Neureut: Unterschied zwischen den Versionen

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

(→‎Denkmäler: Bild eingefügt)
(→‎Übersicht: Hugenotten)
(48 dazwischenliegende Versionen von 19 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Bild:stadtteilplan_neureut_überblick.jpg|thumb|Stadtteilplan Neureut Überblick]]
 
[[Bild:stadtteilplan_neureut_überblick.jpg|thumb|Stadtteilplan Neureut Überblick]]
 
[[Bild:stadtteilplan_neureut_detail1.jpg|thumb|Stadtteilplan Neureut, das Zentrum des Stadtteils]]
 
[[Bild:stadtteilplan_neureut_detail1.jpg|thumb|Stadtteilplan Neureut, das Zentrum des Stadtteils]]
  +
'''Neureut''' ist der nördlichste [[Stadtteil]] von [[Karlsruhe]].
'''Neureut''' ist der nördlichste Stadtteil von Karlsruhe. Die ehemals größte Landgemeinde Baden-Württembergs (damals 14.000 Einwohner) wurde am [[1975|14. Februar 1975]] nach Karlsruhe eingemeindet. Den Status „jüngster Stadtteil“ musste Neureut [[1996]] an die [[Nordstadt]] abgeben.
 
   
 
Der Name „Neureut“ leitet sich ab aus „Neue Rodung“, da zum Bau der Siedlung an dieser Stelle der [[Wald]] gerodet wurde.
 
Der Name „Neureut“ leitet sich ab aus „Neue Rodung“, da zum Bau der Siedlung an dieser Stelle der [[Wald]] gerodet wurde.
   
== Wappen ==
+
== Geschichte ==
  +
[[Datei:Tafel Gräberfeld Heidelburg 20130105.jpg|thumb|Infotafel über [[Kelten|keltische]] und [[Römer|römische]] Gräber]]
[[Bild:Neureut.jpg|thumb|Wappen von Neureut]]
 
  +
[[Datei:Gedenktafel im Foyer Rathaus Neureut.JPG|thumb|Geschichte Neureuts auf einer Infotafel im Rathaus]]
Das [[Wappen]] von Neureut zeigt ein in Gold und Rot geteiltes Schild auf dem eine Haspe (Hefte) in verwechselten Farben abgebildet ist.
 
  +
=== Übersicht ===
  +
* 6. und 5. Jahrhundert vor Christus: [[Kelten|keltische Bewohner]] errichten im nordwestlichen Bereich von Neureut Hügelgräber, die 1990 durch die Luftbildarchäologie wiederentdeckt werden
  +
* [[1260]]: Neurodung und Dorfgründung durch Markgraf [[Rudolf I. von Baden]] auf [[Eggenstein]]er Gemarkung. Das Dorf wurde als Straßendorf angelegt.
  +
* um [[1460]]: Bau der alten Kirche in [[Teutschneureut]]. Die Maße der alten Kirche im Vergleich zur neuen Kirche: längsseits reichte die alte Kirche etwa bis zu den Seiteneingängen. Die Breite war nicht größer als die Abstände der Hauptsäulen in der neuen Kirche.
  +
* [[1699]]: Gründung der Gemeinde [[Welschneureut]] durch Markgraf [[Friedrich Magnus von Baden-Durlach]] zur Aufnahme südfranzösischer protestantischer Glaubensflüchtlinge ([[Hugenotten]]). Das bisherige Neureut wurde von da an zur Unterscheidung Teutschneureut genannt.
  +
* [[1885]]: Abbruch der alten Kirche in Teutschneureut, um Platz für einen Kirchenneubau an gleicher Stelle schaffen zu können.
  +
* [[1886]]: Gründung der ersten Feuerwehr in Neureut.
  +
* [[1888]]: Weihe der neuen [[Evangelische Kirche Neureut-Nord|evangelischen Kirche Nord]] in Teutschneureut.
  +
* [[1910]]: Sowohl Teutschneureut als auch Welschneureut beschließen den Anschluss an das Karlsruher [[Stadtgas]]netz.
  +
* [[1921]]: die Bebauung der Gartensiedlung, der späteren Heide, beginnt.
  +
* [[1929]]: Beginn der Bebauung der Kirchfeldsiedlung durch die [[Schaffergilde]] am Rand des ehemaligen Exerzierplatz.
  +
* 1. November [[1935]]: Zusammenschluss der Gemeinden Welschneureut und Teutschneureut, Umbenennung der vereinigten Gemeinde in „Neureut (Baden)“ unter dem Betreiben des [[Polizeirevier Karlsruhe-Marktplatz|Bezirksamts Karlsruhe]] und der Kreisleitung der [[NSDAP]].
  +
* [[1949]]: Erweiterung der Kirchfeldsiedlung auf einem ehemaligen Exerzierplatz, um Heimatvertriebene aus Böhmen, Mähren und dem Sudetenland aufzunehmen.
  +
* [[1959]]: Bau der amerikanischen Kaserne nördlich der Kirchfeldsiedlung.
  +
* [[1960]]: Bau der [[Kirchfeld-Kaserne|General-Fahnert-Kaserne]] der Bundeswehr.
  +
* [[1975]]: Neureut wird in Karlsruhe eingemeindet.
  +
* [[2011]]: Der Norden Neureuts wird mit Fernwärme versorgt. Bei einem Hausanschluss in der [[Holbeinstraße]] betragen die Anschlusskosten zum Beispiel rund {{Zahl|75000|Euro}}, abzüglich des von den [[Stadtwerke Karlsruhe GmbH|Stadtwerken Karlsruhe]] angebotenen Rabatts rund {{Zahl|60000|Euro}}.
   
  +
Neureut besitzt und besaß einige Friedhöfe, die im Artikel [[Friedhof Neureut]] aufgeführt werden.
Das Wappen geht auf das von [[Teutschneureut]] zurück. Im 16. Jahrhundert hatte der Ort noch die Gottesauer Madonna im Siegel geführt, da er bis [[1535]] unter der Herrschaft des Klosters Gottesau stand. An dessen Stelle trat spätestens im 19. Jahrhundert eine sogenannte Haspe (gebogenes Eisen), diese entstand vermutlich aus einem Fleckenzeichen in Hufeisenform. Das Wappen wurde der Gemeinde am 27. Januar [[1959]] verliehen und war bis zur [[Eingemeindung]] gültig. Die Farben sollen an die Zugehörigkeit zu Baden erinnern.
 
   
== Geschichte ==
+
=== Details ===
  +
==== Verhältnis der beiden Dörfer zueinander ====
[[Bild:Neureut-Luft-Teutsch-Kirche.jpg|thumb|Teutschneureut und die Nordkirche.]]
 
  +
[[Datei:Neureuter Hauptstraße Richtung SW auf Bärenweg.jpg|thumb|Blick auf die ehemalige Gemeindegrenze von Teutschneureut zu Welschneureut]]
[[Bild:Neureut_hohe_Gebaeude.JPG|thumb|Die höchsten Gebäude: alt gegen neu.]]
 
  +
[[Datei:Ehemaliges Welschneureuter Rathaus.jpg|thumb|Das ehemalige Welschneureuter Rathaus]]
* [[1260]]: Neurodung und Dorfgründung durch Markgraf [[Rudolf I. von Baden]] auf [[Eggenstein]]er Gemarkung.
 
  +
Teutschneureut stellt die ursprüngliche Dorfgründung dar, die um 1260 erfolgte. Die Siedlung erstreckte sich entlang der heutigen [[Neureuter Hauptstraße]].
* [[1699]]: Gründung der Gemeinde Welschneureut durch Markgraf [[Friedrich Magnus von Baden-Durlach]] zur Aufnahme südfranzösischer protestantischer Glaubensflüchtlinge. Das bisherige Neureut wurde von da an zur Unterscheidung Teutschneureut genannt.
 
  +
Als im Jahr 1699 durch den Markgraf [[Friedrich Magnus von Baden-Durlach]] [[Hugenotten]] auch auf Neureuter Gemarkung aufgenommen wurden, wurde für diese Glaubensflüchtlinge Welschneureut gegründet, welches sich südwestlich von Teutschneureut befand und deren Häuser sich ebenfalls entlang der Neureuter Hauptstraße anordneten.
* [[1921]]: die Bebauung der Gartensiedlung, der späteren Heide beginnt.
 
