Paul-Gerhardt-Gemeinde: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Paul-Gerhardt-Gemeinde''' ist eine im [[Stephanienbad]] beherbergte, evangelische Gemeinde der Stadtteile [[Beiertheim]] und [[Bulach]].
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Die '''Paul-Gerhardt-Gemeinde''' ist die in der [[Paul-Gerhardt-Kirche]] beheimatete evangelische Gemeinde des Stadtteils [[Beiertheim-Bulach]].
   
 
==Entstehungsgeschichte==
 
==Entstehungsgeschichte==
[[1536]] erhielt Bulach seinen ersten evangelisch-lutherischen Pfarrer.
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[[1536]] erhielt Bulach seinen ersten evangelisch-lutherischen Pfarrer, der auch für Beiertheim zuständig war. Im Zuge der Gegenreformation wurde dessen Nachfolger 1573 aus Bulach vertrieben. In den darauf folgenden mehr als 360 Jahren gab es keine evangelische Gemeinde mehr.
   
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Im Jahr 1852 gab es in Beiertheim und Bulach {{Zahl|111|evangelische}} und {{Zahl|1726|katholische}} Einwohner. [[1871]] wurde Beiertheim-Bulach evangelisches Diasporagebiet der Mittelstadtpfarrei. Im Jahre 1900 gab es in Beiertheim und Bulach {{Zahl|382|evangelische}} und {{Zahl|3100|katholische}} Einwohner.
Zur Zeit des 30jährigen Krieges brannte die Pfarrei Bulach ab und der Gottesdienst wurde von [[1671]]-[[1771]] von den Ettlinger Jesuiten abgehalten. [[1871]] wurde Beiertheim/Bulach evangelisches Diasporagebiet.
 
 
 
Die wenigen evangelischen Familien in Bulach und Beiertheim, acht an der Zahl, feierten ihre Gottesdienste ab dem 15. Januar [[1899]], da man keine eigene Kirche besaß, in einem Nebenraum der Wirtschaft des [[Stephanienbad]]s.
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Am 15. [[Januar]] [[1899]] fand der erste evangelische Gottesdienst seit 1536 in einem Nebenraum der Wirtschaft des [[Stephanienbad]]es statt.
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Da der Wirtschaftsbetrieb den Gottesdienst störte, wich man ab dem 1. [[Juni]] [[1902]] auf einen Saal im alten Schulhaus in der [[Breite Straße]] 88 aus. [[1905]] folgte der nächste Umzug in die Beiertheimer Turnhalle.
[[1902]] wich man schließlich auf einen Saal im Schulhaus aus.
 
 
[[1905]] folgte der nächste Umzug in die Beiertheimer Turnhalle.
 
   
 
Am 15. Juni [[1926]] mietete die evangelische Kirchengemeinde von der Stadt das leer stehende Gesellschaftshaus des Stephanienbades. Im großen Saal sollten zukünftig die Gottesdienste abgehalten werden und zusätzlich wollte man einer Schwesternstation und einem Kindergarten Raum bieten.
 
Am 15. Juni [[1926]] mietete die evangelische Kirchengemeinde von der Stadt das leer stehende Gesellschaftshaus des Stephanienbades. Im großen Saal sollten zukünftig die Gottesdienste abgehalten werden und zusätzlich wollte man einer Schwesternstation und einem Kindergarten Raum bieten.
   
