Rintheimer Bahnhöfle: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. Januar 2010, 18:35 Uhr

Geschlossen
Die in diesem Artikel beschriebene Gaststätte, Örtlichkeit, das Unternehmen oder die Einrichtung besteht nicht mehr in der beschriebenen Form.
Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte.
Rintheimer Bahnhöfle, etwa von Westen

Das Rintheimer Bahnhöfle war ein Lokal in einem alten Eisenbahnwaggon in Rintheim im Kleingartengelände Eisenbahn-Landwirtschaft-Nord. Die Gaststätte ist seit Ende August 2009 geschlossen.

Die Geschichte des Eisenbahnwaggons

Rintheimer Bahnhöfle, etwa von Norden
Rintheimer Bahnhöfle, etwa von Westen

Der Waggon stammt aus dem Jahr 1928 und gehörte Alexander I., König von Jugoslawien. Der Waggon ist originalgetreu restauriert.

1929 wurde er an den Königshof ausgeliefert und diente dort bis 1934 als Salonwagen. Im Jahre 1934 fiel König Alexander, der sich mit diesem Wagen in Marseille in Frankreich aufhielt, einem Mordanschlag zum Opfer. Der sterbende König wurde in diesen Waggon in seine Heimat zurückgebracht, die er nicht mehr lebend erreichte. Von nun an hatte der Wagen einen neuen Besitzer, den Prinzregenten Paul. Er war bis zum 25. März 1941 an der Macht und bereiste in dieser Zeit viele Länder mit diesem Wagen. Die Kriegswirren führten zu einer Besitzveränderung, 1941 wurde der Wagen nach Deutschland überführt und diente als Generalstabswagen auf höchster Befehlsebene. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Waggon dann im Besitz der Besatzungsmacht, die ihn bis 1957 nutzte, dann ging er in den Eigentum der Deutschen Bundesbahn über und wurde dort in den Leihwagenpark eingestellt. So kam es, dass ihn Konrad Adenauer im Jahr 1965 als Wahlkampfwagen nutzte und mit ihm, der ja noch mehr als stattlich ausgerüstet war, die Bundesrepublik Deutschland bereiste. Nach etlichen weiteren Jahren im Leihwagenpark, in denen er noch viele gesellschaftliche Größen beherbergen durfte, kam der Wagen in den Dienstwagenpark der Deutschen Bundesbahn. D.h. von da an wurde er als Herberge für Eisenbahningeniere des Brückenbaus genutzt. Der Heimatbahnhof war München-Aubing. Im Jahre 1979 zur Ruhe gesetzt und in Duisburg auf ein Abstellgleis gebracht, rostete er still und vergessen vor sich hin, bis die Bundesbahn-Kleingärtner-Rintheim kamen und ihn aus seinem Dornröschenschlaf weckten. Nach vielen Umbauten, entstand dieser Wagen, in dem man sich heute bewirten lassen kann. Dabei sollte man immer auch daran denken, dass in dem Waggon, mit seinem originalbelassenen Salon schon ähnliche Feste stattfanden, aber auch Schicksale festgelegt wurden, über die man heute in Geschichtsbüchern lesen kann.

Adresse

Rintheimer Bahnhöfle
Jagdstraße 1
76131 Karlsruhe
Telefon: (07 21) 6 23 82 38

Lage

Der Waggon und die Schrankanlagen in der Nähe eines Zufahrt-Gleises zum Güterbahnhof wurden bei Schließung des Betriebes nicht abgebaut. Das obere Bild zeigt im Hintergrund die zweigleisige, elektrifizierte Rheintalbahn. Einen Bahnhof gab es an dieser Stelle nie.

Dieser Ort im Stadtplan:

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Rintheim   

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