* [[1929]]: Beginn der Bebauung der Kirchfeldsiedlung durch die [[Schaffergilde]] am Rand des ehemaligen Exerzierplatz
 
* 1. November [[1935]]: Zusammenschluß der Gemeinden Welschneureut und Teutschneureut, Umbenennung der vereinigten Gemeinde in "Neureut (Baden)"
 
* [[1949]]: Erweiterung der Kirchfeldsiedlung auf einem ehemaligen Exerzierplatz, um Heimatvertriebene aus Böhmen, Mähren und dem Sudetenland aufzunehmen
 
* [[1959]]: Bau der amerikanischen Kaserne nördlich der Kirchfeldsiedlung
 
* [[1960]]: Bau der [[General-Fahnert-Kaserne]] der Bundeswehr
 
* 18. März [[1973]]: Bürgeranhörung zur [[Eingemeindung]], bei der 79,9% der Wahlberechtigten teilnahmen. Von diesen 6547 antworteten 96,9% mit "nein" und 2,8% mit "ja" auf die Frage, ob sie für die Eingemeindung Neureuts nach Karlsruhe sind.
 
* 14. Februar [[1975]]: trotz heftigen Widerstandes seitens der Bevölkerung Eingemeindung zur Stadt Karlsruhe
 
   
  +
Aufgrund der unterschiedlichen Sprache und des praktizierten Glaubens bildete sich eine Abschottungstendenz der beiden aneinander grenzenden Gemeinden, die bis in das 20. Jahrhundert andauerte und erst durch den erzwungenen Zusammenschluss verschwand.
== Gliederung ==
 
[[Bild:Neureut_Grenze.JPG|thumb|Die alte Grenze zwischen Teutschneureut und Welschneureut]]
 
[[Bild:Neureuterplatz.jpg|thumb|Der Neureuter Platz mit dem »Brunnen der Ortsteile«]]
 
Neureut teilt sich in vier Ortsteile:
 
* Neureut Nord (Teutschneureut)
 
* Neureut Süd (Welschneureut)
 
* [[Heide (Neureut)|Heide]]
 
* [[Kirchfeld]] (mit [[Kirchfeld-Nord]])
 
   
  +
Kirchlicherseits versuchten sowohl der Welschneureuter Pfarrer Grohe als auch der Teutschneureuter Pfarrer Bender [[1827]] eine Zusammenlegung der beiden Kirchengemeinden zu erwirken, da sich 1821 die reformierte und die lutherische Kirche auf Landesebene zusammenschlossen. Diese Ideen wurden aber von den Bewohnern beider Gemeinden abgelehnt und somit nicht weiter verfolgt.
== Persönlichkeiten ==
 
   
  +
==== Bildung von „Neureut (Baden)“ ====
Wohnsitz und Standort der Werkstatt des Designers [[Luigi Colani]].
 
  +
[[Datei:Ehemalige Neureuter Gemeindesiegel.jpg|thumb|Die ehemaligen Gemeindesiegel von Teutschneureut, Welschneureut und Neureut]]
  +
Der Zusammenschluss von Welschneureut und Teutschneureut erfolgte unter dem Betreiben des [[Polizeirevier Karlsruhe-Marktplatz|Bezirksamtes Karlsruhe]] und der Kreisleitung der [[NSDAP]], welche im März [[1935]] mit diesem Ansinnen auf die Gemeinderäte beider Gemeinden zugingen. Als Begründung wurden wirtschaftliche Gründe angeführt und auch nationalsozialistische. Einige Gemeinderäte äußerten zunächst ihre Bedenken. Dennoch wurde am 10. September 1935 eine Vereinbarung beider Gemeinden beschlossen, nach der die Gemeindeverwaltung in das Teutschneureuter Rathaus verlegt werden sollte. Ansonsten blieb es bei der Trennung der Gemeinden, da sowohl die Schulen als auch die Friedhöfe erhalten blieben.
   
  +
Der Bürgermeister Hespelt von Teutschneureut, als Vertreter der größeren Gemeinde, trat von seinem Amt zurück. Damit wurde der bisherige Welschneureuter Bürgermeister Buchleither neuer Bürgermeister der neuen Gemeinde „Neureut (Baden)“. Der formale Zusammenschluss wurde vom Reichsstatthalter [[Robert Wagner]] auf den 1. November 1935 festgelegt und so vollzogen.
== Schulen ==
 
   
  +
Die neue Gemeinde verfügte über über eine Gemarkungsfläche von rund {{Zahl|1900|ha}} und beherbergte {{Zahl|4400|Einwohner}}.
Im Ort befinden sich folgende Schulen:
 
   
  +
Nach Beendigung des [[Zweiten Weltkrieg]]s warf die damalige französische Militärregierung die Frage auf, ob die beiden Gemeinden wieder getrennt werden sollten. Die Befürwortern einer Trennung unterlagen aber in ihrer Anzahl denen der Trennungsgegener und so änderte sich nichts. 1947 kam die Trennungsfrage von Seiten der Bewohner des Welschneureuter Teils erneut auf. Im Mai 1948 formierte sich aber im Welschneureuter Teil sowie der Heidesieldung eine Gruppe, die sich unter dem Motto „Wir sind gegen die Trennung“ gegen die Trennung aussprachen. Im Neureuter Gemeinderat sprachen sich elf Stimmen gegen eine Trennung und sieben Stimmen für eine Trennung aus. Auch im Kreistag wurde gegen eine Trennung gestimmt.
* [[Waldschule Neureut]] (Grundschule)
 
* [[Südschule Neureut]] (GHS)
 
* [[Nordschule Neureut]] (GHS)
 
* [[Gymnasium Neureut]] (Schulzentrum Neureut)
 
* [[Realschule Neureut]] (Schulzentrum Neureut)
 
* [[Hardtwaldschule]] (Schule für geistig Behinderte)
 
   
  +
=== Karlsruher Eingemeindung ===
== Denkmäler ==
 
  +
[[Datei:Gedenkstein Neureut Heimathaus.JPG|thumb|Gedenkstein der Bürgerinitiative]]
<gallery>
 
Bild:Denkmal 01.JPG|[[Kriegerdenkmal Neureut|Kriegerdenkmal]]
 
Bild:Nereter_Buettel.jpg|[[Nereter Büttel]]
 
Bild:Waldenserstein.jpg|[[Waldenserstein]]
 
Bild:Brunnen_am_Mahnmal.jpg|Mahnmal am [[Joseph-Groß-Platz]]
 
Bild:Spundenfresserbrunnen.jpg|[[Brunnen Spundenfresser|Spundenfresserbrunnen]]
 
</gallery>
 
   
  +
Anfangs der 1970er Jahre wurde über die [[Eingemeindung]] der ehemals größten Landgemeinde [[Baden-Württemberg]]s (damals {{Zahl|14000 Einwohner}}) zu Karlsruhe diskutiert. Gegen diesen Plan gründete sich die [[Bürgerinitiative]] „Gegen die Eingemeindung“. Am 18. März [[1973]] kam es zu einer Bürgeranhörung zur [[Eingemeindung]], bei der 79,9 Prozent der Wahlberechtigten teilnahmen. Von diesen 6.547 antworteten 96,9 Prozent mit ''nein'' und 2,8 Prozent mit ''ja'' auf die Frage, ob sie für die Eingemeindung Neureuts nach Karlsruhe sind. Der Gemeinderat Neureut stellte Anfang Mai 1973 fest, dass Neureut die Kriterien der Gemeindereform für eine selbständige Gemeinde erfülle. Die gesetzliche Anhörung fand am 20. Januar 1974 statt: bei einer Beteiligung von 81,2 % waren 96,1 % gegen die Eingemeindung. Am 28. Juni 1974 demonstrierten etwa 2.000 Bürger Neureuts vor der Turnhalle Nord gegen die Eingemeindung (u. a. „Vom Bürgerwillen welch ein Hohn – Christdemokraten halten nichts davon“). Am 31. Januar 1975 kam es zu einer mündlichen Verhandlung im Weißen Saal des Stuttgarter Schlosses, nach 14-tägiger Beratung traf der Staatsgerichthof die endgültige Entscheidung zugunsten einer Eingemeindung. Am 14. Februar [[1975]] wurde der Urteilsspruch gesprochen, innerhalb acht Wochen musste eine Vereinbarung ausgehandelt werden. Am 10. April 1975 wurde der Eingemeindungsvertrag von [[Hermann Meinzer]] (letzter Bürgermeister von Neureut) und [[Otto Dullenkopf]] trotz heftigen Widerstandes seitens der Bevölkerung unterzeichnet. Die Bürgerinitiative stellte zwei Tage nach der Eingemeindung einen Grabstein (siehe Bild rechts) vor dem Rathaus auf, der kurze Zeit später aufgrund eines Befehls des Karlsruher Oberbürgermeisters entfernt werden musste. Statt dessen wurde 1977 eine Gedenktafel im Rathaus (siehe Bild oben) angebracht.
==Kirchen==
 
