Johann Peter Hebel: Unterschied zwischen den Versionen

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Bis Hebel [[1774]] in das Karlsruher ''gymnasium illustre'', das heutige [[Bismarckgymnasium]] eintrat, besuchte er das Gymnasium am Münsterplatz in [[Basel]]. [[1778]] schloss er die Schule ab und studierte Theologie in Erlangen. [[1783]] wurde er zum Präzeptoratsvikar (Hilfslehrer) am Pädagogium in [[Lörrach]] ernannt. [[1791]] berief man ihn zum Subdiakon ans Karlsruher Gymnasium. [[1798]] wurde er Professor für Dogmatik und unterrichtete bis [[1814]] als Gymnasiallehrer verschiedene Unterrichtsfächer. Hebel blieb bis zu seinem Lebensende in Karlsruhe. [[1792]] wurde er zum Hofdiakon, [[1798]] zum außerordentlichen Professor, [[1808]] zum Direktor des Gymnasiums und [[1819]] zum Prälaten der lutherischen Landeskirche ernannt. Seine Grabstätte ist in Schwetzingen.
 
   
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Hebels Eltern, 1760 beide schon in fortgeschrittenem Alter, waren im Land Baden-Durlach geboren, Hebel selbst erblickte auf der Hebelschen Winterresidenz in Basel das Licht der Welt.
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Im Alter von 13 Jahren erlebte er den Tod seiner Mutter mit eigenen Augen, ein Trauma dass er nie gänzlich abschütteln konnte.
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Bis Hebel [[1774]] in das Karlsruher ''gymnasium illustre'', das heutige [[Bismarckgymnasium]] eintrat, besuchte er das Gymnasium am Münsterplatz in [[Basel]]. In seiner Karlsruher Zeit übernahm er gelegentlich die Aufgabe des Predigers an der evangelischen Hofkirche, wo Markgraf Karl Friedrich auf ihn aufmerksam wurde.
 
[[1778]] schloss er die Schule ab und studierte Theologie in Erlangen. [[1783]] wurde er zum Präzeptoratsvikar (Hilfslehrer) am Pädagogium in Lörrach ernannt. [[1791]] berief man ihn zum Subdiakon ans Karlsruher Gymnasium. ein Jahr später wurde er zum Hofdiakon. [[1798]] wurde er Professor für Dogmatik und unterrichtete bis [[1814]] als Gymnasiallehrer verschiedene Unterrichtsfächer.
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[[1801]] veröffentlichte er anonym mit einem „alemannischen Musenalmanach" Gedichte, dessen Erfolg (zu dem ein überschwängliches Lob von Goethe beitrug) Hebel von seinen dichterischen Fähigkeiten überzeugte. Fortan beteiligte er sich an einem „badischen Landkalender", zu dem er bis 1816 Beiträge lieferte.
 
Von [[1806]] bis [[1812]] wohnte er in einem Haus am [[Marktplatz]], das heute dem [[Sozialgericht Karlsruhe]] dient.
 
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Literarisch waren seine „Biblischen Geschichten" und deren Erhebung zum Schulbuch im Jahre 1824 ein großer Erfolg.
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Seit diesem Jahr litt Hebel unter zunehmender Atemnot und Depressionen. 1826 wurde schließlich Krebs festgestellt. Er starb am 22.09.1826 als er sich auf der Durchreise von Mannheim nach Karlsruhe befand. Seine Grabstätte ist in Schwetzingen.
   
 
== Werk ==
 
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Version vom 12. April 2009, 23:31 Uhr

Gedenktafel

Johann Peter Hebel (* 10. Mai 1760 in Basel; † 22. September 1826 in Schwetzingen) war ein deutscher Dichter, evangelischer Theologe und Pädagoge.

Leben

Wohnhaus 1806 bis 1812

Hebels Eltern, 1760 beide schon in fortgeschrittenem Alter, waren im Land Baden-Durlach geboren, Hebel selbst erblickte auf der Hebelschen Winterresidenz in Basel das Licht der Welt. Im Alter von 13 Jahren erlebte er den Tod seiner Mutter mit eigenen Augen, ein Trauma dass er nie gänzlich abschütteln konnte. Bis Hebel 1774 in das Karlsruher gymnasium illustre, das heutige Bismarckgymnasium eintrat, besuchte er das Gymnasium am Münsterplatz in Basel. In seiner Karlsruher Zeit übernahm er gelegentlich die Aufgabe des Predigers an der evangelischen Hofkirche, wo Markgraf Karl Friedrich auf ihn aufmerksam wurde. 1778 schloss er die Schule ab und studierte Theologie in Erlangen. 1783 wurde er zum Präzeptoratsvikar (Hilfslehrer) am Pädagogium in Lörrach ernannt. 1791 berief man ihn zum Subdiakon ans Karlsruher Gymnasium. ein Jahr später wurde er zum Hofdiakon. 1798 wurde er Professor für Dogmatik und unterrichtete bis 1814 als Gymnasiallehrer verschiedene Unterrichtsfächer.

1801 veröffentlichte er anonym mit einem „alemannischen Musenalmanach" Gedichte, dessen Erfolg (zu dem ein überschwängliches Lob von Goethe beitrug) Hebel von seinen dichterischen Fähigkeiten überzeugte. Fortan beteiligte er sich an einem „badischen Landkalender", zu dem er bis 1816 Beiträge lieferte. Von 1806 bis 1812 wohnte er in einem Haus am Marktplatz, das heute dem Sozialgericht Karlsruhe dient.

Seine beruflichen Pflichten nahmen ihn mehr und mehr in Anspruch. Er wurde 1808 zum Direktor des Gymnasiums und 1819 zum Prälaten der lutherischen Landeskirche ernannt. Im selben Jahr wurde er Mitglied der ersten Kammer des badischen Landtages. Hebel engagierte sich für den Zusammenschluss der lutherischen und der reformierten Kirche. Literarisch waren seine „Biblischen Geschichten" und deren Erhebung zum Schulbuch im Jahre 1824 ein großer Erfolg. Seit diesem Jahr litt Hebel unter zunehmender Atemnot und Depressionen. 1826 wurde schließlich Krebs festgestellt. Er starb am 22.09.1826 als er sich auf der Durchreise von Mannheim nach Karlsruhe befand. Seine Grabstätte ist in Schwetzingen.

Werk

Neben den bekannten Kalendergeschichten, die wie "Kannitverstan", "Unverhofftes Wiedersehen" oder "Das wohlfeile Mittagessen" immer wieder in Schulbüchern oder als Prüfungstexte auftauchen, schrieb Hebel auch Gedichte in alemannischer Sprache und bearbeitete biblische Texte für den Religionsunterricht.

Ehrungen

In Karlsruhe

Hebeldenkmal

In Rheinstetten

In Bruchsal

Weblinks