Im Jahre [[1929]] wurde die Diasporagenossenschaft Beiertheim/Bulach schließlich zu einer eigenen Pfarrei der Melanchthonpfarrei, die die Stadtteile Beiertheim, Bulach, [[Weiherfeld]] und [[Dammerstock]] umfasste.
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Im Jahre [[1929]] wurde die Diasporagenossenschaft Beiertheim-Bulach schließlich zu einer eigenen Pfarrei, der Melanchthonpfarrei, welche die Stadtteile Beiertheim, Bulach, [[Weiherfeld]] und [[Dammerstock]] umfasste.
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Während der Zeit des Nationalsozialismus versuchten die Hitlerjugend und andere Gruppen der NSDAP an Räume im Stephanienbad zu gelangen. 1942 konnte die evangelische Kirchengemeinde das Stephanienbad komplett erwerben und tauschte hierfür den [[Schmiederplatz]], den die NSDAP für Aufmärsche nutzen wollte.
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Im gleichen Jahr wurde das Stephanienbad, welches sich nahe am Karlsruher [[Hauptbahnhof]] befindet, zum ersten Mal beschädigt. Ende [[1944]] war eine Nutzung des Stephanienbades nicht mehr möglich.
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] vergrößerte sich die Anzahl der Evangelischen im Gebiet der Melanchthonpfarrei so sehr, dass [[1947]] die Friedenspfarrei ins Leben gerufen wurde, welche für den Stadtteil [[Weiherfeld-Dammerstock]] seelsorgerisch versorgte. Gleichzeitig zählte das Gebiet südlich der [[Vorholzstraße]] von nun an zur [[Melanchthonpfarrei]].
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Ab [[1956]] war [[Heinrich Rösch]] Pfarrvikar für Beiertheim und Bulach tätig und ab [[1957]] wurde er Pfarrer der neuen Paul-Gerhardt Gemeinde. Das Gebiet zwischen Vorholzstraße und [[Ebertstraße]] blieb die Melanchthongemeinde.
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Von 1952 bis 1972 bestand ein Kindergarten, der im Jahr 1952 von 60 Kindern besucht wurde.
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== Der Name ==
 
Der Namensgeber dieser Gemeinde, Paul Gerhardt, war neben Martin Luther wohl der bedeutendste deutsche Liederdichter. Seine Lieder sind meist Bearbeitungen von Bibeltexten und Psalmen. Im heutigen evangelischen Gesangbuch finden sich 40 seiner Weisen wieder, unter anderem "O Haupt voll Blut und Wunden", "Ich steh’ an deiner Krippe hier", "Lobet den Herren", "Nun ruhen alle Wälder" und "Geh aus mein Herz und suche Freud".
   
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== Adresse ==
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] vergrößerten sich die Stadtteile Weiherfeld und Dammerstock so rapide, dass [[1947]] die Friedenspfarrei ins Leben gerufen wurde, die die beiden einschloss.
 
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;Pfarrerin Dr. Ulrike Schneider-Harpprecht{{Anschrift
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|Straße=Vorholzstraße
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:{{Telefon|07 21|4 70 80 69}}
   
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== Weblinks ==
Doch schon [[1956]] standen die nächsten Veränderungen ins Haus: Das Gebiet zwischen Vorholzstraße und [[Ebertstraße]] blieb Melanchthongemeinde während Beiertheim/Bulach zunächst Pfarrvikariat und zum 1. Juli [[1957]] zur [[Paul-Gerhardt-Pfarrei]] wurde.
 
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*{{Webseite|1=www.kirchennetz.info/dek/gemeinden/index.php?rubric=110Paul-Gerhardt|2=Paul-Gerhardt-Gemeinde}}
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*{{Wikipedia-de|Paul_Gerhardt|Paul Gerhardt}}
   
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[[Kategorie:Evangelische Kirchengemeinde]]
==Der Name==
 
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[[Kategorie:Beiertheim-Bulach]]
Der Namensgeber dieser Gemeinde, [[Paul Gerhardt]], war neben Martin Luther wohl der bedeutendste deutsche Liederdichter. Seine Lieder sind meist Bearbeitungen von Bibeltexten und Psalmen. Im heutigen evangelischen Gesangbuch finden sich 40 seiner Weisen wieder, unter anderem "O Haupt voll Blut und Wunden", "Ich steh’ an deiner Krippe hier", "Lobet den Herren", "Nun ruhen alle Wälder" und "Geh aus mein Herz und suche Freud".
 

Aktuelle Version vom 19. September 2010, 12:06 Uhr

Paul Gerhardt, der Namenspatron der Kirche und zugehörigen Gemeinde

Die Paul-Gerhardt-Gemeinde ist die in der Paul-Gerhardt-Kirche beheimatete evangelische Gemeinde des Stadtteils Beiertheim-Bulach.

