Karlsruher Schloss
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Das Karlsruher Schloss ist das Zentrum des Karlsruher Fächers. Es wurde zwischen 1715 und 1718 im Auftrag des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach errichtet und war bis 1918 Residenzschloss des jeweils regierenden Landesherrn (Markgrafen, später Großherzogs, von Baden).
Allgemein
Vor dem Schloss liegt der Schlossplatz. Direkt hinter dem Schloss beginnt der Schlossgarten. Das Schloss samt Platz und Garten gehört nicht der Stadt Karlsruhe, sondern dem Land Baden-Württemberg. Es beherbergt das Badische Landesmuseum und das Schlosscafé.
Vom Schlossturm aus bietet sich ein sehr guter Blick in den Karlsruher Fächer. Um diesen erleben zu können, sind allerdings 158 Stufen im Schlossturm zu überwinden.
Im Oktober 2013 wurde das Schloss für eine umfassende Fassaden- und Dachsanierung vollständig eingerüstet. Das Land investiert vier Millionen Euro in die Maßnahmen. Die Baugerüste sollen voraussichtlich im März 2015 wieder abgebaut werden und damit vor den umfangreichen Feierlichkeiten anlässlich des 300. Stadtjubiläums. Neben optischen Maßnahmen muss dabei poröser Sandstein und verfaultes Holz ersetzt werden. Die vorhergehende Fassadenrenovierung fand im Jahr 1988 statt.
Geschichte
Ursprünglicher Bau 1715
Architekt des zwischen 1715 und 1718 gebauten Schlosses war der Ingenieur-Leutnant Jakob Friedrich von Batzendorf, Bauleiter war Heinrich Schwartz aus Hamburg. Die Außenmauern sowie der Schlossturm, der zu jener Zeit ein Novum darstellte, wurden aus Stein erbaut, der Innenausbau wurde aus Kostengründen aus Holz errichtet. Der westliche Flügel war, ebenfalls aus Kostengründen, ursprünglich kürzer als der östliche Flügel, der auch einen Ballsaal, ein Opernhaus und eine Kapelle enthielt.
Sanierung und Umbau ab 1750
Ab 1750 musste das Schloss grundlegend saniert werden, weil es ursprünglich mit schlechtem Baumaterial gebaut worden war. In der Zeit zwischen 1752 und 1785 wurde es nach mehrfach geänderten Plänen Balthasar Neumanns von Albrecht Friedrich von Kesslau (um 1728-1788), dem damaligen Baudirektor am badischen Hof, und von seinem Nachfolger Wilhelm Jeremias Müller im Stil des Barock vollständig aus Stein umgebaut. Dabei wurde das Schloss auch im Inneren mehrfach verändert und neu möbliert.
Der Gartensaal war 1819 der Tagungsort der Zweiten Kammer des badisches Parlaments.
Im Jahr 1846 wurden die Schlossräume sowie der Schlossplatz und die südlich daran angrenzenden Ministerien erstmals mittels Stadtgas und Gaslaternen beleuchtet.
Badische Revolution 1848/1849
1849 wurde Großherzog Leopold von badischen Revolutionären zeitweise aus dem Schloss vertrieben.
20. Jahrhundert
Bis zum Tod Großherzog Friedrichs I. im Jahr 1907 wohnte dieser auch im Schloss. Nach dem Tod Friedrichs I. zog dessen Gemahlin Großherzogin Luise nicht auf einen Witwensitz, sondern blieb bis zum Ende der Monarchie 1918 im Schloss; ihr Sohn, nun Großherzog Friedrich II., wohnte weiterhin im Erbgroßherzoglichen Palais (heute Sitz des BGH).
1921 wurden in der ehemaligen Residenz die Sammlungen für Altertums- und Völkerkunde und die Bestände des Kunstgewerbemuseums als Badisches Landesmuseum zusammengeführt.
Im Zweiten Weltkrieg erhielt das ganze Schloss einen dunklen Tarnanstrich, um eine Zielerfassung aus der Luft zu erschweren. Im September 1944 wurde das Karlsruher Schloss durch Bombenangriffe dennoch total zerstört. Es wurde wiederaufgebaut – trotz zwischenzeitlicher Überlegungen, die Ruine für die Schaffung neuen Wohnraumes abzureißen – und die historische Fassade wiederhergestellt. Beim Wiederaufbau wurden den neuesten museumstechnischen Bedingungen entsprechende Säle gestaltet.
Maryland State House
Der Turm des State House in Annapolis, Maryland (USA) sieht dem Turm des Karlsruher Schlosses so ähnlich, dass spekuliert wird, dass dieser eine Nachbildung ist.[1]
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°0'49.59" N 8°24'15.95" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
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Literatur
- Emil Gutmann: „Das Großherzogliche Residenzschloß zu Karlsruhe“, Heidelberg 1911 (=Beiheft 5 der Zeitschrift für Geschichte der Architektur)
- Seiten 64 bis 68 in: Manfred Frust, Silvia Huth: Schlösser am Oberrhein. Tübingen 2008. ISBN: 978-3-87407-793-4
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Karlsruher Schloss“