Kloster Gottesaue: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Kloster Gottesaue''' war ein Benediktiner[[kloster]] an der Stelle des heutigen [[Schloss Gottesau|Schlosses Gottesaue]]. Es wurde [[1094]] von [[Berthold von Hohenberg|Berthold, Graf von Hohenberg]] (Turmberg bei [[Durlach]]), Graf im [[Pfinzgau]] und Besitzer der Stadt Durlach, und seiner Frau Luitgard aus dem Hause der Reginbodonen gestiftet. Das Kloster wurde im [[Lußhardt]]er Wald von zwei Benediktinermönchen des [[Kloster]]s Hirsau aufgebaut. In der Stiftungsurkunde Kaiser Heinrichs V. vom 16. August [[1110]] (genannt die „Magna Charta“ Karlsruhes) wird Graf von Hohenberg als Schirmvogt bestätigt. Dieses Dokument ist der älteste Beleg für eine Siedlung auf dem heutigen Stadtgebiet. Gegen Ende seines Lebens trat Berthold selbst als Mönch in das Kloster ein und verstarb dort am 3. März [[1110]].
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Das '''Kloster Gottesaue''' war ein Benediktiner[[kloster]] an der Stelle des heutigen [[Schloss Gottesau|Schlosses Gottesaue]]. Es wurde [[1094]] von [[Berthold von Hohenberg|Berthold, Graf von Hohenberg]] (Turmberg bei [[Durlach]]), Graf im [[Pfinzgau]] und Besitzer der Stadt Durlach, und seiner Frau Luitgard aus dem Hause der Reginbodonen gestiftet. Es hatte den Zweck, die eigene Grundherrschaft zu sichern und sollte den Stiftern und deren Nachfahren als Grablege dienen. Darüber hinaus erhofften sich die Stifter ihr Seelenheil, da die Stifter sowie ihre Vor- und Nachfahren weit über ihren Tod hinaus von den Mönchen in den Fürbittgebeten Erwähnung finden sollten, was auch in der Stiftungsurkunde festgelegt wurde.
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Das Kloster wurde im [[Lußhardt]]er Wald von zwei Benediktinermönchen des [[Kloster]]s Hirsau aufgebaut. In der Stiftungsurkunde Kaiser Heinrichs V. vom 16. August [[1110]] (genannt die „Magna Charta“ Karlsruhes) wird Graf von Hohenberg als Schirmvogt bestätigt. Dieses Dokument ist der älteste Beleg für eine Siedlung auf dem heutigen Stadtgebiet. Gegen Ende seines Lebens trat Berthold selbst als Mönch in das Kloster ein und verstarb dort am 3. März [[1110]].
   
 
Zum Kloster Gottesaue gehörten die damaligen Siedlungen [[Knielingen]], [[Beiertheim]], [[Dammerstock]], [[Aue]], [[Staffort]], [[Grötzingen]], [[Berghausen]], [[Hohenberg]] und [[Bauschlott]] im [[Enzkreis]]. Ebenfalls genannt werden die damals schon aufgegebenen Siedlungen Hithelinhowa, Novale, Altrichsdorf, Bernsol und Crasingesgeruti.
 
Zum Kloster Gottesaue gehörten die damaligen Siedlungen [[Knielingen]], [[Beiertheim]], [[Dammerstock]], [[Aue]], [[Staffort]], [[Grötzingen]], [[Berghausen]], [[Hohenberg]] und [[Bauschlott]] im [[Enzkreis]]. Ebenfalls genannt werden die damals schon aufgegebenen Siedlungen Hithelinhowa, Novale, Altrichsdorf, Bernsol und Crasingesgeruti.

Version vom 30. September 2010, 14:46 Uhr

Das Kloster Gottesaue war ein Benediktinerkloster an der Stelle des heutigen Schlosses Gottesaue. Es wurde 1094 von Berthold, Graf von Hohenberg (Turmberg bei Durlach), Graf im Pfinzgau und Besitzer der Stadt Durlach, und seiner Frau Luitgard aus dem Hause der Reginbodonen gestiftet. Es hatte den Zweck, die eigene Grundherrschaft zu sichern und sollte den Stiftern und deren Nachfahren als Grablege dienen. Darüber hinaus erhofften sich die Stifter ihr Seelenheil, da die Stifter sowie ihre Vor- und Nachfahren weit über ihren Tod hinaus von den Mönchen in den Fürbittgebeten Erwähnung finden sollten, was auch in der Stiftungsurkunde festgelegt wurde.

Das Kloster wurde im Lußhardter Wald von zwei Benediktinermönchen des Klosters Hirsau aufgebaut. In der Stiftungsurkunde Kaiser Heinrichs V. vom 16. August 1110 (genannt die „Magna Charta“ Karlsruhes) wird Graf von Hohenberg als Schirmvogt bestätigt. Dieses Dokument ist der älteste Beleg für eine Siedlung auf dem heutigen Stadtgebiet. Gegen Ende seines Lebens trat Berthold selbst als Mönch in das Kloster ein und verstarb dort am 3. März 1110.

Zum Kloster Gottesaue gehörten die damaligen Siedlungen Knielingen, Beiertheim, Dammerstock, Aue, Staffort, Grötzingen, Berghausen, Hohenberg und Bauschlott im Enzkreis. Ebenfalls genannt werden die damals schon aufgegebenen Siedlungen Hithelinhowa, Novale, Altrichsdorf, Bernsol und Crasingesgeruti.

1525 wurde das Kloster geplündert und zerstört. Im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert entstand an seiner Stelle das Gottesauer Schloss.

Über die Baulichkeiten des Klosters ist wenig bekannt. Die Kirche war nach Norden ausgerichtet. Vermutlich lagen die Bauten westlich des heutigen Schlosses, östlich von ihm waren die Klostergärten.

Literatur

Gottesaue
Kloster und Schloß von Peter Rückert, BRAUN Verlag, 1995, ISBN 3-7650-8156-6
900 Jahre Gottesaue - Spurensuche, Spurensicherung
zur Ausstellung im Schloss 1994, bearbeitet von Wilfried Rößling, Peter Rückert und Hansmartin Schwarzmaier
Förderverein des Generallandesarchivs Karlsruhe (Hrsg.), ISBN 3-930158-04-3

Weblinks