St. Cyriakus (Bulach)
St. Cyriakus ist eine katholische Kirche im Karlsruher Stadtviertel Bulach. Sie wird auch der „Dom der Hardt“ genannt, da ihre beiden Türme weithin sichtbar sind. Die Kirche und Pfarrei gehört seit dem 1. Januar 2014 zur Kirchengemeinde Karlsruhe Alb-Südwest St. Nikolaus.
Lourdes-Grotten-Nachbildung
Entlang der nördlichen Kirchenwand befindet sich ein kleiner Grünstreifen, der eine kleine stilisiert dargestellte Lourdes-Grotte beinhaltet.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt ist in Bulach eine Kirche im Jahr 1388.
Nach dem Abriss der Vorgängerkirche am selben Standort wurde die heutige Kirche zwischen 1834 und 1837 von Heinrich Hübsch im neuromanischen Stil erbaut. Die Weihe der Kirche erfolgte am 21. Dezember 1837. Die Kirche bietet Sitzplätze für ca. 450 Personen und verfügt über zwei Kirchtürme, die sich auf Höhe des Altarraumes befinden. In jedem der beiden Kirchtürme befinden sich jeweils drei Glocken.
Zur Kirchengemeinde gehörten bis 1911 auch die Katholiken aus dem angrenzenden Beiertheim.
Bis in die 1950er schloss sich nach Westen, zur Grünwinkler Straße hin, der Friedhof an, der wegen des Schulneubaus verlegt wurde.
Von 1953 bis 1996 war Geistlicher Rat Franz Schneider der Gemeindeseelsorger.
In den Jahren 2005 bis Ende 2013 bildete die Pfarrei St. Cyriakus zusammen mit den Pfarreien St. Michael und St. Elisabeth die Seelsorgeeinheit Karlsruhe Alb-Südwest. Seit dem 1. Januar 2014 gehört die Pfarrei zur Kirchengemeinde Karlsruhe Alb-Südwest St. Nikolaus.
Orgel
Auf der Empore der Kirche steht die historische Voit-Orgel, die aus der Baden-Badener Stiftskirche stammt. Sie musste dort 1905 einem Neubau weichen und wurde schließlich im Jahr 1906 vom Orgelbauer Heinrich Voit in Bulach wieder aufgebaut und modernisiert.
Nach einer aufwändigen Restauration durch die Orgelbaufirma Steinmeyer aus Oettingen im Jahr 2006 wurde sie am 17. Dezember 2006 in einem feierlichen Gottesdienst von Erzbischof i.R. Dr. Oskar Saier wieder geweiht.
Die Voit-Orgel hat 25 klingende Register verteilt auf zwei Manuale und ein Pedalwerk.
Denkmalschutz
Sowohl die Kirche als auch das daneben befindliche Pfarrhaus, welches 1910 erbaut wurde, und die Orgel stehen unter Denkmalschutz.
Denkmal vor der Kirche
Seitlich des Haupteingangs steht das Kriegerdenkmal Bulach für die Gefallenen des Krieges von 1870/71.
Zustand der Kirche Ende 2010
- von den sechs vorhandenen Glocken sind nur noch vier im Betrieb, da die beiden größten aufgrund von Korrosionsschäden im Stahlglockenstuhl nicht mehr geläutet werden können
- die Stufen der noch originalen Treppenaufgänge sind schadhaft
- Einige Lamellen der Schallläden sind aufgrund von Witterungseinflüssen heruntergefallen
- die Ziffernblätter der Turmuhren sind verwaschen und die Steuerung der Uhren veraltet
- das Kirchendach muss großflächig neu mit Naturschiefer gedeckt werden, da bereits Undichtigkeiten bestehen
- Das Kirchengewölbe und die Gemälde im Chorraum zeigen deutliche Wasserschäden
Kirchenbauförderverein
Es hat sich ein Kirchenbauförderverein gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Kirche zu renovieren. Siehe dazu Hauptartikel Kirchenbauförderverein St. Cyriakus Karlsruhe-Bulach e.V.. Dort befinden sich auch Bilder mit den vorhandenen Beschädigungen.
Kirchenrenovierung
Im Renovierungsarbeiten, die in mehrere Stufen aufgeteilt und über mehrere Jahre erstrecken werden, beginnen im Herbst 2012 und werden auf 2,8 Mio. Euro geschätzt. Mitte Mai 2012 teilte Heinz Golombeck mit, dass er sich in seiner Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter erfolgreich für die Aufnahme der Kirche in die Liste der bedeutenden Kulturdenkmäler einsetzen konnte. Diese Liste wird beim Bund geführt und beinhaltet die Objekte, deren Sanierung durch Zuschüsse vom Bund unterstützt werden sollen. Der Zuschuss beträgt 200.000 Euro.
Am 22. Juli 2012 werden drei neu gegossene Glocken geweiht, die von der Glockengießerei Bachert gegossen wurden. Das Künstlerehepaar Barbara Jäger und OMI Riesterer haben die Glockenverzierungen gestaltet.
Die kleinste Glocke trägt den Namen „Taufe und Ökomene“, weil sich die Paul-Gerhardt-Gemeinde mit einer Spendenaktion an den Kosten beteiligt hat. Die mittlere Glocke erhielt den Namen „Konzil“, da sich die Einberufung des zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 2012 zum 50. Mal jährt. Ein Abbild des Papstes Johannes XXIII, der das Konzil einberief, ist ebenfalls auf der Glocke enthalten. Die mit 1,9 Tonnen und einer Höhe von 1,6 Metern größte Glocke erhielt den Namen „Christus der gute Hirte“. Diese wird die bisherige „Christusglocke“ ersetzen, die aus Stahl besteht und wegen Materialermüdung ausgetauscht werden muss.
Die Zahl der Glocken wird dadurch von noch sechs im Jahr 2012 auf acht steigen, wodurch das Geläut vielfältiger klingen wird. Da auch der Glockenstuhl renoviert werden muss, wird das neue Geläut erst um die Mitte 2013 erstmalig erklingen können.
Die Staatliche Lotto-Totto GmbH Baden-Württemberg unterstützt die Kirchenrenovierung mit einem Betrag in Höhe von 100.000 Euro. Der Betrag entstammt einem 3 Millionen Euro großen Etat, mit dem die Gesellschaft Renovierungsmaßnahmen von denkmalgeschützten Gebäuden unterstützt. Der symbolische Spendenscheck wurde der Pfarrgemeinde anlässlich des Richtfestes des neuen Kindergartens St. Georg übergeben.
Trivia
„Fußballspielen in der Kirche“: In den 1970ern schleuderte ein Messdiener die Weihrauchbehälter so, dass der glühende Pressling herausflog und auf dem Teppich landete. Pfarrer Schneider kickte den Pressling reaktionsschnell vom Teppich.
Adresse
- Pfarrbüro St. Nikolaus
- Gebhardstraße 44a
- 76135 Karlsruhe
- Telefon: (07 21) 9 57 84 71-0
- Telefax: (07 21) 9 57 84 71-99
- E-Mail: pfarrbuero(at)se-albsuedwest.de
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (48°59'17.57" N 8°22'51.46" O)
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