Johanniskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kirche wurde zwischen 1887 und 1889 nach Plänen von [[Ludwig Diemer]] errichtet.
 
   
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Eine Pfarrei wurde bereits [[1863]] eingerichtet. Der Plan, zeitnah eine Kirche für die neue Pfarrei zu errichten, konnte aufgrund politischer Zusammenhänge zunächst nicht verwirklicht werden. Sie variierten auch immer wieder zwischen imposantem Gotteshaus (zeitweise war eine Doppelturmkonstruktion im Gespräch) und einem schlichten Gebetssaal.
Das Gebäude wurde 1944 durch Kriegseinwirkung und 1959 durch Unwetter beschädigt.
 
   
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Nachdem sich staatliche Stellen in die Angelegenheit einmischten, kamen die Planungen voran und am [[28. April]] [[1887]] wurde die Grundsteinlegung für den ersten Karlsruher Kirchenbau seit der [[Weinbrenner]]zeit gefeiert. In Anwesenheit des großherzoglichen Ehepaars wurde diese mit derselben Kelle und demselben Hammer durchgeführt, die beim Bau der [[Evangelische Stadtkirche|Evangelischen Stadtkirche]] verwendet worden waren.
2013 wurden für die [[Vesperkirche]] die festen Kirchenbänke entfernt.
 
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Baurat [[Ludwig Diemer]] hatte die Kirche als dreischiffige, zweitürmige neuromanische Basilika entworfen. Der zweite Turm wurde jedoch aus Kostengründen nicht realisiert.
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Am [[11. April]] [[1889]] erfolgte die Weihe des neuen Gebäudes. Die Glocken waren, wie auch der Großteil des Inventars, Stiftungen der großherzoglichen Familie. Allerdings waren sie ihrerseits ein Geschenk des Bochumer Vereins für Gussstahlglocken an Erbgroßherzog [[Friedrich von Baden]] anlässlich seiner Hochzeit mit [[Hilda von Nassau]]. Sie überdauerten alle Kriege, da ihr Material nicht für Kriegszwecke genutzt werden konnte.
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Er baute die Kirche im Stil vergleichbarer Entwürfe der [[1930er]] Jahre wieder auf: Die Dreischiffigkeit wurde aufgegeben, stattdessen entstand ein großer Einzelraum, mit kleinen Arkaden an den Seiten.
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==Adresse ==
 
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Version vom 27. Mai 2017, 08:31 Uhr

Johanniskirche, Blick vom Werderplatz
Johanniskirche, Blick vom Werderplatz
Johanniskirche, Blick von Marienstraße
Johanniskirche, Blick von Marienstraße

Die Johanniskirche ist die Kirche der evangelischen Südstadtgemeinde Johannis-Paulus am Werderplatz.

Geschichte

Mit Banner der Vesperkirche

Eine Pfarrei wurde bereits 1863 eingerichtet. Der Plan, zeitnah eine Kirche für die neue Pfarrei zu errichten, konnte aufgrund politischer Zusammenhänge zunächst nicht verwirklicht werden. Sie variierten auch immer wieder zwischen imposantem Gotteshaus (zeitweise war eine Doppelturmkonstruktion im Gespräch) und einem schlichten Gebetssaal.

Nachdem sich staatliche Stellen in die Angelegenheit einmischten, kamen die Planungen voran und am 28. April 1887 wurde die Grundsteinlegung für den ersten Karlsruher Kirchenbau seit der Weinbrennerzeit gefeiert. In Anwesenheit des großherzoglichen Ehepaars wurde diese mit derselben Kelle und demselben Hammer durchgeführt, die beim Bau der Evangelischen Stadtkirche verwendet worden waren.

Baurat Ludwig Diemer hatte die Kirche als dreischiffige, zweitürmige neuromanische Basilika entworfen. Der zweite Turm wurde jedoch aus Kostengründen nicht realisiert. Am 11. April 1889 erfolgte die Weihe des neuen Gebäudes. Die Glocken waren, wie auch der Großteil des Inventars, Stiftungen der großherzoglichen Familie. Allerdings waren sie ihrerseits ein Geschenk des Bochumer Vereins für Gussstahlglocken an Erbgroßherzog Friedrich von Baden anlässlich seiner Hochzeit mit Hilda von Nassau. Sie überdauerten alle Kriege, da ihr Material nicht für Kriegszwecke genutzt werden konnte.

Einen Namen hatte die neue Kirche zunächst nicht. Erst 1897 entschied man sich für den Namen „Johanniskirche“.

1944 wurde die Kirche bei einem Luftangriff weitgehend zerstört. Lediglich Turm und Fassadenteile blieben stehen. Der Wiederaufbau begann 1949 und wurde von Hans-Detlev Rösiger verantwortet. Er baute die Kirche im Stil vergleichbarer Entwürfe der 1930er Jahre wieder auf: Die Dreischiffigkeit wurde aufgegeben, stattdessen entstand ein großer Einzelraum, mit kleinen Arkaden an den Seiten. Auch das Umfeld wurde neu gestaltet. So wurden durch Neuschaffung von Toren und kleinen Plätzen rund um die Kirche und das Gemeindehaus neue Möglichkeiten für kleinere Veranstaltungen geschaffen.

Die Änderungen in der Zeit danach betrafen überwiegend die Ausstattung, oder, wie 1959, die Beseitigung von Unwetterschäden. Vom Tausch der Orgel im Jahr 1994 abgesehen, gab es bis zur Entfernung der Kirchenbänke im Jahr 2013 nur künstlerische Veränderungen. Die Kirchenbänke wurden – soweit sie nicht an den Wänden der Kirche Platz fanden – vorgenommen, um die Einrichtung der Vesperkirche zu ermöglichen. Im Gottesdienst können seither mobile Stühle je nach Bedarfe angeordnet werden. Der Holzdielenboden, auf dem die Kirchenbänke standen, blieb allerdings in erneuerter Form erhalten.

Adresse

Werderstraße 52
76137 Karlsruhe
Telefon (0721) 38 71 74
Telefax (0721) 9 33 97 49
E-Mail: johannis-paulus-ka(at)t-online.de

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