  +
  +
Den Status „jüngster Stadtteil“ musste Neureut [[1996]] an die [[Nordstadt]] abgeben.
  +
  +
==Politik==
  +
Neureut besitzt einen [[Ortschaftsrat Neureut|Ortschaftsrat]] mit einem Ortsvorsteher.
  +
  +
Frühere Schultheissen, Bürgermeister und Ortsvorsteher sind im Artikel [[Bürgermeister (Neureut)]] zu finden.
  +
  +
[[Teutschneureut]] hatte seit mindestens 1731 ein Rathaus. Weitere Informationen darüber befinden sich im Artikel [[Rathaus Teutschneureut und Neureut]].
  +
  +
== Wappen ==
  +
[[Datei:Wappen Neureut.svg|thumb|Wappen von Neureut]]
  +
Das [[Wappen]] von Neureut zeigt ein in Gold und Rot geteiltes Schild auf dem eine Haspe (Hefte) in verwechselten Farben abgebildet ist.
  +
  +
Das Wappen geht auf das von [[Teutschneureut]] zurück. Im 16. Jahrhundert hatte der Ort noch die Gottesauer Madonna im Siegel geführt, da er bis [[1535]] unter der Herrschaft des Klosters [[Gottesau]] stand. An dessen Stelle trat spätestens im 19. Jahrhundert eine sogenannte Haspe (gebogenes Eisen), diese entstand vermutlich aus einem Fleckenzeichen in Hufeisenform. Das Wappen wurde der Gemeinde am 27. Januar [[1959]] verliehen und war bis zur [[Eingemeindung]] gültig. Die Farben sollen an die Zugehörigkeit zu [[Baden]] erinnern.
  +
  +
==Verkehr==
  +
===ÖPNV===
  +
Neureut ist von Karlsruhe aus durch die Stadtbahnlinien {{Linien-Symbol|S1}} und {{Linien-Symbol|S11}} der [[Hardtbahn]] (Richtung Hochstetten) zu erreichen. Das Stadtviertel [[Heide (Neureut)|Heide]] ist per Tram {{Linie3-Symbol}} aus der Innenstadt zu erreichen. Nach [[Sandfeld]] und [[Kirchfeld]] fährt von Karlsruhe aus der Linien[[bus]] {{Buslinie|73}}. Die Linie {{Buslinie|72}} verbindet Kirchfeld tangential mit der S-Bahn-Haltestelle "[[Bärenweg]]", die Linie {{Buslinie|71}} die Heide mit der Haltestelle "[[Welschneureuter Straße]]", dem alten Ortskern und dem Industriegebiet, die Linie {{Buslinie|70}} Heide mit der [[Nordweststadt]] und [[Mühlburg]].
  +
  +
=== Straßenanbindung ===
  +
  +
Neureut ist von Karlsruhe aus über die [[Bundesstraße 36|B 36]] oder die [[Willy-Brandt-Allee]] (K 9656) und [[Linkenheimer Landstraße]] ([[Landesstraße 605|L 605]]) zu erreichen. Über die [[Erzbergerstraße]] gelangt man direkt in den Ortsteil [[Heide (Neureut)|Heide]].
  +
  +
Durch Neureut führte früher die B 36, bis diese [[1979]] als Umgehungsstraße westlich um Neureut herumgeführt wurde.
  +
Diese Verlegung war der Anlaß für das seit [[1981]] alle 2 Jahre Anfang Juni stattfindende Neureuter [[#Straßenfest|Straßenfest]].
  +
  +
Es ist geplant die sogenannte [[Nordtangente]], die von einer zweiten [[Rheinbrücke]] im Westen bis zur [[AS Karlsruhe Nord]] im Osten reichen soll, durch Neureut zu führen. Dadurch wäre Neureut enger ans überregionale Straßennetz angebunden, gleichzeitig wäre jedoch der alte Ortskern Neureuts vom Ortsteil Heide, der Nord- und Nordweststadt und dem Rest Karlsruhes „abgetrennt”.
  +
  +
== Gliederung ==
  +
[[Bild:Neureut_Grenze.JPG|thumb|Die alte Grenze zwischen Teutschneureut und Welschneureut]]
  +
Neureut teilt sich in vier Ortsteile:
  +
* Neureut Nord (ehemals [[Teutschneureut]])
  +
* Neureut Süd (ehemals [[Welschneureut]])
  +
* [[Heide (Neureut)|Heide]]
  +
* [[Kirchfeld]] (mit [[Kirchfeld-Nord]])
   
  +
== Kirchen ==
 
===evangelisch===
 
===evangelisch===
 
[[Bild:Waldenserkirche_1.jpg|thumb|Waldenserkirche Neureut]]
 
[[Bild:Waldenserkirche_1.jpg|thumb|Waldenserkirche Neureut]]
Zeile 69: Zeile 100:
   
 
*[[Evangelische Kirchengemeinde Neureut-Süd|Kirchengemeinde Neureut-Süd]] - [[Waldenserkirche_Neureut|Waldenserkirche]]
 
*[[Evangelische Kirchengemeinde Neureut-Süd|Kirchengemeinde Neureut-Süd]] - [[Waldenserkirche_Neureut|Waldenserkirche]]
*:Pfarrer Heinrich Heinemann
+
*:Pfarrer Andreas Reibold
 
*:[[Kirchfeldstraße]] 11
 
*:[[Kirchfeldstraße]] 11
 
*:Telefon: (07 21) 70 58 75
 
*:Telefon: (07 21) 70 58 75
   
 
*Kirchengemeinde Neureut-[[Kirchfeld]] - [[Lutherhaus]]
 
*Kirchengemeinde Neureut-[[Kirchfeld]] - [[Lutherhaus]]
  +
*:Pfarrer Fitterer-Pfeiffer
*:Pfarrerin Renate Müller-Krabbe
 
*:[[Donauschwabenstraße]] 32
+
*:[[Kiefernweg]] 22
 
*:Telefon: (07 21) 70 58 81
 
*:Telefon: (07 21) 70 58 81
   
Zeile 83: Zeile 114:
 
*:Telefon: (07 21) 68 56 49
 
*:Telefon: (07 21) 68 56 49
   
===katholisch===
+
=== katholisch ===
 
[[Bild:Kirchfeld heinrich kunigunde.jpg|thumb|St.Heinrich und Kunigunde]]
 
[[Bild:Kirchfeld heinrich kunigunde.jpg|thumb|St.Heinrich und Kunigunde]]
*[[Katholische Kirchengemeinde St. Heinrich und Kunigunde Neureut]]
 
**Kirche [[St. Heinrich und Kunigunde]]
 
**Kirche [[St. Judas Thaddäus]]
 
   
  +
Die [[Katholische Kirchengemeinde St. Heinrich und Kunigunde Neureut]] unterhält die Kirchen [[St. Heinrich und Kunigunde]]
===andere===
 
  +
und [[St. Judas Thaddäus]]. Die katholische Kirchengemeinde ist Teil der [[Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt]].
  +
*: Pfarrer Uwe Lüttinger
   
  +
===andere===
 
*[[Neuapostolische Kirche]]
 
*[[Neuapostolische Kirche]]
 
*:[[Rubensstraße]] 17
 
*:[[Rubensstraße]] 17
 
*:Telefon (07 21) 78 54 11
 
*:Telefon (07 21) 78 54 11
   
==Verkehr==
+
== Schulen ==
  +
Im Ort befinden sich folgende Schulen:
 
