Evangelische Landeskirche: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die badisch evangelische Frauenarbeit verleiht durch die ''Stiftung GRATIA'' seit 2008 den ''Marie-von-Marschall-Preis''. Er ist mit 2.000 Euro dotiert. |
− | Preisträger 2008 war Anneliese Fehrholz aus [[Malsch]], die Verleihung fandt im November in Karlsruhe statt. Sie wurde für ihre Verdienste um sozial- und gesellschaftspolitische Themen ausgezeichnet. |
+ | Preisträger 2008 war Anneliese Fehrholz aus [[Malsch]], die Verleihung fandt im November in Karlsruhe statt. Sie wurde für ihre Verdienste um sozial- und gesellschaftspolitische Themen ausgezeichnet.<ref>[http://www.ekiba.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&cataktuell=&m=8503&artikel=3788&stichwort_aktuell=&default=true Marie-von-Marschall-Preis 2008]</ref> |
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+ | Preisträgerin 2010 Dr. Reinhild Traitler aus Zürich.<ref>[http://www.ekiba.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&cataktuell=&m=8503&artikel=3784&stichwort_aktuell=&default=true Marie-von-Marschall-Preis 2010]</ref> |
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+ | Preisträgerinnen 20012 Margarete Brunzlow aus Marxzell, Dora Koelbing aus Müllheim und Elsbeth Wenz aus Pfinztal-Söllingen.<ref>[http://www.ekiba.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&cataktuell=&m=8503&artikel=3783&stichwort_aktuell=&default=true Marie-von-Marschall-Preis 2012]</ref> |
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== Adresse == |
== Adresse == |
Version vom 16. November 2016, 23:18 Uhr
Die Evangelische Landeskirche in Baden wird vom evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe vertreten, an seiner Spitze steht der Landesbischof.
Das Gebäude des Oberkirchenrates wurde zwischen 1907 und 1910 errichtet und beherbergt auch das Landeskirchliche Archiv.
Geschichte
„Will man sich über das Wesen einer evangelischen Landekirche des Näheren unterrichten oder ihre Eigenart genauer charakterisieren, so sieht man sich auf die Geschichte gewiesen.“[1]
Am 21. Januar 1556 sandte Simon Sulzer Professor und Münsterprediger in Basel, Diskurspartner von Martin Luther, Philipp Melanchthon, Zwingli und Calvin seinen Schwager Ulrich Koch (Freiburg) nach Lörrach in die Stadtkirche zur ersten evangelischen Predigt im Markgräflerland. Der zuvor abwartende Markgraf Karl II. von Baden-Durlach gab seine Zurückhaltung auf und erließ am 1. Juni 1556 seinen „Reformationsbefehl”, wonach alle seine Untertanen gemäß der im Augsburger Reichs- und Religionsfrieden festgelegten Bestimmung cuius regio, eius religio (wessen Land, dessen Religion) dem protestantischen Glaubensbekenntnis anschließen mussten.
Sein Sohn Ernst Friedrich von Baden-Durlach trat 1599 zum calvinistischen Glaubensbekenntnis über und ließ im Schloss Staffort sein neues Glaubensbekenntnis, das Stafforter Buch, drucken. In der Folge kam es vor allem in Pforzheim zum Glaubenskrieg gegen diese fürstliche Glaubensentscheidung. Die lutherische und die reformierten Glaubensrichtungen bekämpften sich über Jahrhunderte insbesondere auch nach der Ansiedlung von calvinistischen Hugenotten in Friedrichstal. Bei den Friedensbemühungen trat auch Karl Friedrich Eisenlohr hervor, der als lutherischer Pfarrer in Spöck und Staffort, seine Tochter am 18. Dezember 1820 durch den calvinistischen Pfarrer Ernst in Friedrichstal taufen und die christliche Patenschaft durch den katholischen Pfarrer von Büchenau übernehmen ließ.
Die öffentlich ausgetragenen Differenzen konnten 1821 mit der Gründung der badischen Kirchenunion als Evangelische Landeskirche beigelegt werden. Zum ersten Prälaten der Kirchenunion wurde Johann Peter Hebel ernannt.
