St. Peter und Paul (Mühlburg): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Peter-Paul1.jpg|thumb|St. Peter und Paul von Nordwesten]]
 
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'''St. Peter und Paul''' ist eine [[Kirche]] in Karlsruhe-[[Mühlburg]].
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'''St. Peter und Paul''' ist eine katholische [[Kirche]] in Karlsruhe-[[Mühlburg]] der [[Pfarrgemeinde St. Peter und Paul (Mühlburg)|Pfarrgemeinde St. Peter und Paul]].
   
== Geschichte des Kirchengebäudes ==
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== Geschichte ==
[[Bild:Peter-Paul-Schild.jpg|thumb|Schild zur Baugeschichte neben dem Portal]]
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[[Bild:Peter-Paul3.jpg|thumb|Ostturm von Süden mit Spuren des alten Seitenschiffs]]
Vom ursprünglichen [[Neorenaissance]]-Kirchenbau des Architekten [[Adolf Williard]], seinerzeit Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes Karlsruhe, ist vor allem die zur [[Rheinstraße]] gerichtete doppeltürmige Nordfassade mit dem Hauptportal erhalten.
 
   
*[[1867]] der Stiftungsrat der Mühlburger Katholiken macht eine Eingabe an die Kirchenbehörde mit der Bitte um Errichtung einer eigenen Pfarrkirche
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[[1867]] machte der Stiftungsrat der Mühlburger Katholiken eine Eingabe an die Kirchenbehörde mit der Bitte um Errichtung einer eigenen Pfarrkirche. Erst 20 Jahre zuvor war eine eigene Pfarrei gegründet worden, die Jahrhunderte zuvor lebten die Mühlburger Katholiken in der Diaspora.
* 29. Juni [[1884]] Dekan Benz vollzieht die Weihe zur Grundsteinlegung Kirche
 
*9. Mai [[1889]] Weihung der Kirche durch Erzbischof Johann Christian Roos
 
*4. Dezember [[1944]] Fliegerangriff, Zerstörung der Kirche
 
*bis [[1955]] Notkirche
 
*am 28. November 1955 Weihung der nach Plänen von Werner Groh wiederaufgebauten Kirche St. Peter und Paul
 
   
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Architekt [[Adolf Williard]], erst kurz zuvor zum Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes Karlsruhe ernannt, fertigte Entwürfe, die jedoch auf Ablehung stießen. Der Kulturkampf verhinderte dann das Voranschreiten des Projekts. Williard fertigte neue Pläne, doch erst der dritte Vorschlag fand die nötige Unterstützung.
== Kirchengemeinde ==
 
Die Kirche bildet das Zentrum der [[Pfarrgemeinde St. Peter und Paul (Mühlburg)|Pfarrgemeinde St. Peter und Paul]]
 
   
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Dekan Benz vollzog am [[29. Juni]] [[1884]] die Weihe zur Grundsteinlegung Kirche, im Oktober 1886 wurden die Glocken geweiht, der erste Gottesdienst fand im selben Jahr an Weihnachten statt. Am [[9. Mai]] [[1889]] erfolgte die Weihe der Kirche durch Erzbischof Johann Christian Roos. Auf der Kaiserallee wurde ein Triumphbogen errichtet mit der Aufschrift: „Benedictus qui venit in nomine Do-mini“ – „Gepriesen sei er, der kommt im Namen des Herrn“.
   
