Großherzogliche Grabkapelle

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Die Grabkapelle
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Die Großherzogliche Grabkapelle steht im Fasanengarten am Klosterweg und der Lärchenallee. Sie ist letzte Ruhestätte für 17 Zähringer und war nie eine Kirche.

Architektur und Geschichte

Nach dem frühen Tod ihres Sohnes Ludwig Wilhelm (1865-1888) gaben Großherzog Friedrich I. von Baden und seine Gemahlin Luise den Auftrag zum Bau eines Mausoleums im Schlossgarten, um privat und in Stille trauern zu können. Dies wäre in der eigentlichen Familiengrabstätte in der evangelischen Stadtkirche, nicht möglich gewesen, da kein gesonderter Zugang zur dortigen großherzoglichen Krypta bestand.

Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann der Freiburger Bauinspektor Franz Baer, der jedoch wenig später aus Krankheitsgründen den Auftrag zurückgeben musste. Nachfolger wurde Friedrich Hemberger und sein Sohn Hermann, der im Laufe der Zeit zunehmend federführend die Bauleitung übernahm.

Bauzeit war von 1889 bis 1896, die Eröffnung fand am 29. Juni 1896 statt.

An der Ausstattung waren unter anderem Hermann Volz (Grabdenkmäler), Wilhelm Sauer (Büsten der Vierungspfeiler) und Hermann Binz (Greifenköpfe in der Krypta) beteiligt. Seitlich der Grabkapelle befinden sich zwei Brunnen.

Die Höhe des Turms hatte zum Ziel, die Kapelle auch vom Schloss aus sichtbar zu machen. Sie wurde mit Darstellungen von Eidechsen, Laub und anderen Bezügen zum Thema Wald verziert, um ihre Lage symbolisch darzustellen und sie in den selben einzugliedern.

Krypta

Seit 1946, nach der Zerstörung der evangelischen Stadtkirche, liegen die ursprünglich dort beigesetzten Familienmitglieder ebenfalls in der Krypta der Grabkapelle. Insgesamt sind in der Krypta 18 Särge, siehe auch den Gruftplan für Details.

Besichtigung

Die Grabkapelle ist von April 2016 bis Oktober 2016 jeweils von Donnerstag bis Sonntag für Besucher zu besichtigen.

Eintrittspreise

Anlässlich der Heimattage Baden-Württemberg in Karlsruhe ist am Sonntag, 7. Mai 2017, der Eintritt frei. Es gelten die normalen Öffnungszeiten (13 bis 17 Uhr).

Sonderführungen

Es gibt mehrfach im Jahr kostenpflichtige Sonderführungen, dazu ist eine Anmeldung erforderlich bei:

Staatliche Schlösser und Gärten Bruchsal
Telefon (0 72 22) 93 41 70
Telefax (0 72 22) 93 41 71
E-Mail: Service(at)Schloss-Bruchsal.de

Tag der offenen Tür

Tag des offenen Denkmals

Am Tag des offenen Denkmals 2002 war die Grabkapelle zu besichtigen, seither ist dies bei jedem dieser Tage gewesen und soll auch in Zukunft so sein.

2006

Zum 110-jährigen Jubiläum war sie am 29. Juni 2006 von 10 bis 16 Uhr zu besichtigen. Die Organisation des Tages wurde unterstützt durch die Karlsruher Bürgerwehr, die unter anderem eine Ehrenwache stellte und bereits im Vorfeld die Außenanlagen ausgebessert und gesäubert hatte.

Lage

Ausgeschildert ist die Grabkapelle zum Teil als Fürstliche Grabkapelle und so wird sie auch in Stadtplänen bezeichnet; seit 2012 steht auf neu angebrachten Wegweisern am Klosterweg und Adenauerring Großherzogliche Grabkapelle. Dieser Ort im Stadtplan:

Bus-Signet.png  nächste Bushaltestelle: Büchiger Allee  
Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Karl-Wilhelm-Platz   

Literatur

  • Faltblatt „Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe“ (mit Übersicht über die Gruft). Text: Holger Schumacher. Herausgeber: Staatliche Schlösser und Gärten - OFD Karlsruhe, Moltkestraße 10, und Staatliches Liegenschaftsamt, Blumenstraße 2a
  • Bodo Blenk: Die Großherzogliche Grabkapelle. Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. Hohenwestedt 1985
  • Kurt Andermann: Das Großherzogliche Mausoleum im Fasanengarten in: Residenz im Kaiserreich. Karlsruhe um 1890. Karlsruhe, 1990 (Seiten 63–65).
  • Annegret Kalvelage M.A.: Die Großherzogliche Grabkapelle (1888–1896) in Karlsruhe. Karlsruhe 2002 (Magisterarbeit)
  • dieselbe: Fernab vom Getriebe der Stadt. Die Grablege der Großherzöge Badens in: „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“ (Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg), Heft 3/2003, Seite 218 ff.

2011 erschien zudem ein Kurzführer, der in der Kapelle zum Preis von 50 Cent (Stand 1. Juni 2011) an der Kasse zu erwerben ist.

Presse

(Auswahl)

Weblinks