Mühlburger Tor

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Das Mühlburger Tor ist die Grenze der Innenstadt zur Weststadt. Die Kaiserstraße, die bis zum benachbarten Kaiserplatz führt, wird zur Kaiserallee und von der Reinhold-Frank-Straße gekreuzt.

Früher ging es ab hier über Land in den Nachbarort Mühlburg. Das Tor (ehedem auf der Ostseite der Kreuzung) steht zwar schon lange nicht mehr, dafür gibt es aber eine Bahn-, eine Bus-Haltestelle und einen Taxistand. Von diesem Punkt aus kann man mit jedem Verkehrsmittel schnell überall hin kommen, und wer sich ein bisschen vom Stress ausruhen möchte, der findet in der kleinen Parkanlage vor der Christuskirche ein paar nette Bänke mit Blick aufs Taubenhaus und den ganzen Verkehrsrummel.

Am Mühlburger Tor befinden sich die Diskothek Unverschämt, das Rathaus West, das l'incontro, das Creativ, der K&M Computershop,...,...

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Rathaus West

Verkehr

Vorlage:Nächste (Haltestelle) Straßenbahnlinien  1 ,  2 ,  3 ,  6 , Stadtbahn-Linien  S1 /  S11 ,  S2  und  S5 .

Geschichte

Westlich des ehemaligen Tores gab es ab ca. 1862-1913 den Mühlburger-Tor-Bahnhof. Die dazugehörige Bahnstrecke führte vom alten Hauptbahnhof (ca. beim heutigen Badischen Staatstheater) über die Mathystraße zur Kreuzung Brauerstraße/Kriegsstraße. Die heutige Hans-Sachs-Straße war das Gelände des kleinen Bahnhofs. Die Strecke teilte sich hier: Eine Strecke führte über die heutige Hildapromenade zum Rhein (1862), die andere Strecke (Hardtbahn) führte über die heutige Riefstahlstraße und Erzbergerstraße über Eggenstein nach Mannheim (1870). Durch die Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs wurde auch die Führung der Strecken nach Mannheim und Maxau verändert.

Architektur

Schon von den Anfängen der Bebauung Ende des 19. Jahrhunderts an wurde der Bereich des Mühlburger Tors als ein repräsentatives Gesicht der wachsenden modernen Stadt geplant, wovon großzügige Anlagen wie Kaiserplatz, Christuskirche, das heutige Helmholtz-Gymnasium und das heutige Rathaus West, das einst als Sehenswürdigkeit der Stadt galt, zeugen.

Als Folge der Bahnstreckenverlegung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auch das ehemalige Bahngelände südlich der Kaiserallee in den 1920er-Jahren mit zeittypischen, großen Stadthäusern bebaut, die dem Platz auch heute noch einen gewissen "metropolitären" Hauch verleihen. Das eine davon, in dem sich heute die Diskothek Unverschämt befindet, beherbergte damals das "Café des Westens", eines der feinsten Kaffeehäuser Karlsruhes.

In der Tradition des großstädtischen Charakters stehen schließlich auch, wenn auch weniger spektakulär, die Bauten östlich davon aus den 1950er-Jahren, das Magdeburger Haus sowie der Neubau aus den 1990ern auf der Nordostseite der Kreuzung.

Dennoch kann die Platzanlage Kaiserplatz/Mühlburger Tor heutzutage nicht (mehr) den Eindruck eines großstädtischen Zentrums vermitteln, der im Sinne seiner Architektur steht. Stattdessen ist er eher Durchgangort für den Straßenverkehr sowie die Menschen auf dem Weg zu den nahegelegenen Ämtern und Bildungseinrichtungen, der außerhalb der Hauptverkehrszeiten schnell verwaist. Für eine geplante Aufwertung der Platzanlage würden demnach außer der Neugestaltung von Straßen und Grünflächen auch Maßnahmen nötig sein, die den großstädtischen Charakter sämtlicher Bauten (wieder) bestätigen und hervorheben.