  +
* [[Waldschule Neureut]] (Grundschule)
===ÖPNV===
 
  +
* [[Südschule Neureut]] (GHS)
 
  +
* [[Nordschule Neureut]] (GHS)
Neureut ist von Karlsruhe aus durch die Stadtbahnlinien {{LinieS1-Symbol}} und {{LinieS11-Symbol}} der [[Hardtbahn]] (Richtung Hochstetten) zu erreichen. Das Stadtviertel [[Heide (Neureut)|Heide]] ist per Tram {{Linie3-Symbol}} aus der Innenstadt zu erreichen. Nach [[Sandfeld]] und [[Kirchfeld]] fährt von Karlsruhe aus der Linien[[bus]] {{Bus-Symbol2|Nr=73}}. Die Linie {{Bus-Symbol2|Nr=72}} verbindet Kirchfeld tangential mit der S-Bahn-Haltestelle "[[Bärenweg]]", die Linie {{Bus-Symbol2|Nr=71}} die Heide mit der Haltestelle "[[Welschneureuter Straße]]", dem alten Ortskern und dem Industriegebiet, die Linie {{Bus-Symbol2|Nr=70}} Heide mit der [[Nordweststadt]] und [[Mühlburg]].
 
  +
* [[Gymnasium Neureut]] (Schulzentrum Neureut)
 
  +
* [[Realschule Neureut]] (Schulzentrum Neureut)
=== Straßenanbindung ===
 
  +
* [[Hardtwaldschule]] (Schule für geistig Behinderte)
 
Neureut ist von Karlsruhe aus über die [[Bundesstraße 36|B 36]] oder die [[Willy-Brandt-Allee]] (K 9656) und [[Linkenheimer Landstraße]] ([[Landesstraße 605|L 605]]) zu erreichen. Über die [[Erzbergerstraße]] gelangt man direkt in den Ortsteil [[Heide (Neureut)|Heide]].
 
 
Durch Neureut führte früher die B 36, bis diese [[1979]] als Umgehungsstraße westlich um Neureut herumgeführt wurde.
 
Diese Verlegung war der Anlaß für das seit [[1981]] alle 2 Jahre Anfang Juni stattfindende Neureuter [[#Straßenfest|Straßenfest]].
 
 
Es ist geplant die sogenannte [[Nordtangente]], die von einer zweiten [[Rheinbrücke]] im Westen bis zur [[AS Karlsruhe Nord]] im Osten reichen soll, durch Neureut zu führen. Dadurch wäre Neureut enger ans überregionale Straßennetz angebunden, gleichzeitig wäre jedoch der alte Ortskern Neureuts vom Ortsteil Heide, der Nord- und Nordweststadt und dem Rest Karlsruhes „abgetrennt”.
 
   
 
==Wirtschaft==
 
==Wirtschaft==
Zeile 115: Zeile 140:
 
Neureut besitzt ein Gewerbegebiet am [[Sandfeld]] (an der [[Linkenheimer Landstraße]]) und ein kleines [[Industriegebiet]] im [[Tiefgestade]]. Mehrere regional bekannte Firmen sind in Neureut ansässig oder haben hier eine größere Niederlassung, so beispielsweise der Getränkehersteller [[Coca-Cola]], das Bau- und Recyclingunternehmen [[Schempp]], die [[Willi Stober GmbH & Co KG. Eisengroßhandlung|Eisenhandlung Stober]] sowie der Betonhersteller [[Peterbeton]]. Die [[Sparkasse Karlsruhe]] und die [[Volksbank Karlsruhe]] haben Filialen vor Ort.
 
Neureut besitzt ein Gewerbegebiet am [[Sandfeld]] (an der [[Linkenheimer Landstraße]]) und ein kleines [[Industriegebiet]] im [[Tiefgestade]]. Mehrere regional bekannte Firmen sind in Neureut ansässig oder haben hier eine größere Niederlassung, so beispielsweise der Getränkehersteller [[Coca-Cola]], das Bau- und Recyclingunternehmen [[Schempp]], die [[Willi Stober GmbH & Co KG. Eisengroßhandlung|Eisenhandlung Stober]] sowie der Betonhersteller [[Peterbeton]]. Die [[Sparkasse Karlsruhe]] und die [[Volksbank Karlsruhe]] haben Filialen vor Ort.
   
===Lokaler Einzelhandel===
+
=== Lokaler Einzelhandel ===
  +
[[Datei:Baugebiet Neues Zentrum Neureut 1979.jpg|thumb|Luftaufnahme des im Bau befindlichen Zentrums im Jahr [[1979]]. Im Hintergrund, Mitte, die [[Badnerlandhalle]], davor der damals neu eröffnete [[Kolossa]]-Markt. In dem Gebäude befindet sich derzeit der [[EDEKA Rees Neureut|EDEKA aktiv markt Rees]]]]
 
 
*'''Fernseh Friedrich'''
 
*'''Fernseh Friedrich'''
::Unterhaltungselektronik, Kleinelektronik, Batterien, Leuchtmittel.
+
: Unterhaltungselektronik, Kleinelektronik, Batterien, Leuchtmittel.
 
:[[Neureuter Hauptstraße]] 196
 
:[[Neureuter Hauptstraße]] 196
 
:{{Telefon|07 21|70 52 48}}
 
:{{Telefon|07 21|70 52 48}}
   
 
*'''Fitterer GmbH'''
 
*'''Fitterer GmbH'''
::Brillen, Uhren, Schmuck
+
: Brillen, Uhren, Schmuck
 
:[[Alte Friedrichstraße]] 55
 
:[[Alte Friedrichstraße]] 55
 
:{{Telefon|07 21|78 44 44}}
 
:{{Telefon|07 21|78 44 44}}
   
 
*'''Getränke Ewald'''
 
*'''Getränke Ewald'''
::Getränkehandel, Lieferservice
+
: Getränkehandel, Lieferservice
 
:[[Am Sandfeld]] 1
 
:[[Am Sandfeld]] 1
 
:{{Telefon|07 21|75 78 67}}
 
:{{Telefon|07 21|75 78 67}}
   
 
*'''Cafe Kännle'''
 
*'''Cafe Kännle'''
::Cafe, Kuchen
+
: Cafe, Kuchen
 
:[[Neureuter Hauptstraße]] 264
 
:[[Neureuter Hauptstraße]] 264
 
:{{Telefon|07 21|6 27 20 99}}
 
:{{Telefon|07 21|6 27 20 99}}
   
 
*'''De Ofe & D´Nudle'''
 
*'''De Ofe & D´Nudle'''
::Nudelspezialitäten, Bullerjan Öfen
+
: Nudelspezialitäten, Bullerjan Öfen
 
:[[Neureuter Hauptstraße]] 264
 
:[[Neureuter Hauptstraße]] 264
 
:{{Telefon|07 21|7 88 06 58}}
 
:{{Telefon|07 21|7 88 06 58}}
   
  +
*'''[[Stober Hobby-Stadt]]'''
==Kinder & Jugend==
 
  +
: Glas, Porzellan, Haushaltswaren, Gartenartikel
  +
:[[Neureuter Hauptstraße]] 253
  +
:{{Telefon|07 21|62 71 355}}
  +
  +
== Kinder & Jugend ==
   
 
Jugendtreff [[Trafohäusle]], Teutschneureuter Straße, Am Festplatz
 
Jugendtreff [[Trafohäusle]], Teutschneureuter Straße, Am Festplatz
   
==Freizeit==
+
== Freizeit ==
[[Bild:Adolf-Ehrmann-Bad.jpg|thumb|Adolf-Ehrmann-Bad]]
 
 
=== Straßenfest ===
 
=== Straßenfest ===
  +
Alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) findet seit [[1981]] Anfang Juni in Neureut das Straßenfest auf der Hauptstraße statt. Anlass war die Eröffnung der B36-Umgehung und damit die Entlastung der Hauptstraße vom überhandnehmenden Durchgangsverkehr. Viele Vereine bauen Stände auf und bieten Speisen und Getränke an. Die Zahl der teilnehmenden Vereine nimmt allerdings in den letzten Jahren immer mehr ab, da zum einen immer weniger Leute bereit sind sich ehrenamtlich zu betätigen und zum andern die Umsätze in den letzten Jahren gerade bei den kleinen Vereinen rückläufig waren.
   