„Wenn die unter Karl Friedrich geschaffene Einheit des badischen Staates durch gute und schlechte Zeiten hindurch erhalten blieb, [...] so ist dies nicht am wenigsten das Verdienst der langen und gesegneten Regierung des regierenden Großherzogs. Und wenn die unter Großherzog Ludwig geschaffene Einheit der evangelischen protestantischen Landeskirche ebenfalls durch gute und schlechte Zeiten behalten blieb, so dürfen wir wohl ebenfalls dankbar dabei des Großherzogs Friedrich gedenken, der selbst ein überzeugter Christ und treuer Protestant mit sicherer Hand, Milde und Weitherzigkeit die evangelische Kirche Badens regiert hat.“[2]
Immobilienbestand
Im Zeitraum zwischen 1960 und 1990 wurde durch eine entsprechend ausgeweitete Bautätigkeit der Immobilienbestand der Landeskirche nahezu verdoppelt. Dabei wurde oft auch überdimensioniert geplant und gebaut. Die Landeskirche sowie die einzelnen Gemeinden verfügen im Jahr 2014 über diesen Immobilienbestand:
- rund 820 Kirchen und Gottesdiensträume
- rund 830 Gemeindehäuser
- rund 600 Pfarrhäuser
- rund 250 Kindertagesstätten im Gemeindebesitz
Durch den inzwischen hohen Immobilienbestand ist der Instandhaltungs- und Renovierungsbedarf entsprechend gestiegen. Die Landeskirche, der im Jahr 2014 rund 1,25 Million Gläubige angehören, rechnet damit, dass sie bis zum Jahr 2049 nur noch rund eine Million Mitglieder haben wird. Damit sinkt das Kirchensteueraufkommen und der Unterhalt wird schwieriger. Durch die steigenden Unterhaltungskosten kann weniger Geld in anderen Bereichen verwendet werden. Deshalb will die Landeskirche die Instandhaltungsaufwände bis 2024 um rund 30 % reduzieren. Dies ist nur durch Verkäufe möglich oder durch Zusammenlegungen, so dass Einrichtungen beispielsweise zusammen mit den katholischen Gemeinden genutzt werden. So wurde in Karlsruhe schon die Stephanuskirche aufgegeben.
In ihrer 11. Landessynode in Bad Herrenalb im April 2014 beschloss die Landeskirche, in den nächsten fünf Jahren die Liegenschaften zu überprüfen. Dabei sollen Kirchen möglichst gehalten und dafür Gemeindezentren und Pfarrhäuser eingespart werden. Durch Umbauten in Kirchen könnten dort künftig auch Gemeinderäume untergebracht werden.
Die Geistliche Leitung der Landeskirche
An der Spitze der Evangelischen Landeskirche in Baden stand bis 1933 der Prälat, seitdem der Landesbischof. Die Regelung der Wahl auf Lebenszeit wurde im Oktober 2012 von der Landessynode dahingehend geändert, dass künftig der Landesbischof auf 12 Jahre gewählt wird und eine Wiederwahl ausgeschlossen bleibt.[3][4] Diese Regelung wird erstmals in der im Juli 2013 vorgesehehenen nächsten Bischofswahl angewendet werden.
Präsidentin der Landessynode ist seit 1996 die Rechtsanwältin Margit Fleckenstein. Prälat für den Kirchenkreis Nordbaden ist Prof. Dr. Traugott Schächtele, Prälatin für den Kirchenkreis Südbaden Pfarrerin Dagmar Zobel.
