Heilig-Geist-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Heilig-Geist-Kirche''' ist eine [[Kirche]] im [[Karlsruhe]]r Stadtteil [[Daxlanden]] und gleichzeitig die zweitgrößte katholische Kirche in Karlsruhe. Sie gehört zur katholischen [[Heilig-Geist-Gemeinde]].
 
Die '''Heilig-Geist-Kirche''' ist eine [[Kirche]] im [[Karlsruhe]]r Stadtteil [[Daxlanden]] und gleichzeitig die zweitgrößte katholische Kirche in Karlsruhe. Sie gehört zur katholischen [[Heilig-Geist-Gemeinde]].
   
 
===Geschichte===
== Sanierung ab 2011 ==
 
Nach dem Pfingstsonntags-Gottesdienst 2011 wurde die Kirche für Renovierungsarbeiten geschlossen. Diese war bereits seit 20 Jahren geplant worden, eben solange wird Geld dafür gesammelt. Die Kosten betragen etwa 1,45 Millionen Euro, davon fehlen noch etwa 124.500 Euro an Spenden. Dazu gibt es ein Spendenbarometer, das an der Kirche angebracht ist.
 
   
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Den Daxlandener Katholiken war Ende des 19. Jahrhunderts die [[Valentinskirche]] zu klein geworden. Da eine Erweiterung nicht möglich war, entschied man sich trotz nicht vorhandener Geldmittel für den Bau einer zweiten Kirche.
Die Kirche soll einen neuen Anstrich bekommen, die Heizung und die Elektrik wird ausgetauscht, die Lampen erneuert und der Abstand zwischen Altar und Gemeinde verringert. Für eine Sanierung der Orgel ist allerdings kein Geld vorhanden, daher wird sie zum Schutz nur verpackt.
 
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Nach Eröffnung des [[Rheinhafen]]s im Jahr [[1901]] kamen zunehmend Arbeiter nach Daxlanden, die der Sozialdemokratie anhingen. Um einen Gegenpol setzen zu können, wurde nun auf den Kirchbau gedrängt. [[1907]] entschied sich der Gemeinderat mit knapper Mehrheit, den alten Friedhof als Bauplatz zur Verfügung zu stellen. Geld für den Bau war jedoch immer noch nicht zur vorhanden.
   
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Das änderte sich, als Daxlanden nach Karlsruhe eingemeindet wurde. Damit galt der mehrheitlich katholische Ort aufgrund der nun anzurechnenden Gesamtzahlen für Karlsruhe als Diaspora. Dies wiederum ermöglichte erhebliche Geldmittel durch den Bonifatius-Verein, dessen Aufgabe es war, katholische Minderheiten zu unterstützen.
Im Herbst 2012 soll die Renovierung beendet sein.
 
   
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So konnte die von [[Johannes Schroth]] als Basilika angelegte Kirche ab Herbst [[1910]] gebaut werden. Die Grundsteinlegung wurde Anfang Juni [[1911]] (Pfingsten) gefeiert, und die Weihe erfolgte am [[27. Oktober]] [[1912]].
== Geschichte ==
 
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Schroth widersetzte sich den Vorgaben des Kirchenbauamts, das eine neoromanische Basilika wollte. Zwar ließ er aus dieser Bauform Elemente einfließen, brachte gleichzeitig aber auch zeitgenössische Stilelemente ein. Dazu gehört die bewusst asymmetrische Grundform ebenso wie der mit 53 Metern außergewöhnlich hohe Turm.
   
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Zur Erstausstattung gehörte ein Fresko von Otto Rünzi, Statuen der zwölf Apostel an den tragenden Säulen, eine Kanzel mit der symbolischen Darstellung der mosaischen Gesetzestafel, Beichtstühle in den Seitenschiffen, eine Pietakapelle und der Herz-Jesu-Altar. Vom alten Friedhof übernommen wurden ein Grabstein für verstorbene Daxlandener Pfarrer sowie ein Kreuz aus dem Jahr [[1792]], welches vor der Sakristei aufgestellt wurde.
Das Kirchengebäude wurde [[1910]] bis [[1912]] von [[Johannes Schroth]] an der Stelle eines früheren Friedhofes erbaut. Auf dem Friedhof wurden Gemeindemitglieder zwischen dem 9. Juni 1839 und dem 1. Januar 1898 bestattet.
 
