St. Stephan

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Version vom 26. September 2012, 16:08 Uhr von Beate (Diskussion | Beiträge) (Orgel fertig, am Wochenende ist Weihe)

Haupteingang an der Erbprinzenstraße

St. Stephan ist die älteste katholische Kirche in Karlsruhe, mit 800 Besucherplätzen auch die größte.

Kirchengemeinde

St. Stephan bildet das Zentrum der Pfarrgemeinde St. Stephan.

Geschichte

Sie wurde zu Ehren der Prinzessin Stephanie dem Heiligen Stephanus geweiht. Prinzessin Stephanie war eine Adoptivtochter Napoleons, die sich nach ihrer Heirat der badischen katholischen Gemeinde angeschlossen hatte.

Auf dem 1807 vom Großherzog Karl Friedrich den Katholiken der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück wurde am 8. Juni 1808 der Grundstein gelegt. Der Text der darin eingelassenen Urkunde lautet:

Möge diese Kirche jedem Betenden Trost und Hilfe,
den Lernbegierigen Unterricht,
Heil allen Guten und den Edlen, welche hierzu beitragen,
Glück und Segen auf immer gewähren.

1814 wurde die von Friedrich Weinbrenner erbaute Pfarrkirche eingeweiht.

Im September 1944 brannte die Kirche nach einem Bombenangriff ab.

Das Innere der Kirche wurde vom 10. Januar 2011 bis Dezember 2011 saniert. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde der Innenraum neu strukturiert: der Altar und das Lesepult wird in die Mitte verlegt und die Bänke rundherum angeordnet. Finanziert wurde der zwei Millionen Euro teure Umbau über eine Drittelfinanzierung: ein Drittel Rücklagen, ein Drittel über einen Kredit und der letzte Teil durch Spenden. Die Pläne fanden nicht nur Zustimmung. Die Kirche wurde zum Namensfest am 26. Dezember 2011 durch Erzbischof Robert Zollitsch neu geweiht.

Orgeln

Die erste Orgel war eine Silbermannorgel[1]. Nach deren Zerstörung 1944 wurde 1959 eine neue Orgel gebaut. Mit steigenden Ansprüchen an die musikalischen Möglichkeiten wurde die Klais-Orgel[2] ab 1969 weiter ausgebaut und verfügte über 62 Register. Im Zuge der Sanierung der Kirche 2011 wurde auch die Klais-Orgel überarbeitet: Etwa 90 Prozent der knapp 5.000 Orgelpfeifen und das Gehäuse wurden übernommen, der Rest ist neu. Die Kosten lagen bei rund 1,05 Millionen Euro. Die Orgel wurde ab März 2012 wieder aufgebaut werden und am 29. September 2012 neu erklingen und durch Weihbischof Paul Wehrle geweiht werden.

Zusätzlich zur Hauptorgel gibt es eine kleine Chororgel mit 11 Registern.

Kunstwerke

Der Künstler Emil Wachter hat für die Kirche zwei Wandteppiche kreiert, mit der Trilogie „Stefanus und die Heilsgeschichte“. Außerdem hat er einige Fenster gestaltet.[3]

Glocken

Weihnachtsglocke

St. Stephan besitzt als eine von wenigen Kirchen eine Weihnachtsglocke. 1866 wurde die Glocke bei der Konstanzer Gießerei Karl Rosenlächer gegossen; sie trägt die Inschrift „Durch Carlsruhe's Liebe neu gegossen” und eine Stallszene mit Maria, Josef und dem Jesuskind. Offiziell heisst die Glocke mit dem Ton b0 „Ludwigsglocke”.

Geschichte der Glocken

Die ersten fünf Glocken stammten aus der ehemaligen Klosterkirche St. Blasien. 1827 und 1866 wurden Glocken umgegossen. Im Ersten Weltkrieg mußten zwei abgeliefert werden. Im Zweiten Weltkrieg sollten 1941/1942 alle Glocken im Land eingesammelt und nach Hamburg gebracht werden, um vernichtet zu werden (Sie galten als Symbol der Freiheit – Ob es um Materialverwertung ging, ist unklar). Es gab Versuche, die Karlsruher Glocke vor dieser Reise zu bewahren, aber ohne Erfolg. Im Sommer 1942 kam sie auf den Glockenfriedhof nach Hamburg. Letztlich war aber genau dies ihre Rettung, da St. Stephan 1944 abgebrannt ist, und damit wurde auch die noch vorhandene kleine Taufglocke zerstört. In Hamburg jedoch haben Mitarbeiter – verbotenerweise – besonders schöne Glocken vor ihrem Tod gerettet, und so kam sie 1947 wieder im Mannheimer Hafen an und wurde der Kirche zurückgegeben.

Heutiger Stand

Das Geläut befindet sich im 43m hohen Turm. Es wurde in Nachkriegsjahren bis 1986 schrittweise wiederaufgebaut und erweitert. Die Tonfolge lautet nun:
ges0 b0 des′ es′ f′ as′ b′ des′′ es′′ f′′ as′′

Bilder

Innenraum

Lage

Der Platz zwischen Kirche und Herrenstraße hat keinen Namen. Inoffiziell wird er oft als „Kirchplatz St. Stephan“ bezeichnet und wurde im Sommer 2005 neu gestaltet.

Auf der anderen Seite der Kirche liegt der Friedrichsplatz. St. Stephan liegt nicht am Stephanplatz.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Erbprinzenstraße befindet sich die Badische Landesbibliothek.

Dieser Ort im Stadtplan:

Adresse

Kirche St. Stephan
Erbprinzenstraße 16
76133 Karlsruhe
Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Herrenstraße   

Literatur

  • Kirchenführer St. Stephan, Karlsruhe. Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg. ISBN 978-3-7954-5928-4
  • Hans Rolli, Richard Bellm: Die St.-Stephanskirche in Karlsruhe. München 1974.
  • Arthur Valdenaire: Die St. Stephanskirche in Karlsruhe. München 1939.

Weblinks

Fußnoten