Alter Friedhof Weingarten

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Sühnekreuz

Der alte Friedhof, auch Friedhof am Lepfes genannt, ist ein 1910 geschlossener Friedhof in Weingarten. Er wurde 1959 in einen Naturpark umgewandelt und dient heute als Naherholungsgebiet.

Beschreibung

Der alte Friedhof liegt an der Nordseite des Kirchberges und ist über eine sehr schmale Straße erreichbar. Ein Torbogen aus Sandstein, der in früherer Zeit durch ein nicht mehr vorhandenes Tor verschlossen werden konnte, ermöglicht den Zugang. Eingemeißelt in den Torbogen erkennt man die Inschrift „Eingang zur Ruhe“, die nachfolgende Jahreszahl 1833 ist kaum mehr erkennbar. Rechts des Eingangs befinden sich vor der Friedhofsmauer die Überreste eines Brunnens in Form einer Steinkaskade innerhalb eines halbrunden Beckens. Innerhalb des ehemaligen Friedhofs führt ein Weg bergan, begleitet von Überresten einer alten Wegbeleuchtung. Zu rechter Hand erkennt man in dem steil ansteigenden Berghang künstlich angelegte Terrassen, zu denen eine durch Laub und Erdreich weitgehend verborgene Treppe führt. Links und rechts des Weges befinden sich einige erhaltene Grabmale. Am linken Rand des ehemaligen Friedhofes sind einige Bänke aufgestellt die einen Blick in das Walzbachtal, auf die beiden Kirchen und den neuen Friedhof ermöglichen. Im hinteren Teil des Geländes befinden sich Volieren des Vogelparks, eine steile Treppe führt hinab zum Hauptgelände das Vogelparks.

Geschichte

Der Friedhof wurde am 24. April 1833 von dem evangelischen Pfarrer Strohmeyer und dem katholischem Pfarrer Weindel gemeinschaftlich eingesegnet und ersetzte den Friedhof vor dem Durlacher Tor. Am 1. Mai des gleichen Jahres wurde er offiziell eröffnet. Die Bestattungen starteten am Eingangsbereich, die Verstorbenen wurden mit dem Gesicht nach Osten beigesetzt.

1835 stiftete Frau Christine Wacker, geborene Reißer, das heute noch stehende Sühnekreuz. 1849 wurden fünf preußische Soldaten die bei der Schlacht an der Obermühle gefallen waren auf dem Friedhof beerdigt. Mit der Eröffnung des neuen Friedhofs am Turmberg (Turmberg-Friedhof) 1910 wurde der alte Friedhof aus Platzmangel geschlossen und nur noch in Einzelfällen Beerdigungen durchgeführt. 1946 wurde Marie Steiner an der Seite ihres 1903 verstorbenen Mannes beigesetzt.

Am 11. Dezember 1959 beschloss der Gemeinderat unter Bürgermeister Ernst Vögele die Umwandlung in einen Naturpark. Zudem wurde festgelegt, welche Denkmäler erhalten bleiben.

Grabsteine

Auf dem weitgehend abgeräumten Friedhof stehen noch einige Grabmale.

  • Grabkreuz für Christian Walk, Pfarrer von Yach
  • Grabkreuz für den preußischen Offizier Friedrich von Schell
  • Grabstein für vier gefallene Preußen
  • Grabstein für vier Verstorbene der Familie Jaufmann, die innerhalb des Zeitraums vom 16. April bis 10. Mai 1874 an Typhus starben.
  • Gruft der Familie Krumbholtz
  • Zwei Grabsteine für Verstorbene der Familie Steiner
  • Grabstein der Friederike Schwaiger geb. Hummel

Lepfes

Der Pfarrer Albert Nikolaus beschreibt in seinem Heimatbuch den Namen so: „"Lepfes" gleich "Lettfuß" und "Lett" ist gleich "Leut". Lepfes heißt also Leutfuß(weg) im Gegensatz zu Fahrweg (…)“

Bilder

Lage

Am alten Friedhof
76356 Weingarten

Dieser Ort im Stadtplan:

Weblinks

Private Homepage über Haus Rechen und Friedrich von Schell

Literatur