  +
Aktuelle Informationen auf [http://www.neureut.de/strassenfest/index.php www.neureut.de]
Alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) findet seit [[1981]] Anfang Juni in Neureut das Straßenfest auf der Hauptstraße statt. Anlaß war die Eröffnung der B36-Umgehung und damit die Entlastung der Hauptstraße vom überhandnehmenden Durchgangsverkehr. Viele Vereine bauen Stände auf und bieten Speisen und Getränke an. Die Zahl der teilnehmenden Vereine nimmt allerdings in den letzten Jahren immer mehr ab, da zum einen immer weniger Leute bereit sind sich ehrenamtlich zu betätigen und zum andern die Umsätze in den letzten Jahren gerade bei den kleinen Vereinen rückläufig waren.
 
 
'''Letzter Termin:''' 20.-21. Juni [[2009]], Aktuelle Informationen auf [http://www.neureut.de/strassenfest/index.php www.neureut.de]
 
   
 
=== Sonstiges ===
 
=== Sonstiges ===
  +
[[Bild:Adolf-Ehrmann-Bad.jpg|thumb|Adolf-Ehrmann-Bad]]
 
* Hallenbad, siehe [[Adolf-Ehrmann-Bad]]
 
* Hallenbad, siehe [[Adolf-Ehrmann-Bad]]
 
* [[Neureuter Kerwe]]
 
* [[Neureuter Kerwe]]
 
   
 
[[Bild:Neureut2.jpg|thumb|none|600px|"Skyline" von Neureut]]
 
[[Bild:Neureut2.jpg|thumb|none|600px|"Skyline" von Neureut]]
 
[[Bild:Luft_Neureut.jpg|thumb|none|600px|Neureut aus der Luft]]
 
[[Bild:Luft_Neureut.jpg|thumb|none|600px|Neureut aus der Luft]]
   
==Vereine und Organisationen==
+
== Vereine und Organisationen ==
 
 
Neureut hat ein reges Vereinsleben. Insgesamt sind 73 eingetragene Vereine ansässig. Die Sportvereine sind traditionsgemäß die mitgliederstärksten Vereine. Eine große Bedeutung kommt auch den Kulturvereinen zu.
 
Neureut hat ein reges Vereinsleben. Insgesamt sind 73 eingetragene Vereine ansässig. Die Sportvereine sind traditionsgemäß die mitgliederstärksten Vereine. Eine große Bedeutung kommt auch den Kulturvereinen zu.
   
 
=== Hilfe im Notfall ===
 
=== Hilfe im Notfall ===
 
 
* [[Feuerwehr Neureut|Freiwillige Feuerwehr]]
 
* [[Feuerwehr Neureut|Freiwillige Feuerwehr]]
* [[DRK]] [[DRK-Ortsverein_Neureut | Ortsverein Neureut]] [http://www.drk-neureut.de DRK Neureut]
+
* [[DRK-Ortsverein Neureut]]
* [[SSD]] [http://www.sanitaetsdienst.ag.vu Sanitätsdienst Gymnasium Neureut]
+
* [[SSD]] [http://www.sanitaetsdienst.ag.vu Sanitätsdienst Gymnasium Neureut]
 
* [[DLRG]]-Ortsgruppe Neureut
 
* [[DLRG]]-Ortsgruppe Neureut
   
 
=== Sport ===
 
=== Sport ===
  +
* Der Fußballverein [[FC Neureut]] 08 e.V. ist nach dem [[Karlsruher SC]] und dessen Amateuren mit dem [[ASV Durlach]] zusammen die drittbeste Karlsruher [[Fußball]]mannschafft.
 
* Der Fußballverein [[FC Neureut]] 08 e.V. ist nach dem [[Karlsruher SC]] und dessen Amateuren mit dem [[ASV Durlach]] zusammen die drittbeste Karlsruher [[Fußball]]manschafft.
 
 
* Zudem existiert noch der Traditionsverein [[FC Germania Neureut]] 07 e.V. sowie der [[FV Fortuna Kirchfeld]] 1949 e.V.
 
* Zudem existiert noch der Traditionsverein [[FC Germania Neureut]] 07 e.V. sowie der [[FV Fortuna Kirchfeld]] 1949 e.V.
 
* [[Tischtennis]] betreibt der [[TTC Karlsruhe-Neureut]] e.V.
 
* [[Tischtennis]] betreibt der [[TTC Karlsruhe-Neureut]] e.V.
Zeile 182: Zeile 207:
 
* [[Reiterverein Karlsruhe]] am Neureuter Baggersee
 
* [[Reiterverein Karlsruhe]] am Neureuter Baggersee
 
* Der [[1. Shotokan Karate Club Neureut]] bietet die Möglichkeit traditionelles Karate in der Linie der Japan Karate Association (JKA) zu trainieren. Er war 2004 und 2006 Ausrichter des weltweit grössten Karate Kata Lehrgangs unter der Leitung von Shihan Hideo Ochi (8. Dan). [http://www.karate-neureut.de]
 
* Der [[1. Shotokan Karate Club Neureut]] bietet die Möglichkeit traditionelles Karate in der Linie der Japan Karate Association (JKA) zu trainieren. Er war 2004 und 2006 Ausrichter des weltweit grössten Karate Kata Lehrgangs unter der Leitung von Shihan Hideo Ochi (8. Dan). [http://www.karate-neureut.de]
* Auch der [[CVJM]]-Neureut bietet in seinem Freizeitzentrum [[An der Sandgrube]] Volleyball, Seniorengymnastik, Kindersport
+
* Auch der [[CVJM]]-Neureut bietet in seinem Freizeitzentrum [[An der Sandgrube]] u.a. Volleyball, Seniorengymnastik, Kindersport
 
* Der [[Volleyball-Club Neureut]] trainiert zweimal wöchentlich (je Team) - montags in der [[Wildparkhalle]] bzw. donnerstags in der [[Europahalle]]
 
* Der [[Volleyball-Club Neureut]] trainiert zweimal wöchentlich (je Team) - montags in der [[Wildparkhalle]] bzw. donnerstags in der [[Europahalle]]
 
* Der [[SSV Neureut 1982]] bietet Boule, Karate und Turnen an.
 
* Der [[SSV Neureut 1982]] bietet Boule, Karate und Turnen an.
Zeile 192: Zeile 217:
 
* [[Kunstraum Neureut]]
 
* [[Kunstraum Neureut]]
 
* [[Musikverein Neureut 1924]]
 
* [[Musikverein Neureut 1924]]
  +
* [[Vokalgruppe Neureut]]
  +
* [[Gesangverein Edelweiß Neureut]]
   
  +
== Persönlichkeiten ==
==Medien==
 
  +
Neureut war Wohnsitz und Standort der Werkstatt des Designers [[Luigi Colani]].
Das offizielle Mitteilungsblatt der Ortsverwaltung und vieler Vereine sind die [[Neureuter Nachrichten]], im Volksmund auch „Ortsblättle” oder schlicht „s'Blättle” genannt. Es erscheint wöchentlich am Donnerstag. Verlegt wird es von [[Nussbaum Medien]].
 
   
  +
== Medien ==
Die [[BNN|Badischen Neueste Nachrichten]] haben in Neureut ihr Verlags- und Redaktionsgebäude. Der ehemalige Fernsehsender [[B.TV]] sowie der ehemalige Radiosender [[Welle Fidelitas]] hatten ebenfalls in Neureut ihren Sitz, und zwar am Sandfeld, dort befindet sich jetzt das Team von [[R.TV]].
 
  +
Das offizielle Mitteilungsblatt der Ortsverwaltung und vieler Vereine sind die [[Neureuter Nachrichten]], im Volksmund auch „Ortsblättle” oder schlicht „s’Blättle” genannt. Es erscheint wöchentlich am Donnerstag. Verlegt wird es von [[Nussbaum Medien]].
   
