Matzenfabrik Strauß

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Version vom 30. August 2009, 13:41 Uhr von Wilhelm Bühler (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Gebäude 2007

Die Matzenfabrik Strauß erzeugte 1865 bis 1936 ungesäuertes Brot für die Juden in Karlsruhe und Umgebung.

Geschichte

Nach verschiedenen Plätzen in der Stadt bezog das wachsende Unternehmen 1914 eine neu gebaute Fabrik in Neureut. Ausschlaggebend für die Standortwahl war die gute Infrastruktur, mit der Verkehrsanbindung unmittelbar Am Alten Bahnhof und der gerade zwischen Karlsruhe und Neureut vereinbarten Elektrizitätsversorgung. Die zuerst verlegte Niederspannungsleitung vom Klärwerk Karlsruhe erwies sich allerdings als unzureichend. Aufgrund des beginnenden Ersten Weltkrieg wurde der Hochspannungsanschluss zuerst verschoben, dann aber wegen der kriegswichtigen Produktion von haltbarem Gebäck für die Truppenverpflegung beschleunigt. Damit verhalf nun die Fabrik der Gemeinde Neureut zur Stromversorgung.

1936 wanderte der letzte Besitzer Semy Strauss wegen der aufkommenden Judenverfolgung nach Haifa aus, wo er 1940 starb. Den Betrieb löste sein Schwager Leopold Schwarz bis 1938 auf.

Nutzung

Gedenktafel

Das Gebäude am alten Bahnhof ist noch erhalten. Es wurde von verschiedenen Firmen und Geschäften bis heute genutzt. Unter anderen: Getränke Troullier (Coca-Cola), Sportecke Neureut, ein Videoverleih, Gaststätte Spundenfresser, Konditorei-Café Klar, Café Endle.

2007 sind eine Filiale der Bäckerei Köhler mit Café, ein Kosmetikgeschäft und eine Frauenarztpraxis in dem Gebäude beheimatet.

Weblinks