Philippsburg
Dieser Artikel beschreibt die Stadt Philippsburg, für weitere siehe Begriffsklärungsseite.
Philippsburg liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. Die frühere Festungstadt liegt zwischen den Großstädten Mannheim und Karlsruhe. Die Stadt ist auch durch das Atomkraftwerk auf der Rheinschanzinsel bekannt.
Zu Philippsburg gehören neben der Kernstadt mit etwa 7.500 Einwohnern die Stadtteile Huttenheim (ca. 2.500 Einwohner) und Rheinsheim (ca. 2.700 Einwohner).
Geschichte
Bis zum Jahre 30. April 1623 hieß die Stadt Udenheim. Sie wurde am 1. Mai 1623 in Philippsburg umbenannt. Der Name der Stadt geht auf den Speyerer Bischof Philipp Christoph von Sötern zurück, der Udenheim von 1615 bis 1623 zur Festung[1] umbaute.
Udenheim wurde 764 zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Lorsch erwähnt. Das Hochstift Speyer erwarb den Ort 1316. Ludwig der Bayer erhob Udenheim 1338 zur Stadt. Seit 1371 war es Residenz der Speyerer Fürstbischöfe.
Die Gründung der Festung erfolgte, weil sich Speyer durch die umliegenden protestantischen Gebiete in seiner Macht bedroht fühlte. Im Dreißigjährigen Krieg wechselte mehrfach die Herrschaft über den Ort, der große Zerstörungen hinnehmen musste. Aber auch nach Ende dieses Krieges gingen die Kämpfe weiter: 1644 nahmen französische Truppen die Stadt ein und erst 1676 gelang Reichstruppen nach blutigen Schlachten die Rückeroberung. Aber bereits 1688 obsiegten die Franzosen erneut. Im Frieden von Rijswijk wurde die Stadt dann wieder dem Heiligen Römischen Reich zugesprochen.
Durch die Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam Philippsburg dann 1803 an das Großherzogtum Baden und wurde zunächst Sitz des Amtes Philippsburg, das 1864 im Bezirksamt Bruchsal (ab 1939: Landkreis Bruchsal) aufging.
1936 wird die evangelische Christuskirche und die Gewerbeschule gebaut. Am 10. November 1938 brannte auch hier die Synagoge und die jüdischen Mitbürger wurden deportiert.
Am 1. April 1945 wurde Philipsburg von den Franzosen besetzt und beendete die Diktatur. In der Folgezeit gab es einen Zuzug von Heimatvertriebenen.
Von 1961 bis 1996 war Philippsburg wieder Garnisonsstadt.
1972 wurden Huttenheim und Rheinsheim bei der Verwaltungsreform als Stadtteile eingemeindet und ein großes Bildungszentrum mit Gymnasium, Realschule und Sonderschule eingerichtet.
Quelle: Geschichte Philippsburg von Ekkehard Zimmermann [2]
Unternehmen
Philippsburg ist bekannt durch sein Kernkraftwerk und die Goodyear-Reifenwerke, die Mitte Juli 2017 geschlossen wurden.
Das weltweit bekannte Martin-Horn, umgangssprachlich auch Martinshorn, wird bei Max B. Martin seit 1952 in Philippsburg hergestellt.
Gastronomie
- Gaststätte Zum Einhorn, Weiße-Tor-Straße 3, Telefon: (0 72 56 ) 47 45 [1]
Gesundheit
Verkehr
Regionalbahn
Bus
- 127 : Philippsburg - Wiesental
- 192 : Philippsburg nach Hochstetten, über Huttenheim, Rußheim und Liedolsheim
- 193 : Rheinsheim - Philippsburg - Waghäusel - Kirrlach
- 194 : Rheinhausen - Oberhausen - Philippsburg
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswertes
- Festungsmuseum Philippsburg
- Felsenkeller Philippsburg
- Im Oktober 2007 wurde ein Altstadt-Rundgang eingerichtet, der viele der Sehenswürdigkeiten der Kernstadt Philippsburg berührt.
- Beim Gewann Pfählmorgen gibt es einen Streuobstlehrpfad
- Im Gewann Molzau gibt es einen jüdischen Friedhof
Ferienstraßen
Vereine und Initiativen
In den 3 Stadtteilen von Philippsburg gibt es mehr als 130 Vereine und Initiativen.
Freizeitangebote
- Pfinzbad (Hallenbad)
- Ernst-Freyer-Bad (Freibad)
Veranstaltungen
- Jährlicher Frühjahrs- und Spätjahrsmarkt im Stadtzentrum von Philippsburg.
- Am Pfingstwochenende Mittelalter Spectaculum im Gewann Pfählmorgen
Persönlichkeiten
- Philipp Joseph Brunner (1758–1829), kath. Geistlicher und Ministerialrat
- Angelika Futterer (* 1952), Mundartdichterin
- Heinrich Friedrich Maurer (1806–1886), Bürgermeister
- Hieronymus Christoph Nopp (1832–1893), Bürgermeister
- Rudolf Odenwald (1909–1959), Bürgermeister
Ehrenbürger
Philippsburger Ehrenbürger:
- 1831: Freiherr Georg Stulz v. Ortenberg (1771–1832), Schneider und Kaufmann („Modekönig von London”)
- 1953: Oskar Frey, Geistlicher Rat, Pfarrer
- 1958: Franz Burda (1903–1986), Verleger und Senator
- 1969: Johannes Gothe (1898–1979), Geistlicher Rat, Ehrendekan
- 1973: Karl Frank (1909–1991), Bürgermeister a. D. und Ehrenbürger
- 1980: Friedrich Hebbel (1898–1985), Geistlicher Rat, Stadtpfarrer i.R.
Auszeichnungen
Philippsburg ist „Kommune des Jahres 2007“, eine Auszeichnung der Oskar-Patzelt-Stiftung.
Adresse Rathaus
- Stadtverwaltung Philippsburg
- Rote-Tor-Straße 6-10
- 76661 Philippsburg
- Telefon: (0 72 56) 87 - 0
- Telefax: (0 72 56) 87 - 1 19
- E-Mail: info(at)philippsburg.de
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°14'7.49" N 8°27'12.51" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Literatur
- „Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung Philippsburg“, zusammengestellt von Hieronymus Nopp. Selbstverlag 1881. (Nachdruck 1980, Stadtverwaltung Philippsburg).
- „1200 Jahre Philippsburg und Stadtteil Rheinsheim“. Hrsg. Stadt Philippsburg. Erschienen im Verlag Meininger, Neustadt/Weinstraße 1984. ISBN 3-87524-050-2
- „Philippsburg damals. Aus Geschichte und Handwerk“. Konrad Odenwald. Hrsg. Stadtverwaltung Philippsburg 1988.
- „Philippsburg 1225 Jahre“, Hrsg. Stadtverwaltung Philippsburg. Redaktion: Zimmermann, Ekkehard, erschienen 2009 in der „Edition Castrum“. Info Verlag Karlsruhe. ISBN: 978-3-88190-457-3
- Waldis Greiselis: Philippsburg, eine Festungsstadt in der europäischen Geschichte, in: „Festung im Spiegel der Quellen“ (= Band 7 der Schriftenreihe Festungsforschung), herausgegeben von Volker Schmidtchen, Wesel 1988 ISBN 3-923279-00-6, Seiten 11–40
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Philippsburg“
- Die Kategorie „Philippsburg“ im regionalen Zweig des Open Directory Project
- Die Festung Philippsburg anno 1644, Franz. Kupferstich von Perelle
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Philippsburg“