
Cornet 3-5fach
Mixtur 3-fach
Trompete 8'

Alle kursiv-geschriebenen Register wurden bei der Restaurierung 2006 erneuert.

Geschichte

1753

Die Geschichte der Orgel beginnt als Silbermann-Orgel in der Baden-Badener Stiftskirche. Diese wurde nach dem Franzosenbrand am Bartholomäustag 1689 in den Jahren 1751 bis 1753 in barockem Stil wiederhergestellt. Für die neue Kirche erbaut Johann Andreas Silbermann aus Straßburg innerhalb eines Monats ein kleines Werk ohne Zungenregister in einem großartigen Gehäuse, das aus einem Hauptgehäuse und einem Rückpositiv bestand.

1797

Im Jahr 1797 werden die Zungenstimmen durch den Badener Orgelmacher Georg Hladky ergänzt.

19. Jahrhundert

Der gewandelte Geschmack verlangt in der Mitte des 19. Jh. eine grundlegende Umarbeitung des Instruments, die 1867 durch die Durlacher Orgelbau-Fabrik Voit realisiert werden. Es werden Windladen, Balganlage und Traktur (mechanische Kegellade) erneuert und es erfolgt eine komplette Neuintonation. Sechs alte Registern werden beseitigt und durch sieben neue 8'- und 16'-Register ersetzt. Die Register des Rückpositivs wurden ins Untergehäuse des Hauptwerks verlegt. An den Prospektpfeifen wurden neue Labien und Kerne eingesetzt, das Kornett nach unten bis C ergänzt sowie neue Flötenregister eingesetzt. Vermutlich verschwanden im Zuge dieses Umbaus auch die typischen Vasen und die seitlichen Schleierbretter.

1883 wird eine Zungenstimme durch eine durchschwingende Harmonika ersetzt.

1905-1907

1905 muss dieses Instrument einem modernen Neubau weichen. Es wird von der Pfarrgemeinde St. Cyriakus in Bulach erworben und auf deren Wunsch durch einen pneumatischen Umbau von Voit modernisiert. Die Orgel erhält die für Voit typischen Ventilladen und einen neuen Spieltisch. Die Orgel wird im Laufe des Jahres 1907 fertiggestellt.

20. Jahrhundert

1927 wird durch die Voit'sche Nachfolgefirma Heß & Binder eine Instand­setzung der Orgel durchgeführt. Hierbei wird unter anderem das II. Manual­werk mit einem sich nach oben öffnenden Schwellkasten umbaut.

1950 erhält die Orgel durch Orgelbauer Ernst Steuer ein neues Gebläse. Des Weiteren werden zwei Register ersetzt.

1971 und 1989 erfolgen weitere Reparaturen an Spieltisch, Traktur und Harmonika. Dennoch verschlechtert sich der Zustand der Orgel von Jahr zu Jahr.

2006

Die Pfarrgemeinde beschließt im Oktober 2003 die Restaurierung der Orgel und Rückführung in den Originalzustand von 1906 durch die Orgelbaufirma Steinmeyer aus Oettingen. Die aufwändigen Arbeiten beginnen im Januar 2006 und enden im darauffolgenden Dezember mit einem feierlichen Gottesdienst, wo die Orgel von Erzbischof i.R. Dr. Oskar Saier wieder für den gottesdienstlichen Gebrauch geweiht wurde.

Weblinks