Datei:Burg Waldenfels Infotafel 2 20130711.jpg

Historische Anlage und Kulturdenkmal

Burg Waldenfels in den Spielfinken

Burg Waldenfels war der Sitz des Ufgaugrafen Reginbodo II. von
Malsch und wurde als Turmburg gegen Ende des 11. Jhd. errichtet.

Die Sippe der Reginbodos hatte bis zum Jahre 1086 ihren Sitz in
Forchheim, verlegte aber nach dem Entzug des Grafenamtes durch
den salischen Kaiser Heinrich IV. ihre Aktivität nach Malsch, von
wo aus sie durch Rodung der Hochfläche und der Anlage neuer
Siedlungen eine eigene Herrschaft aufbauten. Auch dürfte die
Gründung der ersten Kirche St. Cyriak in Malsch auf dieses
Grafengeschlecht zurückgehen.

Seit dem Jahre 2007 wird die Kernburg von einem Grabungsteam
der Heimatfreunde Malsch unter Leitung von Dr. Heiko Wagner in
enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe
(Denkmalbehörde) und Unterstützung der Gemeinde Malsch,
untersucht.

In mehreren Grabungskampagnen wurde der typische Grundriss
einer salierzeitlichen Turmburg festgestellt. Eine Breite von 12,5
Meter x 12,50 Meter und einer Fundamentstärke von ca. 2,70
Meter lässt auf eine Turmhöhe von 25 bis 30 Meter schließen, was
wiederum eine Wohnfläche von 250 - 350 m2 ergibt.
Eine Ringmauer und drei Halsgräben schützten den Wohnturm.

Die Reginbodos, ab ca. 1105 erneut Grafen im Ufgau,
verschwinden um 1115 aus der Geschichte unserer Heimat.

Die Herren von Eberstein übernehmen deren Besitz, danach sind
die badischen Markgrafen Besitzer der Burg und geben sie als
Lehen an ihre Gefolgsleute.

Im Jahre 1318 kauft das Zisterzienserkloster von Herrenalb das
gesamte Dorf Malsch zusammen mit der Burg.
Danach war sie nicht mehr ständig bewohnt. Anfang des 15. Jh.
sind Jagdaufenthalte der Markgrafen überliefert.

Im Jahre 1826 wurde der Großteil der noch zahlreich vorhandenen
Mauern abgebrochen und zur Erweiterung der Kirche St. Cyriak in
Malsch verwendet.

Perspektive für die Zukunft:
Anlage eines komfortablen Zugangs zur Kernburg - Informationstafel
und Beschilderung - Weitere nachbildung des Grundrisse von
Wohnturm und Umfassungsmauer - Weiterführende Untersuchung des
Burgareals (Burgtor, Anbauten etc.) - Fortführung der Vermessung und
Dokumentation - Untersuchung des umliegenden Gebietes nach
Besiedlungsspuren etc.