  +
Die [[BNN|Badischen Neueste Nachrichten]] haben in Neureut ihr Verlags- und Redaktionsgebäude. Der ehemalige Fernsehsender [[B.TV]] sowie der ehemalige Radiosender [[Welle Fidelitas]] hatten ebenfalls in Neureut ihren Sitz, und zwar am Sandfeld, dort befand sich bis Ende Juli 2011 das Team von [[R.TV]].
==Politik==
 
===Ortschaftsrat===
 
Sitzverteilung des derzeitigen Ortschaftsrates (gewählt 2009):
 
*CDU: 10 Sitze
 
*SPD: 5 Sitze
 
*FDP: 4 Sitze
 
*Grüne: 1 Sitz
 
===Ortsvorsteher===
 
Der [[Ortsvorsteher]] ist Vorsitzender des Ortschaftsrates und Leiter der [[Ortsverwaltung Neureut]]. Er wird unter der Bevölkerung jedoch quasi als Bürgermeister angesehen. Seit 1. Dezember 2004 ist [[Jürgen Stober]] amtierender Ortsvorsteher.
 
 
Frühere Schultheissen, Bürgermeister und Ortsvorsteher sind im Artikel [[Bürgermeister (Neureut)]] zu finden.
 
   
 
==Zahlen & Fakten==
 
==Zahlen & Fakten==
Zeile 224: Zeile 242:
 
*Kfz-Bestand: 9650 (Stand 2007)
 
*Kfz-Bestand: 9650 (Stand 2007)
 
*Postleitzahl: 76149
 
*Postleitzahl: 76149
  +
 
=== Lage ===
 
=== Lage ===
 
{{Stadtplan|x=3454861|y=5434909}}
 
{{Stadtplan|x=3454861|y=5434909}}
Zeile 231: Zeile 250:
 
Bei der Einführung der Postleitzahlen im Jahr 1943 gehörte Neureut zum Postleitzahlengebiet 17a (Baden). Als 1961 die vierstelligen Postleitzahlen eingeführt wurden bekam Neureut die Postleitzahl 7503. Mit der Eingemeindung zur Stadt Karlsruhe 1975 bekam Neureut die Karlsruher Postleitzahl und eine eigene Zustellbezirksnummer, die 31, womit sich die Anschrift "7500 Karlsruhe 31", oder kurz "75 Karlsruhe 31", ergab. Bei der Reform der Postleitzahlen 1993 bekam Neureut die 76149. Korrekt lautet die Anschrift seither "76149 Karlsruhe".
 
Bei der Einführung der Postleitzahlen im Jahr 1943 gehörte Neureut zum Postleitzahlengebiet 17a (Baden). Als 1961 die vierstelligen Postleitzahlen eingeführt wurden bekam Neureut die Postleitzahl 7503. Mit der Eingemeindung zur Stadt Karlsruhe 1975 bekam Neureut die Karlsruher Postleitzahl und eine eigene Zustellbezirksnummer, die 31, womit sich die Anschrift "7500 Karlsruhe 31", oder kurz "75 Karlsruhe 31", ergab. Bei der Reform der Postleitzahlen 1993 bekam Neureut die 76149. Korrekt lautet die Anschrift seither "76149 Karlsruhe".
   
  +
== Denkmäler und Brunnen ==
==Literatur==
 
  +
<gallery perrow=3>
*Hermann Ehmer: "Geschichte von Neureut", 1983, Herausgeber: Stadt Karlsruhe, [[Ortsverwaltung]] Neureut, ISBN 3-88652-800-6
 
  +
Bild:Denkmal 01.JPG|[[Kriegerdenkmal Neureut|Kriegerdenkmal]]
*"Karlsruhe-Neureut - Bilder aus vergangenen Tagen", erhältlich (heute auch noch?) bei der Ortsverwaltung Neureut
 
  +
Bild:Nereter_Buettel.jpg|[[Nereter Büttel]]
*„Zwischen Heide und Strom“ Schwerdtfeger, Manfred, Badendruck Karlsruhe, 1960
 
  +
Bild:Waldenserstein.jpg|[[Waldenserstein]]
  +
Bild:Brunnen_am_Mahnmal.jpg|Mahnmal am [[Joseph-Groß-Platz]]
  +
Bild:Spundenfresserbrunnen.jpg|[[Brunnen Spundenfresser|Spundenfresserbrunnen]]
  +
Bild:Neureuterplatz.jpg|Der Neureuter Platz mit dem „Brunnen der Ortsteile“
  +
</gallery>
   
  +
== Weitere Bilder ==
==Weblinks==
 
  +
<gallery>
* [http://www.neureut.de offizielle Webpräsenz der Ortsverwaltung]
 
  +
Bild:Neureut-Luft-Teutsch-Kirche.jpg|Teutschneureut und die Nordkirche.
* [http://www.karlsruhe.de/Historie/Chronik/neureut.htm Ortschronik bei karlsruhe.de]
 
  +
Bild:Neureut_hohe_Gebaeude.JPG|Die höchsten Gebäude: alt gegen neu.
  +
</gallery>
   
  +
==Literatur==
  +
* Hermann Ehmer: ''Geschichte von Neureut''. 1983, Herausgeber: Stadt Karlsruhe, [[Ortsverwaltung]] Neureut, ISBN 3-88652-800-6
  +
* ''Karlsruhe-Neureut – Bilder aus vergangenen Tagen'', erhältlich bei der Ortsverwaltung Neureut
  +
* Manfred Schwerdtfeger: ''Zwischen Heide und Strom''. 1960, Badendruck Karlsruhe
   
  +
== Weblinks ==
{{Artikel des Monats|Monat=November|Jahr=2004}}
 
  +
* {{karlsruhe-de|www.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/chronik/stadtteilchroniken/neureut|Neureuter Chronik}}
  +
* [http://www.neureut.de offizielle Webpräsenz der Ortsverwaltung]
   
 
{{Navigationsleiste Stadtteile Karlsruhe}}
 
{{Navigationsleiste Stadtteile Karlsruhe}}

Version vom 28. Juni 2017, 21:48 Uhr

Stadtteilplan Neureut Überblick
Stadtteilplan Neureut, das Zentrum des Stadtteils

Neureut ist der nördlichste Stadtteil von Karlsruhe.

Der Name „Neureut“ leitet sich ab aus „Neue Rodung“, da zum Bau der Siedlung an dieser Stelle der Wald gerodet wurde.

Geschichte

Infotafel über keltische und römische Gräber
Geschichte Neureuts auf einer Infotafel im Rathaus

Übersicht

  • 6. und 5. Jahrhundert vor Christus: keltische Bewohner errichten im nordwestlichen Bereich von Neureut Hügelgräber, die 1990 durch die Luftbildarchäologie wiederentdeckt werden
  • 1260: Neurodung und Dorfgründung durch Markgraf Rudolf I. von Baden auf Eggensteiner Gemarkung. Das Dorf wurde als Straßendorf angelegt.
  • um 1460: Bau der alten Kirche in Teutschneureut. Die Maße der alten Kirche im Vergleich zur neuen Kirche: längsseits reichte die alte Kirche etwa bis zu den Seiteneingängen. Die Breite war nicht größer als die Abstände der Hauptsäulen in der neuen Kirche.
  • 1699: Gründung der Gemeinde Welschneureut durch Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach zur Aufnahme südfranzösischer protestantischer Glaubensflüchtlinge (Hugenotten). Das bisherige Neureut wurde von da an zur Unterscheidung Teutschneureut genannt.
  • 1885: Abbruch der alten Kirche in Teutschneureut, um Platz für einen Kirchenneubau an gleicher Stelle schaffen zu können.
  • 1886: Gründung der ersten Feuerwehr in Neureut.
  • 1888: Weihe der neuen evangelischen Kirche Nord in Teutschneureut.
  • 1910: Sowohl Teutschneureut als auch Welschneureut beschließen den Anschluss an das Karlsruher Stadtgasnetz.
  • 1921: die Bebauung der Gartensiedlung, der späteren Heide, beginnt.
  • 1929: Beginn der Bebauung der Kirchfeldsiedlung durch die Schaffergilde am Rand des ehemaligen Exerzierplatz.
  • 1. November 1935: Zusammenschluss der Gemeinden Welschneureut und Teutschneureut, Umbenennung der vereinigten Gemeinde in „Neureut (Baden)“ unter dem Betreiben des Bezirksamts Karlsruhe und der Kreisleitung der NSDAP.
  • 1949: Erweiterung der Kirchfeldsiedlung auf einem ehemaligen Exerzierplatz, um Heimatvertriebene aus Böhmen, Mähren und dem Sudetenland aufzunehmen.
  • 1959: Bau der amerikanischen Kaserne nördlich der Kirchfeldsiedlung.
  • 1960: Bau der General-Fahnert-Kaserne der Bundeswehr.
  • 1975: Neureut wird in Karlsruhe eingemeindet.
  • 2011: Der Norden Neureuts wird mit Fernwärme versorgt. Bei einem Hausanschluss in der Holbeinstraße betragen die Anschlusskosten zum Beispiel rund 75.000 Euro, abzüglich des von den Stadtwerken Karlsruhe angebotenen Rabatts rund 60.000 Euro.

