Antike

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Hier wird ein Überblick gegeben über die Situation Südwestdeutschlands zur Zeit der Antike.

Kelten

Bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. leben in Südwestdeutschland keltische Stämme. Dann werden sie von den nach Süden ziehenden germanischen Stämmen bis westlich des Rheins verdrängt. In den Jahren 58 - 51 v. Chr. wird Gallien, wie die Römer das keltisch besiedelte Land im heutigen Frankreich nennen, von Julius Cäsar erobert. Cäsar berichtet über diesen Krieg in seinem Buch De bello gallico - Der Gallische Krieg.

Germanen und Römer

Um 120 v. Chr. brechen germanische Stämme, die Kimbern, Teutonen und Ambronen in Richtung Süden auf. In der Zeit zwischen 113 v. Chr. (Schlacht von Noreia im heutigen Kärnten) und 101 v. Chr. treffen sie im heutigen Österreich, in Südfrankreich und in der Poebene immer wieder auf die Römer und es kommt zu Kämpfen. Erst 101 v. Chr. gelingt es den Römern die Germanen zu besiegen.

Julius Caesar

Durch die Eroberung Galliens durch die Römer werden die Germanen zu direkten Nachbarn. Dieser Kontakt führt in der darauffolgenden Zeit zu ständigen Konflikten: Immer wieder kommt es zu Übergriffen der Germanen auf die Römer. Im Gegenzug führt Caesar in den Jahren 55 und 53 v. Chr. Strafexpeditionen gegen die Germanen durch. Allerdings erkennt Caesar den Rhein als Grenzlinie zwischen Germanen und Römern an.

Augustus

Die Rheingrenze kommt nicht zur Ruhe. Der römische Kaiser Augustus beschließt deshalb die Verlagerung von Truppen an den Rhein, die bisher in Gallien stationiert sind. Dennoch bleibt die Rheingrenze unsicher, woraufhin Augustus seine Taktik ändert: Er beabsichtigt, das Römische Reich bis an die Elbe auszudehnen. Zwischen 12 und 9 v. Chr. führt Drusus, Stiefsohn von Augustus, mehrere Feldzüge gegen die Germanen durch. Die wenigsten Germanenstämme geraten aber wirklich in dauerhafte römische Abhängigkeit. Nach dem Tode Drusus' setzt sein Bruder Tiberius 8 v. Chr. die Feldzüge fort.

Nachdem der Widerstand der Germanen gebrochen scheint, wird Publius Quinctilius Varus damit beauftragt, in den Gebieten rechts des Rheins römisches Recht einzuführen und Steuern zu erheben. Diese Maßnahmen bringen die Germanen gegen die Römer auf. Dem Cheruskerfürst Arminius gelingt es daher, mehrere germanische Stämme zu einen. Mit der "Varusschlacht", oder auch der "Schlacht im Teutoburger Wald" scheitert der römische Eroberungsversuch im Jahre 9 n. Chr. Die schwere Niederlage hat zunächst einen verlustreichen Kleinkrieg und schließlich den Rückzug der Römer auf die Rhein-Donau-Linie und den Limes zur Folge. Germanien bleibt bis zur Völkerwanderung von der römischen Kultur wenig beeinflusst.

Tiberius

Unter dem Feldhern Germanicus unternehmen die Römer zwischen 14 und 16 n. Chr. weitere Vorstöße über die Rheingrenze hinweg. Ob es sich dabei um Strafexpeditionen oder die Fortsetzung der römischen Expansionspläne handelte, ist umstritten. In den Folgejahren kommt es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern. Auch unter seinem Nachfolger Caligula bleiben militärische Unternehmungen weitgehend erfolglos.

Domitian

Im Jahre 83 entschließt sich Kaiser Domitian, die römische Grenze zwischen Rhein und Donau weiter gegen Norden zu verschieben. Die Römer beginnen den Bau des Limes um die Grenzen zwischen Germanien und dem römischen Reich zu sichern. Es entstehen die Provinzen Germania Superior (Obergermanien) und Germania Inferior (Untergermanien).

Hadrian

Um das Jahr 122 wird die römisch-germanische Grenze unter Kaiser Hadrian zwischen dem mittleren Neckar und der Donau um etwa 20 bis 40 Kilometer nach Norden verschoben.

Marc Aurel

Im 2. Jahrhundert n. Chr. finden zwei entscheidende Veränderungen rechts des Rheins statt: Zum einen schließen sich die zerstrittenen germanischen Stämme zu Großstämmen zusammen, zum anderen drücken die Germanen immer stärker gegen die römischen Grenzen. Der zunehmende Bevölkerungsdruck auf die römischen Grenzen wird ausgelöst durch die Wanderungen der Goten zum Schwarzen Meer und der Vandalen in Richtung Donau. Die Ursachen für diese aufkommende Wanderbewegung germanischer Stämme konnten bisher nicht geklärt werden, denkbar wären beispielsweise Hungersnöte.

Germanische Völkerwanderung

Im 2. Jahrhundert beginnen großräumige Wanderbewegungen der germanischen Völker. Ihr Abschluss im 6. Jahrhundert bedeutet im Westen zugleich das Ende der Spätantike bzw. der römischen Kaiserzeit. Es beginnt das europäische Frühmittelalter.

Siehe auch

Badisches Landesmuseum

Weblinks