Matthäuskirche

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Matthäuskirche 2005

Die Matthäuskirche ist die Kirche der evangelischen Matthäusgemeinde.

Geschichte

1899 entschied der Evangelische Kirchengemeinderat der Stadt, eine Kirche für die Südweststadt zu bauen. Dafür wurde ein Grundstück am späteren Kolpingplatz erworben. Die Verlegung des Hauptbahnhofs und die damit verbundendene Änderung der Verkehrsführung brachte zunächst die Verkleinerung des Grundstücks mit sich. Dann brach der Erste Weltkrieg aus, die Gemeinde richtets sich in der Turnhalle der Südendschule prisorisch ein, bis inflationsbedingt das Bauvorhaben endgültig aufgegeben wurde.

1926 erfolgte der Beschluss, auf dem Grundstück eines Gemeindemitglieds eine Notkirche zu bauen, mit dem Hintergedanken, sie eventuell später wieder abzureißen. Dies erklärt auch den Sprüch über der Einganstür „Aus der Not geboren, zum Trost erkoren”. Die Weihe erfolgte am 16. Oktober 1927

Architekten waren Hermann Reinhard Alker und das Gemeidemitglied Hermann Zelt. Die künstlerische Gestaltung übernahmen Emil Sutor und August Babberger. Von Sutor stammte unter anderem das zentrale Kruzifix im Chor sowie die künstlerische Gestaltung der Engel in der Vorhalle. Babberger steuerte einexpressionistisches Gemälde im symetrisch gestalteten Altarraum bei, welches das Gleichnis von den zehn Jungfrauen darstellte. Es war von Beginn an in der Gemeinde umstritten.

Die Bodenfließen trugen ein Muster aus roten Ziegeln, die Wände waren in graublauen Tönen gehalten, für die Decke wurde ein braunrotes Muster gewählt. Die Fenster hatten grünblaue Töne.

Beschädigungen am Kirchengebäude in Folge des Zweiten Weltkriegshatten langfristig auch Wasserschäden auf dem Altargemälde zur Folge. Bei der Innenrenovation 1972 erfolgte die Überputzung des Gemäldes, was sich im Nachhinein als eine dauerhafte Zerstörung des Bildes erwies. An Stelle des Bildes befand sich nun ein Vorhang.

Im Oktober 1989 wurde eine neue, von Herrmann Eule in Bautzen gebaute Orgel montiert. Es handelt sich hierbei um die letzte Orgel aus DDR-Produktion.

In der zweiten Jahrehälfte 2008 war die Kirche aufgrund von erneuten Renovierungsarbeiten geschlossen. Der Gottesdienst fand im Matthäussaal, Vorholzstraße 47, statt. Für etwa 200.000 Euro wurden Innenwände gestrichen, Decken, Fußboden und Elektrik erneuert. Eine neue Beleuchtung wurde installiert. Der Innenraum der Kirche wurde hierbei vom Karlsruher Architekten Hans Robert Hiegel gestaltet, worüber un der Zeitschrift „Baukultur“ berichtet wurde.

Während die ursprüngliche Farbgebung der Kirche zwar verändert, im Kern jedoch noch erkennbar ist, wurde der Altarraum gänzlich verändert: Das Sutor-Kreuz wurde in eine Nische unterhalb der Empore versetzt, an seine Stelle wurde ein hohes Holzkreuz angebracht. Der Vorhang wurde durch Gipsplatten ersetzt.

Pfarrer

Pfarrerin Uta van Rensen und Pfarrer Stephan van Rensen teilen sich seit dem 1.November 2008 die Pfarrstelle.

Adresse

Matthäuskirche
Vorholzstraße 47
76137 Karlsruhe

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Weblinks

Fußnoten