Prälaten bis 1933 und Landesbischöfe seit 1933
- 1819 bis 1826: Johann Peter Hebel († 1826)
- 1826 bis 1828: Johannes Bähr
- 1829 bis 1853: Ludwig Hüffell († 1856)
- 1853 bis 1861: Carl Christian Ullmann
- 1861 bis 1877: Karl Julius Holtzmann († 1877)
- 1877 bis 1895: Karl Wilhelm Doll († 1905)
- 1895 bis 1900: Friedrich Wilhelm Schmidt
- 1900 bis 1903: Albert Helbing († 1914)
- 1904 bis 1909: Friedrich Karl Oehler
- 1909 bis 1924: Karl Schmitthenner
- 1924 bis 1945: Julius Kühlewein († 1948)
- 1945 bis 1964: Dr. theol. h.c. Julius Bender (er wurde 1965 zum Ehrenbürger ernannt)
- 1964 bis 1980: Prof. Dr. Hans-Wolfgang Heidland
- 1980 bis 1998: Prof. Dr. theol. Klaus Engelhardt
- 1998 bis 2014: Dr. theol. Ulrich Fischer
- seit 2014: Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh
Gliederung
Die Evangelische Landeskirche in Baden mit 715 Kirchengemeinden gliedert sich in 25 Kirchenbezirke (2011).
Die Kirchenbezirke sind nicht identisch mit der politischen Verwaltungsgliederung.
- Adelsheim-Boxberg [1]
- Baden-Baden u. Rastatt [2]
- Breisgau-Hochschwarzwald [3]
- Bretten-Bruchsal [4]
- Emmendingen [5]
- Freiburg-Stadt [6]
- Heidelberg [7]
- Hochrhein [8]
- Karlsruhe mit Durlach
- Karlsruhe-Land mit Neureut
- Konstanz [9]
- Kraichgau [10]
- Ladenburg-Weinheim [11]
- Lahr [12]
- Mannheim [13]
- Markgräflerland [14]
- Mosbach [15]
- Neckargemünd-Eberbach [16]
- Pforzheim-Land [17]
- Pforzheim-Stadt [18]
- Südliche Kurpfalz [19]
- Überlingen-Stockach [20]
- Villingen [21]
- Wertheim [22]
Die Schuldekanate der Badischen Landeskirche: [23]
- Bretten-Bruchsal, Schuldekan Walter Vehmann
- Schuldekanat und Medienstelle
- Heidelberger Str. 8
- 76646 Bruchsal
- Tel.: 07251 - 307 190
- Fax: 07251 - 307 191
- E-Mail: SD-Bruchsal@gmx.de
- Internet: Schuldekanat Bretten-Bruchsal
- Karlsruhe, Schuldekan Thomas Schwarz
- Schuldekanat / Medienstelle
- Reinhold-Frank-Straße 48
- 76133 Karlsruhe
- Tel.: 0721 - 82 46 73-40
- Fax: 0721 - 82 46 73-99
- E-Mail: mail@ev-schuldekanat-ka.de
- Internet: Schuldekanat Karlsruhe
- Adelsheim-Boxberg + Mosbach, Schuldekan Martin Schwarz
- Baden-Baden und Rastatt, Schuldekan Dr. Helmut Mödritzer
- Breisgau-Hochschwarzwald, Schuldekan Dirk Boch
- Emmendingen, Schuldekan Dr. Ulrich Schmidt
- Freiburg-Stadt, Schuldekan Manfred Jeub
- Heidelberg, Schuldekanin Dr. Beate Großklaus
- Hochrhein, Schuldekanin Martina Dinner
- Kehl, Schuldekan Herbert Kumpf
- Konstanz, Schuldekan Waldemar Matuschek
- Kraichgau, Schuldekan Gunnar Kuderer
- Ladenburg-Weinheim, Schuldekanin Dr. Cornelia Weber
- Mannheim, Schuldekan Andreas Weisbrod
- Markgräflerland, Schuldekan Dr. Ralph Hochschild
- Neckargemünd-Eberbach, Schuldekan Manfred Hilkert
- Offenburg & Lahr, Schuldekan Hans-Georg Dietrich
- Pforzheim, Schuldekan Dr. Andreas Obenauer
- Südliche Kurpfalz, Schuldekanin Christine Wolf
- Überlingen - Stockach, Schuldekan Bernhard Schupp
- Villingen, Schuldekan Jens-Uwe Zirbel
- Wertheim, Schuldekanin Cornelia Wetterich
Weitere bekannte Personen des Kirchenbezirks
Theologen
- Helmut Barié, ehemaliger evangelischer Prälat für Mittel- und Südbaden
- Jakob Gottlieb Eisenlohr veröffentlichte 1748 die Kirchengeschichte der Markgrafschaft Baden-Durlach.