Neureut besitzt und besaß einige Friedhöfe, die im Artikel Friedhof Neureut aufgeführt werden.

Details

Verhältnis der beiden Dörfer zueinander

Blick auf die ehemalige Gemeindegrenze von Teutschneureut zu Welschneureut
Das ehemalige Welschneureuter Rathaus

Teutschneureut stellt die ursprüngliche Dorfgründung dar, die um 1260 erfolgte. Die Siedlung erstreckte sich entlang der heutigen Neureuter Hauptstraße. Als im Jahr 1699 durch den Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach Hugenotten auch auf Neureuter Gemarkung aufgenommen wurden, wurde für diese Glaubensflüchtlinge Welschneureut gegründet, welches sich südwestlich von Teutschneureut befand und deren Häuser sich ebenfalls entlang der Neureuter Hauptstraße anordneten.

Aufgrund der unterschiedlichen Sprache und des praktizierten Glaubens bildete sich eine Abschottungstendenz der beiden aneinander grenzenden Gemeinden, die bis in das 20. Jahrhundert andauerte und erst durch den erzwungenen Zusammenschluss verschwand.

Kirchlicherseits versuchten sowohl der Welschneureuter Pfarrer Grohe als auch der Teutschneureuter Pfarrer Bender 1827 eine Zusammenlegung der beiden Kirchengemeinden zu erwirken, da sich 1821 die reformierte und die lutherische Kirche auf Landesebene zusammenschlossen. Diese Ideen wurden aber von den Bewohnern beider Gemeinden abgelehnt und somit nicht weiter verfolgt.

Bildung von „Neureut (Baden)“

Die ehemaligen Gemeindesiegel von Teutschneureut, Welschneureut und Neureut

Der Zusammenschluss von Welschneureut und Teutschneureut erfolgte unter dem Betreiben des Bezirksamtes Karlsruhe und der Kreisleitung der NSDAP, welche im März 1935 mit diesem Ansinnen auf die Gemeinderäte beider Gemeinden zugingen. Als Begründung wurden wirtschaftliche Gründe angeführt und auch nationalsozialistische. Einige Gemeinderäte äußerten zunächst ihre Bedenken. Dennoch wurde am 10. September 1935 eine Vereinbarung beider Gemeinden beschlossen, nach der die Gemeindeverwaltung in das Teutschneureuter Rathaus verlegt werden sollte. Ansonsten blieb es bei der Trennung der Gemeinden, da sowohl die Schulen als auch die Friedhöfe erhalten blieben.

Der Bürgermeister Hespelt von Teutschneureut, als Vertreter der größeren Gemeinde, trat von seinem Amt zurück. Damit wurde der bisherige Welschneureuter Bürgermeister Buchleither neuer Bürgermeister der neuen Gemeinde „Neureut (Baden)“. Der formale Zusammenschluss wurde vom Reichsstatthalter Robert Wagner auf den 1. November 1935 festgelegt und so vollzogen.

Die neue Gemeinde verfügte über über eine Gemarkungsfläche von rund 1.900 ha und beherbergte 4.400 Einwohner.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs warf die damalige französische Militärregierung die Frage auf, ob die beiden Gemeinden wieder getrennt werden sollten. Die Befürwortern einer Trennung unterlagen aber in ihrer Anzahl denen der Trennungsgegener und so änderte sich nichts. 1947 kam die Trennungsfrage von Seiten der Bewohner des Welschneureuter Teils erneut auf. Im Mai 1948 formierte sich aber im Welschneureuter Teil sowie der Heidesieldung eine Gruppe, die sich unter dem Motto „Wir sind gegen die Trennung“ gegen die Trennung aussprachen. Im Neureuter Gemeinderat sprachen sich elf Stimmen gegen eine Trennung und sieben Stimmen für eine Trennung aus. Auch im Kreistag wurde gegen eine Trennung gestimmt.

Karlsruher Eingemeindung

Gedenkstein der Bürgerinitiative

Anfangs der 1970er Jahre wurde über die Eingemeindung der ehemals größten Landgemeinde Baden-Württembergs (damals 14.000 Einwohner) zu Karlsruhe diskutiert. Gegen diesen Plan gründete sich die Bürgerinitiative „Gegen die Eingemeindung“. Am 18. März 1973 kam es zu einer Bürgeranhörung zur Eingemeindung, bei der 79,9 Prozent der Wahlberechtigten teilnahmen. Von diesen 6.547 antworteten 96,9 Prozent mit nein und 2,8 Prozent mit ja auf die Frage, ob sie für die Eingemeindung Neureuts nach Karlsruhe sind. Der Gemeinderat Neureut stellte Anfang Mai 1973 fest, dass Neureut die Kriterien der Gemeindereform für eine selbständige Gemeinde erfülle. Die gesetzliche Anhörung fand am 20. Januar 1974 statt: bei einer Beteiligung von 81,2 % waren 96,1 % gegen die Eingemeindung. Am 28. Juni 1974 demonstrierten etwa 2.000 Bürger Neureuts vor der Turnhalle Nord gegen die Eingemeindung (u. a. „Vom Bürgerwillen welch ein Hohn – Christdemokraten halten nichts davon“). Am 31. Januar 1975 kam es zu einer mündlichen Verhandlung im Weißen Saal des Stuttgarter Schlosses, nach 14-tägiger Beratung traf der Staatsgerichthof die endgültige Entscheidung zugunsten einer Eingemeindung. Am 14. Februar 1975 wurde der Urteilsspruch gesprochen, innerhalb acht Wochen musste eine Vereinbarung ausgehandelt werden. Am 10. April 1975 wurde der Eingemeindungsvertrag von Hermann Meinzer (letzter Bürgermeister von Neureut) und Otto Dullenkopf trotz heftigen Widerstandes seitens der Bevölkerung unterzeichnet. Die Bürgerinitiative stellte zwei Tage nach der Eingemeindung einen Grabstein (siehe Bild rechts) vor dem Rathaus auf, der kurze Zeit später aufgrund eines Befehls des Karlsruher Oberbürgermeisters entfernt werden musste. Statt dessen wurde 1977 eine Gedenktafel im Rathaus (siehe Bild oben) angebracht.

Den Status „jüngster Stadtteil“ musste Neureut 1996 an die Nordstadt abgeben.

Politik

Neureut besitzt einen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher.

Frühere Schultheissen, Bürgermeister und Ortsvorsteher sind im Artikel Bürgermeister (Neureut) zu finden.

Teutschneureut hatte seit mindestens 1731 ein Rathaus. Weitere Informationen darüber befinden sich im Artikel Rathaus Teutschneureut und Neureut.

Wappen

Wappen von Neureut

Das Wappen von Neureut zeigt ein in Gold und Rot geteiltes Schild auf dem eine Haspe (Hefte) in verwechselten Farben abgebildet ist.

Das Wappen geht auf das von Teutschneureut zurück. Im 16. Jahrhundert hatte der Ort noch die Gottesauer Madonna im Siegel geführt, da er bis 1535 unter der Herrschaft des Klosters Gottesau stand. An dessen Stelle trat spätestens im 19. Jahrhundert eine sogenannte Haspe (gebogenes Eisen), diese entstand vermutlich aus einem Fleckenzeichen in Hufeisenform. Das Wappen wurde der Gemeinde am 27. Januar 1959 verliehen und war bis zur Eingemeindung gültig. Die Farben sollen an die Zugehörigkeit zu Baden erinnern.

