Konkordienkirche

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Die Konkordienkirche in südlicher Blickrichtung zwischen 1728 und 1806 gesehen
Die ehemalige Konkordienkirche

Die Konkordienkirche war Karlsruhes erste evangelische Stadtkirche und stand auf dem Marktplatz an der Stelle, an der später die Pyramide errichtet wurde. Die Kirche ist nicht erhalten geblieben, weil sie 1807 im Zuge der Baumaßnahmen von Friedrich Weinbrenner abgerissen wurde.

Geschichte

Die kleine Kirche wurde am Reformationstag 1722 eingeweiht. Der Grundriss der Kirche folgte der Form eines griechischen Kreuzes. Diese war auch ein geheimes Zeichen der „Rosenkreuzer“[1] und war in der Alchemie als „Kreuz der Erde“ bekannt. Karl Wilhelm von Baden-Durlach, der sich damit ebenfalls beschäftigte, dürfte dies nicht entgangen sein oder von ihm sogar gewünscht gewesen sein.

Im Jahr 1719 war der Bau auf 40.000 Gulden geschätzt worden. Da die Finanzsituation der Markgrafschaft diese Kosten nicht erlaubte, wurde der Baumeister Batzendorf um entsprechende Anpassungen gebeten. Der neue Vorschlag betrug nur noch 9.000 Gulden und schließlich erreichte der Kostenvoranschlag den Betrag von 6.000 Gulden. Diese Baukosten wurden überwiegend durch Kirchenkollekten aufgebracht. Die Markgrafschaft gab einen Zuschuss in Höhe von 2.400 Gulden. Weil stark gespart werden musste, ging das auf Kosten der Qualität. Schon 1752 mussten die verfaulten Holzsäulen erneuert werden.

Der Grundriss ermöglichte es, dass die Bankreihen auf allen vier Seiten aufgestellt werden konnten und der Altar in der Mitte der Kirche stand. Die Kanzel wurde dahinter angebracht.

In der unter dem Altar gelegenen Krypta dieser Kirche wurde 1738 Markgraf Karl Wilhelm begraben. Als Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt am 21. Januar 1743 verstorben war, wurde er ebenfalls neben Karl Wilhelm in der Kirche bestattet. Vor dem Abriss der Kirche wurde der Sarg von Schilling nach Hohenwettersbach überführt, so dass Karl Wilhelm seither alleine in der Gruft bestattet ist.

Die Kirche galt als wesentlich zu klein. Eine Erweiterung wurde lange diskutiert, ehe beschlossen wurde, sie zugunsten der Stadtkirche, die erst noch gebaut werden muste, aufzugeben.

Südlich der Konkordienkirche lag einst auch Karlsruhes erster Friedhof.

Im Oktober 2013 wurden anlässlich der Bauarbeiten zur Erstellung der Kombilösung am Marktplatz an der südlichen Seite der Pyramide Reste der Fundamente der ehemaligen Kirche freigelegt. Auf Wunsch von Oberbürgermeister Frank Mentrup wurden diese Reste freigelegt, abtransportiert und zwischengelagert. Es ist noch offen, ob die Reste später in einem Museum gezeigt oder in der zukünftigen unterirdischen Haltestelle Marktplatz ausgestellt werden sollen. Anfang Februar 2014 wurden bei einer gezielten Suche auch im Bereich östlich der Pyramide in rund einem Meter Tiefe Fundamentreste gefunden. Die Suchgrabung wurde wieder mit Kies zugeschüttet und soll im Jahr 2016 erneut untersucht werden. Die Suche der KASIG erfolgte unter Begleitung durch das Landesdenkmalamt.

Weblinks

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Rosenkreuzer“