   
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Bei der ersten großen Renovierung Anfang der 1960er Jahre wurden all diese Dinge beibehalten, zudem die Kirchenbänke. Insgesamt wurde die Kirche allerdings schlichter gestaltet, den Vorstellungen der Zeit entsprechend. Als neues Inventar kam [[1962]] eine Marienstatue von Gisela Bär hinzu. [[1964]] wurde in der Taufkapelle der [[1773]] für die Valentinskirche geschaffene Taufstein von dort in die Heilig-Geist-Kirche versetzt.
Die letzte Renovierung fand in den 1960er Jahren statt.
 
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[[Barbara Jäger]] und [[OMI Riesterer]] gestalteten [[1981]] den Altarraum neu.
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Nach dem Pfingstsonntags-Gottesdienst 2011 wurde die Kirche für Renovierungsarbeiten geschlossen, für welche in den 20 Jahren zuvor Geld gesammelt wurde. Die Kosten waren mit etwa 1,45 Millionen Euro veranschlagt, die Arbeitsdauer bis Herbst 2012.
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Ausgetauscht wurden Heizung, Elektrik und Lampen, der Abstand zwischen Altar und Gemeinde wurde verringert, und das Kircheninnere erhielt einen neuen Anstrich. Dabei wurden die bislang weiß gehaltenen Bögen über den Fenstern dunkelblau ausgemalt. Für eine Sanierung der Orgel war kein Geld vorhanden, daher wurde sie zum Schutz nur verpackt.
   
 
== Bilder ==
 
== Bilder ==
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Bild:Archiv-Schlitz Karlsruhe L17 002.jpg|in den 1950ern
 
Bild:Archiv-Schlitz Karlsruhe L17 002.jpg|in den 1950ern
 
Bild:Heilig-Geist-Kirche_Kirchturm_aus_Valentinstraße.jpg|Kirchturm
 
Bild:Heilig-Geist-Kirche_Kirchturm_aus_Valentinstraße.jpg|Kirchturm
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Bild:Heilig-Geist-Kirche-Innenraum.jpg|Innenraum vor der Renovierung
 
Bild:KA_HIST_Heilig_Geist_Kirche_Schild.jpg|blaue Tafel an der Kirche
 
Bild:KA_HIST_Heilig_Geist_Kirche_Schild.jpg|blaue Tafel an der Kirche
 
Bild:Heilig-Geist-Kirche-Inschrift1.jpg|Inschrift der auf dem früheren Friedhof bestatteten Pfarrer
 
Bild:Heilig-Geist-Kirche-Inschrift1.jpg|Inschrift der auf dem früheren Friedhof bestatteten Pfarrer
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== Lage ==
 
== Lage ==
Vor der Kirche befindet sich auch der [[Schlaucherbrunnen]] sowie das [[Kriegerdenkmal Daxlanden (1. WK)|Gefallenendenkmal]]<ref>siehe [[:Bild:Bb-2009-03-29-Daxlanden.jpg|Artikel in Boulevard Baden vom 29.3.2009]]</ref>.
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Vor der Kirche befindet sich auch der [[Schlaucherbrunnen]] sowie das [[Gefallenendenkmal Daxlanden|Gefallenendenkmal]]<ref>siehe [[:Bild:Bb-2009-03-29-Daxlanden.jpg|Artikel in Boulevard Baden vom 29.3.2009]]</ref>.
   
 
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Version vom 16. Juni 2017, 16:58 Uhr

Front der Heilig-Geist-Kirche

Die Heilig-Geist-Kirche ist eine Kirche im Karlsruher Stadtteil Daxlanden und gleichzeitig die zweitgrößte katholische Kirche in Karlsruhe. Sie gehört zur katholischen Heilig-Geist-Gemeinde.