Verkehr

ÖPNV

Neureut ist von Karlsruhe aus durch die Stadtbahnlinien  S1  und  S11  der Hardtbahn (Richtung Hochstetten) zu erreichen. Das Stadtviertel Heide ist per Tram  3  aus der Innenstadt zu erreichen. Nach Sandfeld und Kirchfeld fährt von Karlsruhe aus der Linienbus  73 . Die Linie  72  verbindet Kirchfeld tangential mit der S-Bahn-Haltestelle "Bärenweg", die Linie  71  die Heide mit der Haltestelle "Welschneureuter Straße", dem alten Ortskern und dem Industriegebiet, die Linie  70  Heide mit der Nordweststadt und Mühlburg.

Straßenanbindung

Neureut ist von Karlsruhe aus über die B 36 oder die Willy-Brandt-Allee (K 9656) und Linkenheimer Landstraße (L 605) zu erreichen. Über die Erzbergerstraße gelangt man direkt in den Ortsteil Heide.

Durch Neureut führte früher die B 36, bis diese 1979 als Umgehungsstraße westlich um Neureut herumgeführt wurde. Diese Verlegung war der Anlaß für das seit 1981 alle 2 Jahre Anfang Juni stattfindende Neureuter Straßenfest.

Es ist geplant die sogenannte Nordtangente, die von einer zweiten Rheinbrücke im Westen bis zur AS Karlsruhe Nord im Osten reichen soll, durch Neureut zu führen. Dadurch wäre Neureut enger ans überregionale Straßennetz angebunden, gleichzeitig wäre jedoch der alte Ortskern Neureuts vom Ortsteil Heide, der Nord- und Nordweststadt und dem Rest Karlsruhes „abgetrennt”.

Gliederung

Die alte Grenze zwischen Teutschneureut und Welschneureut

Neureut teilt sich in vier Ortsteile:

Kirchen

evangelisch

Waldenserkirche Neureut
Die ev. Nordkirche

katholisch

St.Heinrich und Kunigunde

Die Katholische Kirchengemeinde St. Heinrich und Kunigunde Neureut unterhält die Kirchen St. Heinrich und Kunigunde und St. Judas Thaddäus. Die katholische Kirchengemeinde ist Teil der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt.

  • Pfarrer Uwe Lüttinger

andere

Schulen

Im Ort befinden sich folgende Schulen:

Wirtschaft

Coca-Cola Niederlassung

Neureut besitzt ein Gewerbegebiet am Sandfeld (an der Linkenheimer Landstraße) und ein kleines Industriegebiet im Tiefgestade. Mehrere regional bekannte Firmen sind in Neureut ansässig oder haben hier eine größere Niederlassung, so beispielsweise der Getränkehersteller Coca-Cola, das Bau- und Recyclingunternehmen Schempp, die Eisenhandlung Stober sowie der Betonhersteller Peterbeton. Die Sparkasse Karlsruhe und die Volksbank Karlsruhe haben Filialen vor Ort.

Lokaler Einzelhandel

Luftaufnahme des im Bau befindlichen Zentrums im Jahr 1979. Im Hintergrund, Mitte, die Badnerlandhalle, davor der damals neu eröffnete Kolossa-Markt. In dem Gebäude befindet sich derzeit der EDEKA aktiv markt Rees
  • Fernseh Friedrich
Unterhaltungselektronik, Kleinelektronik, Batterien, Leuchtmittel.
Neureuter Hauptstraße 196
Telefon: (07 21) 70 52 48
  • Fitterer GmbH
Brillen, Uhren, Schmuck
Alte Friedrichstraße 55
Telefon: (07 21) 78 44 44
  • Getränke Ewald
Getränkehandel, Lieferservice
Am Sandfeld 1
Telefon: (07 21) 75 78 67
  • Cafe Kännle
Cafe, Kuchen
Neureuter Hauptstraße 264
Telefon: (07 21) 6 27 20 99
  • De Ofe & D´Nudle
Nudelspezialitäten, Bullerjan Öfen
Neureuter Hauptstraße 264
Telefon: (07 21) 7 88 06 58
Glas, Porzellan, Haushaltswaren, Gartenartikel
Neureuter Hauptstraße 253
Telefon: (07 21) 62 71 355

Kinder & Jugend

Jugendtreff Trafohäusle, Teutschneureuter Straße, Am Festplatz

Freizeit

Straßenfest

Alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) findet seit 1981 Anfang Juni in Neureut das Straßenfest auf der Hauptstraße statt. Anlass war die Eröffnung der B36-Umgehung und damit die Entlastung der Hauptstraße vom überhandnehmenden Durchgangsverkehr. Viele Vereine bauen Stände auf und bieten Speisen und Getränke an. Die Zahl der teilnehmenden Vereine nimmt allerdings in den letzten Jahren immer mehr ab, da zum einen immer weniger Leute bereit sind sich ehrenamtlich zu betätigen und zum andern die Umsätze in den letzten Jahren gerade bei den kleinen Vereinen rückläufig waren.

Aktuelle Informationen auf www.neureut.de

Sonstiges

Adolf-Ehrmann-Bad
"Skyline" von Neureut
Neureut aus der Luft

Vereine und Organisationen

Neureut hat ein reges Vereinsleben. Insgesamt sind 73 eingetragene Vereine ansässig. Die Sportvereine sind traditionsgemäß die mitgliederstärksten Vereine. Eine große Bedeutung kommt auch den Kulturvereinen zu.

Hilfe im Notfall

Sport

Kunst und Kultur

Persönlichkeiten

Neureut war Wohnsitz und Standort der Werkstatt des Designers Luigi Colani.

Medien

Das offizielle Mitteilungsblatt der Ortsverwaltung und vieler Vereine sind die Neureuter Nachrichten, im Volksmund auch „Ortsblättle” oder schlicht „s’Blättle” genannt. Es erscheint wöchentlich am Donnerstag. Verlegt wird es von Nussbaum Medien.

Die Badischen Neueste Nachrichten haben in Neureut ihr Verlags- und Redaktionsgebäude. Der ehemalige Fernsehsender B.TV sowie der ehemalige Radiosender Welle Fidelitas hatten ebenfalls in Neureut ihren Sitz, und zwar am Sandfeld, dort befand sich bis Ende Juli 2011 das Team von R.TV.

Zahlen & Fakten

(Stand: Juli 2008)

  • Fläche in ha: 1917,76
  • Wohnberechtigte Bevölkerung: 17240
    • darunter mit Hauptwohnung Karlsruhe: 16359
  • Bevölkerungsdichte je ha: 8,53
  • Ausländeranteil: 8,9 %
  • Kinder/Jugendliche unter 18 Jahren: 15,7 %
  • Senioren 65 Jahre und älter: 21 %
  • Arbeitslose: 480 (Stand 2007)
  • Wohnungsbestand: 8086
  • Kfz-Bestand: 9650 (Stand 2007)
  • Postleitzahl: 76149

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Postleitzahlen

Bei der Einführung der Postleitzahlen im Jahr 1943 gehörte Neureut zum Postleitzahlengebiet 17a (Baden). Als 1961 die vierstelligen Postleitzahlen eingeführt wurden bekam Neureut die Postleitzahl 7503. Mit der Eingemeindung zur Stadt Karlsruhe 1975 bekam Neureut die Karlsruher Postleitzahl und eine eigene Zustellbezirksnummer, die 31, womit sich die Anschrift "7500 Karlsruhe 31", oder kurz "75 Karlsruhe 31", ergab. Bei der Reform der Postleitzahlen 1993 bekam Neureut die 76149. Korrekt lautet die Anschrift seither "76149 Karlsruhe".

Denkmäler und Brunnen

Weitere Bilder

Literatur

  • Hermann Ehmer: Geschichte von Neureut. 1983, Herausgeber: Stadt Karlsruhe, Ortsverwaltung Neureut, ISBN 3-88652-800-6
  • Karlsruhe-Neureut – Bilder aus vergangenen Tagen, erhältlich bei der Ortsverwaltung Neureut
  • Manfred Schwerdtfeger: Zwischen Heide und Strom. 1960, Badendruck Karlsruhe

Weblinks

Karlsruher Stadtteile