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In Teilen galt die Kirche St. Paul in Rom als Vorbild für die Fassade, die sich teilweise ihre ursprüngliche Form des 5. Jahrhunderts erhalten hat.
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Dementsprechend hatte die Kirche eine offene Vorhalle, war im Innern als dreischiffige Basilikia gestaltet mit sehr weiten Bögen zwischen den Schiffen, was es auch den am Rand sitzenden Besuchern ermöglichte, dem Gottesdienst zu verfolgen.
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Der mit einem Gewölbe ausgestattete Chor befand sich hinter einem weiten Triumphbogen. Die Innenaustattung wurde durchgehend von Albert Hofmann vorgenommen und in den folgenden Jahrzehnten wiederholt verändert.
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[[1926]] schuf [[Albert Haueisen]] einen großflächig gestalteten Kreuzweg.
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Im [[Zweiten Weltkrieg]] wurde am 4. Dezember [[1944]] die Kirche bei einem Fliegerangriff zerstört. Vom ursprünglichen [[Neorenaissance]]-Kirchenbau ist vor allem die zur [[Rheinstraße]] gerichtete doppeltürmige Nordfassade mit dem Hauptportal und die Fassade am Chor erhalten. Bis [[1955]] stand nur eine Notkirche zur Verfügung, die in veränderter Form in [[Oberreut]] noch existiert.
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[[Werner Groh]] übernahnm den Wiederaufbau der Kirche in stark veränderter Form: Die Verzierungen am Chor wurden vollständig entfernt, die Vorhalle wurde durch schwere Portale verschlossen. Die Neugestaltung im Innern, welches aus einem neu erbauten Schiff besteht, folgte der Idee der Schlichtheit. Zwar wurde der Gedanke einer Basilika wieder aufgenommen, auf Bögen und Gewölbe wurde dabei jedoch verzichtet. Das vorwiegend aus Beton gebaute Schiff wurde mit Glasfenstern aus der Hand von [[Clara Kress]] versehen. Gestützt wird es von schlichten Betonpfeilern, die auch als Trennung zu den Seitenschiffen dienen. Dort schuf [[Emil Wachter]] Glasfenster mit figürlichen Darstellungen. Sie zeigen Szenen aus dem neuen und dem alten Testament und sollen gleicheitig an die Kriegstoten erinnern. Seff Weidl steuerte schließlich das am Chor befestigte Kruzifix bei
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Am [[28. November]] 1955 erfolgte die Weihe der wiederaufgebauten Kirche.
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Nach und nach kamen weitere Kunstgegenstände in die Kirche. Zunächst waren es einzelne Statuen: Maria (Klaus Ringwald, 1979), Petrus ([[Frido Lehr]]) und Paulus ([[Emil Sutor]]. [[1994]] schuf der peruanische Künstler Raul Castro einen neuen Kreuzweg.
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Von Gabriele Wilpers stammt das Glasrelief, welches 2001 hinter dem Altrarkreuz angebracht wurde, um dieses besser zur Geltung zu bringen. Gleichzeitig wurden dadurch die Lichtverhältnisse im Raum etwas verändert.
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* {{Karlsruhe-de|www.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/denkmaltag/2007/muehlburg.de}}
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* {{Homepage|www.stpeterundpaul-muehlburg.de}}
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* {{Karlsruhe-Stadtarchivlexikon|ins-1297}}
   
 
[[Kategorie:Kirche]]
 
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Aktuelle Version vom 14. Juni 2017, 21:14 Uhr

Disambig-50px.png Dieser Artikel behandelt die Kirche in Karlsruhe-Mühlburg, eine Übersicht gibt es unter Peter und Paul.

Bildergalerie
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St. Peter und Paul von Nordwesten

St. Peter und Paul ist eine katholische Kirche in Karlsruhe-Mühlburg der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul.

Geschichte

Ostturm von Süden mit Spuren des alten Seitenschiffs

1867 machte der Stiftungsrat der Mühlburger Katholiken eine Eingabe an die Kirchenbehörde mit der Bitte um Errichtung einer eigenen Pfarrkirche. Erst 20 Jahre zuvor war eine eigene Pfarrei gegründet worden, die Jahrhunderte zuvor lebten die Mühlburger Katholiken in der Diaspora.

Architekt Adolf Williard, erst kurz zuvor zum Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes Karlsruhe ernannt, fertigte Entwürfe, die jedoch auf Ablehung stießen. Der Kulturkampf verhinderte dann das Voranschreiten des Projekts. Williard fertigte neue Pläne, doch erst der dritte Vorschlag fand die nötige Unterstützung.

