Kirchfeld-Kaserne

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Die Kirchfeld-Kaserne (bis Oktober 2016: General-Fahnert-Kaserne) ist eine Kaserne in Neureut und wurde 1958 als Kaserne der Bundeswehr erbaut. Sie wurde unter ihrem heutigen Namen seit 1960 von der Bundeswehr genutzt. Stationiert war dort bis Anfang 2008 ein Fernmeldebataillon der Luftwaffe. Die letzte Einheit verließ die Kaserne zum 31.03.2009.

Geschichte

Im Jahre 1912/1913 kaufte die frühere „badische großherzogliche Zivilliste“ das Gelände der heutigen General-Fahnert-Kaserne von fast 400 Privateigentümern. Dadurch kam das Gebiet in staatlichen Besitz.

Aber erst im Jahre 1958 wurde der Grundstein für den Bau der Fernmeldekaserne gelegt. Im Mai 1959 erfolgte bereits das Richtfest und am 9. Dezember desselben Jahres konnte die erste, nach dem zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland neu erbaute Kaserne für die Luftwaffe an die Fernmeldeabteilung 121 übergeben werden.

Ursprünglich hieß die Kaserne nur „Fernmeldekaserne“. Erst 5 Jahre später, am 9. Oktober 1964, erhielt die Kasernenanlage die Bezeichnung „General-Fahnert-Kaserne“. Man hatte sich für den Namen des „General der Luftnachrichtentruppe“ Friedrich Fahnert (*1879; † 1964 in Baden-Baden), entschieden, der das militärische Fernmeldewesen von der Telegraphie zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges miterlebte und mitgeprägt hat.

Im März 2008 wurde das Fernmeldebataillon 384 aufgelöst.

Abschlussappell

13.3.2009: Der letzte Truppenteil der Bundeswehr nahm mit militärischem Zeremoniell in Neureut Abschied von der Fächerstadt. Eine der Ansprachen hielt der Kommandeur des Führungsunterstützungsregiments 29, Oberst Georg Schrenk. Im Rahmen des Abschlussantretens der verbliebenen 70 Soldaten des Fernmeldebataillons 384 wurden auch persönliche Gegenstände des Namensgebers der Kaserne an dessen Enkel zurückgegeben.

Musik beim Abschiedsantreten

Seit 2014 gab es Diskussionen über einen Namenswechsel der Kaserne, da es Erkenntnisse des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam gab, nach denen General Fahnert nicht mehr als geeigneter Namensgeber einer Kaserne angesehen werde. Im Gespräch war recht bald der Name „Kirchfeld-Kaserne”; der Namenswechsel wurde im Oktober 2016 vollzogen.

Planungen

Zukünftig soll sie weiter von der Bundeswehr genutzt werden, unter anderem für Schüler und Lehrgangsteilnehmer der Bundeswehrfachschule, deren Bau zu Beginn des Jahres 2017 starten soll, da der bisherige Bau an der Rintheimer Querallee marode und zum Teil gesperrt ist.

Das Gelände

Die Kasernenanlage ist großzügig und weiträumig angelegt.

Die gesamte Anlage kostete ca. 20 Millionen Deutsche Mark und bestand ursprünglich aus 19 Gebäuden. Doch schon bald wurden Erweiterungsbauten notwendig. So entstand Mitte der 60er Jahre zwei neue Dienst- und Unterkunftsgebäude, auch der Bau einer neuen Lagerhalle erwies sich als unumgänglich, um für die Truppe alle notwendigen Güter bereitzuhalten.

Siehe auch Kirchfeld: Militär.

Der Fernmeldesektor 125

Die Wurzeln des Fernmeldesektors 125 reichen zurück bis ins Jahr 1956. Sie war damals mit dem Fernsprechbau und Entstördienst beauftragt. Nach nur fünf Monaten, am 26. Februar 1957, wurde die Einheit in die Karlsruher Dragoner-Kaserne verlegt und am 8. August des gleichen Jahres in 2./Fernmeldeabteilung 121 umbenannt und zur Richtfunkverbindungs-Kompanie umgegliedert. Am 20. November 1959 erfolgte die Verlegung der 2. Kompanie nach Karlsruhe-Neureut. Im Rahmen der Aufstellung Fernmelderegiment 12 (neu) erhielt die Kompanie am 1. April 1991 ihre bekannte Bezeichnung: Fernmeldesektor 125.

Der Auftrag des Fernmeldesektors 125 (kurz FmSkt 125) umfasste vorrangig die Vorbereitung und Durchführung des Einsatzes teilbeweglicher Fernmeldebetriebskräfte zum Anschluss beweglicher Nutzer an das Automatische Führungsfernmeldenetz der Luftwaffe, sowie den Netzersatz bei Ausfall von ortsfesten Fernmeldestationen.

Der Fernmeldesektor 125 war in drei Fernmeldezüge, eine Einsatzgruppe und den Innendienst untergliedert. Insgesamt verrichteten hier etwa 240 Soldaten ihren Dienst.

Die Einheit gehörte den Krisenreaktionskräften der Bundeswehr an und war somit auch bei Auslandseinsätzen und –übungen der Luftwaffe für Errichtung und Betrieb von Kommunikationseinrichtungen verantwortlich.

Die Neureuter General-Fahnert-Kaserne war nur noch bis zum 30. September 2002 die Heimat des FmSkt 125. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Einheit in das niedersächsische Visselhövede verlegt.

Adresse

An der Trift 13 - 15
76149 Karlsruhe (Neureut-Kirchfeld)

Weblink

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