Hugenotten

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Unter Hugenotten wird eine protestantische Glaubensbewegung im Frankreich des 16. Jahrhunderts verstanden. Ihr Glaube war stark von der Lehre Johannes Calvins beeinflusst.

Geschichte

Die reformierten Protestanten die um 1699 aus Frankreich, Holland und der Schweiz in die Markgrafschaft kamen, wurden ebenfalls als Hugenotten bezeichnet. Es gibt mehrere Herleitungen für diese Bezeichnung.

Die wahrscheinlichste ist die Ableitung, die sich auf „Eydguenots“ bezieht. Der Begriff stammt aus dem Raum Genf und bezeichnete ursprünglich eine politische Vereinigung und später eine protestantische Glaubensrichtung, die sich gegen den Katholizismus in Frankreich wandte.

Eine andere ist die, die sich auf eine französische Legende beruft. Danach soll der französische König Hugo Capet nach seinem Tod in Tours als Gespenst umhergegangen sein. Da den Protestanten verboten war, Gottesdienste abzuhalten, versammelten sie sich heimlich zur nächtlichen Stunde. Sie wurden deshalb spöttisch als Kinder des Schreckgespenstes Hugo »huguenot« bezeichnet. Später wurde der ehemalige Spottname zu einer Ehrenbezeichnung.

Die Calvinisten sind nach dem französischen Reformator Jean Calvin benannt. Calvin wurde 1509 in Noyon, einem Städtchen in der Picardie geboren. Seine große Zeit als Reformator verbrachte er in Genf in der französischen Schweiz. Die ersten Anhänger hatte er 1536 in der Welsch-Schweiz und in Frankreich. Die nach seiner Lehre lebten, wurden auch als Hugenotten beschimpft. Tanz, Spielkarten, Glückspiele und Kleiderluxus waren nicht erlaubt. Calvin prägte die französische Sprache. Aus vielen verschiedenen Ur-Dialektsprachen entstand durch sein Wirken die französische Einheitssprache.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Oskar Hornung: Friedrichstal; Geschichte einer Hugenotten-Gemeinde; zur 250-Jahrfeier / 1949 - 2. erg. Aufl.. - Friedrichstal: Bürgermeisteramt, 1974.
  • Günther Hornung und Bertold Gorenflo: „Friedrichstal – Meilensteine aus drei Jahrhunderten“, erschienen 2009, 200 Seiten