Turmberg

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Turmberg
Turmberg von Aue aus

Der Turmberg ist der Hausberg und das Wahrzeichen von Durlach.

Seit 1888 fährt die Turmbergbahn auf den Turmberg. Alternativ kann der Berg über die Hexenstäffele erreicht werden.

Angebote auf dem Berg

Besteigung des Turms

Der Turm kann über Treppen (127 Stufen) bestiegen werden. Es gelten folgende Öffnungszeiten:

  • 16. April bis 14. Oktober: 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr
  • 15. Oktober bis 15. April: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Oben gibt es Fernrohre mit Münzeinwurf. Bei guten Sichtbedingungen ergibt sich ein guter Blick in das Rheintal bis hin zum Pfälzer Wald. In nordöstlicher Richtung kann bei guter Fernsicht auch die Ruine Steinsberg in rund 37 km Entfernung erkannt werden.

Nach einer Sanierung ist der Turm seit Juli 2006 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die obere Besichtigungsebene ist 277 Meter über NN.

Gastronomie

Im Hof der Burganlage neben dem Turm befindet sich das Restaurant Anders auf dem Turmberg. Etwa 1 km weiter in Richtung Rittnerthof befindet sich das 1903 errichte Restaurant Schützenhaus.

Spielplatz und Waldseilpark

Im hinteren Bereich des Berges befindet sich ein großer Spielplatz sowie seit Anfang 2010 der Waldseilpark Karlsruhe.

Veranstaltungen

Seit 1998 gibt es die Veranstaltung Klassik am Turm, seit 2000 wird das Turmbergrennen mit dem Fahrrad durchgeführt und seit 2007 gibt es die Veranstaltung Klingender Turmberg.

Geschichte

Blaues Schild am Turm mit kurzer Historie
Skizze Turmberg/Alter unbekannt
Friedrichshöhe um 1888
Friedrichshöhe und Burghof um 1899

Bereits 771 und 785 wurde der „Hohenberg“, wie der Turmberg er zu jener Zeit genannt wurde, im Lorscher Codex erwähnt. Der Burgbau begann offenbar im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts durch die Grafen von Hohenberg. Graf Berthold von Hohenberg der Ältere gründete 1094 auch das Kloster Gottesaue.

Der Ursprungsbau begann als Wohnturm, der heute nicht mehr sichtbar ist und sich südwestlich unmittelbar neben dem heutigen Turm befand.

Als 1136 der letzte männliche Nachfahre, Berthold der Jüngere, kinderlos verstarb, gingen sowohl die Grafschaft über den Pfinzgau als auch die Burganlage auf die Grafen zu Grötzingen als Lehen der Staufer über. Nun wurde der Turmberg auch „Burg Grötzingen” genannt.

1158 wird Graf Wecelo de Grecingen, heute Grötzingen, erwähnt, der um 1190 möglicherweise beim 3. Kreuzzug verstarb. Mit dem Tod des Grafen Wecelo erlosch die Grafschaft Pfinzgau, weil das Lehen an die Staufer zurückfiel, die es jedoch nicht mehr neu vergaben. Seither wurde der Turmberg nur noch mit Burgmannen besetzt. Sie stammten oft aus der Familie der Herren von Roßwag. Roßwag ist heute ein Stadtteil von Vaihingen an der Enz.

In der Mitte des 12. Jahrhundert wurde die Burganlage erweitert: es wurde eine 1,3 Meter bis 1,9 Meter dicke Ringmauer errichtet sowie ein vermutlich turmartiges Torhaus im Nordwesten. Ebenso wurden eine Zisterne und einige Innengebäude angelegt. Der noch heute erhaltene Turm entstand zwischen 1230 und 1250 am Rand der Ringmauer. Der ursprüngliche, in seinem Umfang größere Wohnturm wurde abgebrochen.

In den Jahren 1272 und 1274 urkundete Markgraf Rudolf I. von Baden im „castro Grecingen“.

1273/74 eroberte König Rudolf I. von Habsburg kurzzeitig die Burgen und Städte Mühlburg, Grötzingen, Durlach und vermutlich auch den Turmberg. Die Schäden hielten sich in Grenzen, da der badische Markgraf wenige Wochen später wieder auf dem Turmberg urkundete, wie zuvor erwähnt. Auslöser war die Weigerung des Markgrafen, zu Unrecht erhobene Zölle fallen zu lassen.

1279 zerstörte Konrad von Lichtenberg, Bischof von Straßburg, laut den Colmarer Annalen ein „castellum Türlac“. Es ist nicht sicher, ob es sich hierbei um den Turmberg oder um einen Vorläuferbau der Karlsburg gehandelt hat, da bei Ausgrabungen auf dem Turmburg eine Brandschuttschicht entdeckt wurde.

Ab 1565 wurde der Turm als Wachtturm für Durlach genutzt, eine große Glocke läutete im Alarmfalle. Da befand sich der Turmberg bereits auf Durlacher Gebiet. Die restliche Burganlage inklusive der Ringmauer war zu jener Zeit bereits abgetragen.

1644 brannte im dreißigjährigen Krieg und 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg der Dachstuhl des Turms ab und wurde anschließend wieder neu erstellt.

In der Zeit der Industrialisierung war der Turmberg ein viel genutztes Naherholungsgebiet. Die Panoramastraße auf den Turmberg wurde aber erst um 1930 gebaut.

1937 entstand das Gefallenen-Denkmal des Bildhauers Egon Gutmann, das direkt am Turm angebracht ist.

2014/2015 wurde die Aussichtsplattform grundlegend saniert, da sie von Einsturz bedroht war. Es gibt nun eine Sitzstufenanlage mit dazugehörigem Veranstaltungsraum, in dem auch WCs untergebracht sind. Für Radfahrer und Läufer wurde daneben ein Trinkwasserhahn eingebaut. Unterhalb gibt es einen Schau-Weinberg. Die Kosten für die gesamten Arbeiten betrugen 3,9 Millionen Euro.

Gastronomie

Das Restaurant Friedrichshöhe war ein Panoramarestaurant mit einer Glasterrasse, an der Stelle der heutigen Aussichtsplattform. Es wurde bei einem Bombenangriff am 24. April 1944 zerstört.

Der „Burghof” ist der Vorgänger des Restaurants „Anders auf dem Turmberg“. Damit der „Burghof” gebaut werden konnte, musste das Fundament der älteren, hinteren Turms gesprengt werden.

Im ehemaligen Kurhaus und Restaurant Gut Schöneck befindet sich heute die Sportschule Schöneck.

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Turmberg   

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Literatur

Weblinks