- Johann Friedrich Ernst engagierte für die badische Kirchenunion
- Friedrich Hauß Begründer der badischen Bibelwochen und der Henhöfertage
- Karl Hauß war Dekan des Kirchenbezirks Karlsruhe-Land
- Aloys Henhöfer leitete eine reformatorische Erweckungsbewegung ein und gründete mehrere Diakonissenhäuser.
- Carl Lorenz Peter engagierte sich besonders für die Innere Mission in Baden.
- Hans Pfisterer war Prälat in Südbaden
- Dieter Walther war Oberkirchenrat in Karlsruhe
- Bernhard Wielandt ist Pfarrer in Sandhausen, davor war er Pfarrer in Staffort-Büchenau sowie Klinikseelsorger in Bruchsal
- Holger Müller ist seit Oktober 2015 Pfarrer in Staffort-Büchenau, davor war er u.a. Beauftragter der Landeskirche für Forschungsarbeiten zum Konstanzer Konzil.
Kirchenmusiker
- Martin Kares (* 1959), Leiter des Glocken- und Orgelprüfungsamtes im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe
- Emil Stober (1908-1994), 1948-1973 Landesposaunenwart der badischen Bläserarbeit.
- Wilhelm Stober (* 1935), Posaunen- und Kirchenchorleiter in Staffort
Frauenarbeit
Die badisch evangelische Frauenarbeit verleiht durch die Stiftung GRATIA seit 2008 den Marie-von-Marschall-Preis. Er ist mit 2.000 Euro dotiert.
Preisträger 2008 war Anneliese Fehrholz aus Malsch, die Verleihung fandt im November in Karlsruhe statt. Sie wurde für ihre Verdienste um sozial- und gesellschaftspolitische Themen ausgezeichnet.[5]
Preisträgerin 2010 Dr. Reinhild Traitler aus Zürich.[6]
Preisträgerinnen 20012 Margarete Brunzlow aus Marxzell, Dora Koelbing aus Müllheim und Elsbeth Wenz aus Pfinztal-Söllingen.[7]
Adresse
- Evangelischer Oberkirchenrat
- Abteilung Information und Öffentlichkeitsarbeit
- Blumenstraße 1-7
- 76133 Karlsruhe
- Telefon: (07 21) 91 75 - 1 13
- Telefax: (07 21) 91 75 - 5 53
Siehe auch
Literatur
- Dr. Georg Grützmacher, a.o. Professor in Heidelberg: Die Evangelische Landeskirche des Großherzogtums Baden. Ueberblick über ihre Geschichte und ihr Wesen. Freiburg i. Breisgau, Verlag von Paul Waetzel, 1898
- Manfred G. Raupp: Ortsfamilienbuch Staffort, Herausgeber Stadt Stutensee, Verlag Gesowip Basel 2010, ISBN 978-3-906129-64-8
- Hansjörg Sick: Der Beitrag der Heimatvertriebenen in unserer badischen Landeskirche (Sonderdruck), Würzburg 2000
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Evangelische Landeskirche in Baden“
- Das Rhein-Neckar-Wiki zum Thema „Evangelische Landeskirche in Baden“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Evangelische Landeskirche in Baden“
Fußnoten
- ↑ Georg Grützmacher, Seite 5 oben
- ↑ Georg Grützmacher, Seite 18 zweiter Absatz
- ↑ Bericht zur Änderung des Bischofswahlrechtes durch die Landeskirche
- ↑ Bericht zur Änderung des Bischofswahlrechtes im SWR
- ↑ Marie-von-Marschall-Preis 2008
- ↑ Marie-von-Marschall-Preis 2010
- ↑ Marie-von-Marschall-Preis 2012