Dekan Benz vollzog am 29. Juni 1884 die Weihe zur Grundsteinlegung Kirche, im Oktober 1886 wurden die Glocken geweiht, der erste Gottesdienst fand im selben Jahr an Weihnachten statt. Am 9. Mai 1889 erfolgte die Weihe der Kirche durch Erzbischof Johann Christian Roos. Auf der Kaiserallee wurde ein Triumphbogen errichtet mit der Aufschrift: „Benedictus qui venit in nomine Do-mini“ – „Gepriesen sei er, der kommt im Namen des Herrn“.

In Teilen galt die Kirche St. Paul in Rom als Vorbild für die Fassade, die sich teilweise ihre ursprüngliche Form des 5. Jahrhunderts erhalten hat.

Dementsprechend hatte die Kirche eine offene Vorhalle, war im Innern als dreischiffige Basilikia gestaltet mit sehr weiten Bögen zwischen den Schiffen, was es auch den am Rand sitzenden Besuchern ermöglichte, dem Gottesdienst zu verfolgen. Der mit einem Gewölbe ausgestattete Chor befand sich hinter einem weiten Triumphbogen. Die Innenaustattung wurde durchgehend von Albert Hofmann vorgenommen und in den folgenden Jahrzehnten wiederholt verändert. 1926 schuf Albert Haueisen einen großflächig gestalteten Kreuzweg.

Im Zweiten Weltkrieg wurde am 4. Dezember 1944 die Kirche bei einem Fliegerangriff zerstört. Vom ursprünglichen Neorenaissance-Kirchenbau ist vor allem die zur Rheinstraße gerichtete doppeltürmige Nordfassade mit dem Hauptportal und die Fassade am Chor erhalten. Bis 1955 stand nur eine Notkirche zur Verfügung, die in veränderter Form in Oberreut noch existiert.

Werner Groh übernahnm den Wiederaufbau der Kirche in stark veränderter Form: Die Verzierungen am Chor wurden vollständig entfernt, die Vorhalle wurde durch schwere Portale verschlossen. Die Neugestaltung im Innern, welches aus einem neu erbauten Schiff besteht, folgte der Idee der Schlichtheit. Zwar wurde der Gedanke einer Basilika wieder aufgenommen, auf Bögen und Gewölbe wurde dabei jedoch verzichtet. Das vorwiegend aus Beton gebaute Schiff wurde mit Glasfenstern aus der Hand von Clara Kress versehen. Gestützt wird es von schlichten Betonpfeilern, die auch als Trennung zu den Seitenschiffen dienen. Dort schuf Emil Wachter Glasfenster mit figürlichen Darstellungen. Sie zeigen Szenen aus dem neuen und dem alten Testament und sollen gleicheitig an die Kriegstoten erinnern. Seff Weidl steuerte schließlich das am Chor befestigte Kruzifix bei

Am 28. November 1955 erfolgte die Weihe der wiederaufgebauten Kirche.

Nach und nach kamen weitere Kunstgegenstände in die Kirche. Zunächst waren es einzelne Statuen: Maria (Klaus Ringwald, 1979), Petrus (Frido Lehr) und Paulus (Emil Sutor. 1994 schuf der peruanische Künstler Raul Castro einen neuen Kreuzweg. Von Gabriele Wilpers stammt das Glasrelief, welches 2001 hinter dem Altrarkreuz angebracht wurde, um dieses besser zur Geltung zu bringen. Gleichzeitig wurden dadurch die Lichtverhältnisse im Raum etwas verändert. Ebenfalls von Gabriele Wilpers stammt die Gestaltung 2008 vorgenommene um dem Taufstein, welcher in der Mitte der Kirche aufgestellt wurde.

Adresse

Kirche St. Peter und Paul
Peter-und-Paul-Platz 1
76185 Karlsruhe

Dieser Ort im Stadtplan:

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Philippstraße   


Katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul
Sophienstraße 234
76185 Karlsruhe
Telefon: (721) 95568-0
Telefax: (721) 95568-12

Weblinks