Klosterruine Frauenalb: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits in den [[1930er]] Jahren wurde mit der Sanierung der Ruine begonnen. [[1960]] entstand eine „Stiftung Frauenalb”, die die Gebäudereste erwarb und erhalten will. Seit [[1977]] haben das [[Landratsamt]] Karlsruhe, das [[Landesdenkmalamt]] und das [[Staatliches Hochbauamt|Staatliche Hochbauamt]] einen Maßnahmenkatalog aufgestellt, um die Sanierung fortzusetzen und die Ruine begehbar zu machen. So wurden seit 1980 die beiden Türme und der barocke Giebel restauriert. Im Jahr 1986 wurde die Sanierung des Kirchenschiffs abgeschlossen.
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Außer der grundsätzlichen Erhaltung des Kulturdenkmals muss die Ruine auch dauernd gesichert werden. So sind schädlicher Bewuchs zu entfernen sowie Ausbrüche und Winterschäden zu reparieren. Für die seit [[1980]] laufenden Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen wurden insgesamt 1,8 Millionen Euro aufgewendet.
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Neben dem „Förderverein für die Kultur in der Klosteranlage Frauenalb”, der sich mit Klassikkonzerten einen Namen gemacht hat, und den traditionellen jährlich Klostertagen der Gemeinde Marxzell ist auch die Stadt [[Ettlingen]] mit den [[Schlossfestspiele]]n in Frauenalb aufgetreten. Mit verschiedenen Events wie Gospelauftritten, klassischen Konzerten und Theaterstücken der badischen Landesbühne sorgen die stiftungstragenden Kommunen für kulturelles Leben in und um das Kulturdenkmal.
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Datei:Archiv-Schlitz Frauenalb 305a 002.jpg|Frauenalb aus südlicher Blickrichtung um 1952
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Direkt gegenüber liegt der Landgasthof und Hausbrauerei [[König von Preußen]], hier kann man auch übernachten.
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== Ausflugsziele in der Umgebung==
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* Frauenalb liegt im [[Albtal]]
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* Wandern / mit dem Rad: [[Bernbach]] (ca. 4 km Wegstrecke)
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== Literatur ==
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* Franziska Geiges: „Das Benediktinerinnenkloster Frauenalb von den Anfängen bis zur Reformation”, Frankfurt am M., Lang, 1980, (Europäische Hochschulschriften: Reihe 3; 145), ISBN 3-8204-6104-3
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* 7. Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe“, 200 Seiten, erschienen 2008 im [[Verlag regionalkultur]].
   
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
{{Wikipedia-de|Frauenalb|Frauenalb}}
*[http://www.koenig-von-preussen.de.vu König von Preußen]
 
*{{Wikipedia2|Frauenalb|Frauenalb}}
 
   
 
[[Kategorie:Marxzell]]
 
[[Kategorie:Marxzell]]
 
[[Kategorie:Ausflugsziel]]
 
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[[Kategorie:Religion]]
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[[Kategorie:Ruine]]

Version vom 27. Juni 2016, 22:09 Uhr

Klosterruine Frauenalb

Die Klosterruine Frauenalb ist ein Ausflugsziel im Albtal. Frauenalb gehört zur Gemeinde Marxzell.