Geschichte

Den Daxlandener Katholiken war Ende des 19. Jahrhunderts die Valentinskirche zu klein geworden. Da eine Erweiterung nicht möglich war, entschied man sich trotz nicht vorhandener Geldmittel für den Bau einer zweiten Kirche. Nach Eröffnung des Rheinhafens im Jahr 1901 kamen zunehmend Arbeiter nach Daxlanden, die der Sozialdemokratie anhingen. Um einen Gegenpol setzen zu können, wurde nun auf den Kirchbau gedrängt. 1907 entschied sich der Gemeinderat mit knapper Mehrheit, den alten Friedhof als Bauplatz zur Verfügung zu stellen. Geld für den Bau war jedoch immer noch nicht zur vorhanden.

Das änderte sich, als Daxlanden nach Karlsruhe eingemeindet wurde. Damit galt der mehrheitlich katholische Ort aufgrund der nun anzurechnenden Gesamtzahlen für Karlsruhe als Diaspora. Dies wiederum ermöglichte erhebliche Geldmittel durch den Bonifatius-Verein, dessen Aufgabe es war, katholische Minderheiten zu unterstützen.

So konnte die von Johannes Schroth als Basilika angelegte Kirche ab Herbst 1910 gebaut werden. Die Grundsteinlegung wurde Anfang Juni 1911 (Pfingsten) gefeiert, und die Weihe erfolgte am 27. Oktober 1912. Schroth widersetzte sich den Vorgaben des Kirchenbauamts, das eine neoromanische Basilika wollte. Zwar ließ er aus dieser Bauform Elemente einfließen, brachte gleichzeitig aber auch zeitgenössische Stilelemente ein. Dazu gehört die bewusst asymmetrische Grundform ebenso wie der mit 53 Metern außergewöhnlich hohe Turm.

Zur Erstausstattung gehörte ein Fresko von Otto Rünzi, Statuen der zwölf Apostel an den tragenden Säulen, eine Kanzel mit der symbolischen Darstellung der mosaischen Gesetzestafel, Beichtstühle in den Seitenschiffen, eine Pietakapelle und der Herz-Jesu-Altar. Vom alten Friedhof übernommen wurden ein Grabstein für verstorbene Daxlandener Pfarrer sowie ein Kreuz aus dem Jahr 1792, welches vor der Sakristei aufgestellt wurde.

Bei der ersten großen Renovierung Anfang der 1960er Jahre wurden all diese Dinge beibehalten, zudem die Kirchenbänke. Insgesamt wurde die Kirche allerdings schlichter gestaltet, den Vorstellungen der Zeit entsprechend. Als neues Inventar kam 1962 eine Marienstatue von Gisela Bär hinzu. 1964 wurde in der Taufkapelle der 1773 für die Valentinskirche geschaffene Taufstein von dort in die Heilig-Geist-Kirche versetzt. Barbara Jäger und OMI Riesterer gestalteten 1981 den Altarraum neu.

Nach dem Pfingstsonntags-Gottesdienst 2011 wurde die Kirche für Renovierungsarbeiten geschlossen, für welche in den 20 Jahren zuvor Geld gesammelt wurde. Die Kosten waren mit etwa 1,45 Millionen Euro veranschlagt, die Arbeitsdauer bis Herbst 2012. Ausgetauscht wurden Heizung, Elektrik und Lampen, der Abstand zwischen Altar und Gemeinde wurde verringert, und das Kircheninnere erhielt einen neuen Anstrich. Dabei wurden die bislang weiß gehaltenen Bögen über den Fenstern dunkelblau ausgemalt. Für eine Sanierung der Orgel war kein Geld vorhanden, daher wurde sie zum Schutz nur verpackt.

Bilder

Lage

Vor der Kirche befindet sich auch der Schlaucherbrunnen sowie das Gefallenendenkmal[1].

Dieser Ort im Stadtplan:

Adresse

Heilig-Geist Daxlanden
Kastenwörtstraße 23
76189 Karlsruhe
Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Kirchplatz   

Weblinks

Fußnoten