Entstehungsgeschichte

1536 erhielt Bulach seinen ersten evangelisch-lutherischen Pfarrer, der auch für Beiertheim zuständig war. Im Zuge der Gegenreformation wurde dessen Nachfolger 1573 aus Bulach vertrieben. In den darauf folgenden mehr als 360 Jahren gab es keine evangelische Gemeinde mehr.

Im Jahr 1852 gab es in Beiertheim und Bulach 111 evangelische und 1.726 katholische Einwohner. 1871 wurde Beiertheim-Bulach evangelisches Diasporagebiet der Mittelstadtpfarrei. Im Jahre 1900 gab es in Beiertheim und Bulach 382 evangelische und 3.100 katholische Einwohner.

Am 15. Januar 1899 fand der erste evangelische Gottesdienst seit 1536 in einem Nebenraum der Wirtschaft des Stephanienbades statt. Da der Wirtschaftsbetrieb den Gottesdienst störte, wich man ab dem 1. Juni 1902 auf einen Saal im alten Schulhaus in der Breite Straße 88 aus. 1905 folgte der nächste Umzug in die Beiertheimer Turnhalle.

Am 15. Juni 1926 mietete die evangelische Kirchengemeinde von der Stadt das leer stehende Gesellschaftshaus des Stephanienbades. Im großen Saal sollten zukünftig die Gottesdienste abgehalten werden und zusätzlich wollte man einer Schwesternstation und einem Kindergarten Raum bieten.

Im Jahre 1929 wurde die Diasporagenossenschaft Beiertheim-Bulach schließlich zu einer eigenen Pfarrei, der Melanchthonpfarrei, welche die Stadtteile Beiertheim, Bulach, Weiherfeld und Dammerstock umfasste.

Während der Zeit des Nationalsozialismus versuchten die Hitlerjugend und andere Gruppen der NSDAP an Räume im Stephanienbad zu gelangen. 1942 konnte die evangelische Kirchengemeinde das Stephanienbad komplett erwerben und tauschte hierfür den Schmiederplatz, den die NSDAP für Aufmärsche nutzen wollte. Im gleichen Jahr wurde das Stephanienbad, welches sich nahe am Karlsruher Hauptbahnhof befindet, zum ersten Mal beschädigt. Ende 1944 war eine Nutzung des Stephanienbades nicht mehr möglich.

Nach dem zweiten Weltkrieg vergrößerte sich die Anzahl der Evangelischen im Gebiet der Melanchthonpfarrei so sehr, dass 1947 die Friedenspfarrei ins Leben gerufen wurde, welche für den Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock seelsorgerisch versorgte. Gleichzeitig zählte das Gebiet südlich der Vorholzstraße von nun an zur Melanchthonpfarrei.

Ab 1956 war Heinrich Rösch Pfarrvikar für Beiertheim und Bulach tätig und ab 1957 wurde er Pfarrer der neuen Paul-Gerhardt Gemeinde. Das Gebiet zwischen Vorholzstraße und Ebertstraße blieb die Melanchthongemeinde.

Von 1952 bis 1972 bestand ein Kindergarten, der im Jahr 1952 von 60 Kindern besucht wurde.

Der Name

Der Namensgeber dieser Gemeinde, Paul Gerhardt, war neben Martin Luther wohl der bedeutendste deutsche Liederdichter. Seine Lieder sind meist Bearbeitungen von Bibeltexten und Psalmen. Im heutigen evangelischen Gesangbuch finden sich 40 seiner Weisen wieder, unter anderem "O Haupt voll Blut und Wunden", "Ich steh’ an deiner Krippe hier", "Lobet den Herren", "Nun ruhen alle Wälder" und "Geh aus mein Herz und suche Freud".

Adresse

Evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde
Breite Straße 49a
76135 Karlsruhe
Pfarrbüro Frau Duntz
Telefon: (07 21) 35 80 39
Telefax: (07 21) 9 37 55 44
E-Mail: PfarramtPaulGerhardt(at)t-online.de
Pfarrerin Dr. Ulrike Schneider-Harpprecht
Vorholzstraße 2
76135 Karlsruhe
Telefon: (07 21) 4 70 80 69

Weblinks