Geschichte

Klosterkirche Frauenalb vor dem Brand 1853

Das Kloster Frauenalb, "Frowen Albe", war ein Freiadelsstift für Töchter aus adeligen Familien. Um das Jahr 1180 stiftete Eberhard III. von Eberstein zusammen mit seiner Mutter Uta das Kloster Frauenalb, dem 1193 außer Schielberg noch Mezlinschwand und Muggensturm gehörten. Die Vogtei gelangte 1341 an die Markgrafen von Baden. In dem danach errichteten gotischen Klosterbau brach 1508 ein Brand aus, der Abtei und Konvent zerstörte. Erhalten blieben nur die 1404 bis 1406 wieder erbaute Kirche und das Siechenhaus. 1553 bezog das Kloster Einkünfte aus 38 Dörfern rechts und 10 Dörfern links des Rheins. 1598 hob Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach Frauenalb auf. 1605 verließ die letzte Stiftsfrau das Kloster.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Abtei 1631 wieder mit Benediktinerinnen (katholischer Orden) vom adeligen Stift Urspring belegt, sie mussten 1634 nach Lichtental flüchten und konnten erst 1645 wieder nach Frauenalb zurückkehren. Nach Abbruch des alten Konventsgebäudes 1696 entstand bis 1704 ein neuer dreistöckiger Bau. Unter der Äbtissin Gertrudis von Ichtrazheim wurde 1751 eine neue doppeltürmige Klosterkirche fertig gestellt.

Durch den Frieden von Lunéville fiel 1802 das Kloster an Baden. Nach der Aufhebung 1803 im Zuge der Säkularisierung wurde das Anwesen 1813 bis 1815 Militärlazarett und 1819 an private Eigentümer versteigert. In den Gebäuden richteten sich Fabriken ein, wobei mehrfach Feuer ausbrach (siehe hierzu auch Frauenalber Braugesellschaft). Alle Unternehmungen missglückten und hinterließen 1853 die Klosteranlage als ausgebrannte Ruinen.

Sanierung

Bauplan Nr. 7 für das Kloster Frauenalb um 1900
Bauplan Nr. 8 für das Kloster Frauenalb um 1900

Bereits in den 1930er Jahren wurde mit der Sanierung der Ruine begonnen. 1960 entstand eine „Stiftung Frauenalb”, die die Gebäudereste erwarb und erhalten will. Seit 1977 haben das Landratsamt Karlsruhe, das Landesdenkmalamt und das Staatliche Hochbauamt einen Maßnahmenkatalog aufgestellt, um die Sanierung fortzusetzen und die Ruine begehbar zu machen. So wurden seit 1980 die beiden Türme und der barocke Giebel restauriert. Im Jahr 1986 wurde die Sanierung des Kirchenschiffs abgeschlossen.

Außer der grundsätzlichen Erhaltung des Kulturdenkmals muss die Ruine auch dauernd gesichert werden. So sind schädlicher Bewuchs zu entfernen sowie Ausbrüche und Winterschäden zu reparieren. Für die seit 1980 laufenden Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen wurden insgesamt 1,8 Millionen Euro aufgewendet.

Kulturelle Nutzung

Neben dem „Förderverein für die Kultur in der Klosteranlage Frauenalb”, der sich mit Klassikkonzerten einen Namen gemacht hat, und den traditionellen jährlich Klostertagen der Gemeinde Marxzell ist auch die Stadt Ettlingen mit den Schlossfestspielen in Frauenalb aufgetreten. Mit verschiedenen Events wie Gospelauftritten, klassischen Konzerten und Theaterstücken der badischen Landesbühne sorgen die stiftungstragenden Kommunen für kulturelles Leben in und um das Kulturdenkmal.

Bilder

Einkehrmöglichkeit

Direkt gegenüber liegt der Landgasthof und Hausbrauerei König von Preußen, hier kann man auch übernachten.

Ausflugsziele in der Umgebung

  • Frauenalb liegt im Albtal
  • Wandern / mit dem Rad: Bernbach (ca. 4 km Wegstrecke)
  • Wandern / mit dem Rad: Bad Herrenalb (ca. 5 km Wegstrecke)
  • Wandern / mit dem Rad: Völkersbach (ca. 7 km Wegstrecke)

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Frauenalb-Schielberg   

Literatur

  • Franziska Geiges: „Das Benediktinerinnenkloster Frauenalb von den Anfängen bis zur Reformation”, Frankfurt am M., Lang, 1980, (Europäische Hochschulschriften: Reihe 3; 145), ISBN 3-8204-6104-3
  • 7. Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe“, 200 Seiten, erschienen 2008 im Verlag regionalkultur.

Weblinks

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Frauenalb“