Beiertheim

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Beiertheim aus der Luft
Wappen von Beiertheim
Einfahrt nach Beiertheim von Bulach aus kommend

Beiertheim bildet zusammen mit Bulach den Karlsruher Stadtteil Beiertheim-Bulach und hat etwa 4.500 Einwohner.

Geografie

Beiertheim erstreckt sich von der Ebertstraße im Norden bis zur Alb im Süden und von der Südtangente im Westen bis zum Hauptbahnhof im Osten.

Die in Beiertheim-Bulach vorhandenen Straßen können dieser Straßenübersicht entnommen werden.

Veranstaltungen im Jahr 2011

17. Dezember 2012, Adventskonzert

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Heinz Fenrich findet ab 19:30 Uhr in der St. Michael Kirche ein Adventskonzert statt. Es spielt das Luftwaffenmusikkorps 2. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden für die Gemeindearbeit der Kirche und für das Soldatenhilfswerk gebeten.


Zurückliegende Veranstaltungen befinden sich hier.

Bilder

Geschichte

Ehemalige Gemarkungsgrenze Beiertheims in rot und heutige Ausdehnung des Stadtviertels in Schwarz
Christian Braun III., letzter Bürgermeister Beiertheims

Beiertheim und Bulach sind mittelalterliche Dorfgründungen. Eine erstmalige Erwähnung Beiertheims als „Burtan“ erfolgte in einer Urkunde von König Heinrich V. im Jahr 1110.

1535 entstanden durch Erbteilung aus der Baden die beiden Linien Baden-Durlach, dem auch Beiertheim angehörte, da die Alb die Gemarkungsgrenze bildete und Baden-Baden, dem Bulach, südlich der Alb liegend, zugehörig war. Die beiden Linien wurden 1771 durch Erbschaft wiedervereinigt. Während die Linie Baden-Durlach 1556 die Reformation einführte, verblieb die Linie Baden-Baden beim katholischen Glauben. Dies war insofern pikant, als Beiertheim eine Filialgemeinde von Bulach war.

Die letzten Bürgermeister von Beiertheim waren u.a. Aloys Weber (1804–?) von 1845 bis 1873 und Christian Braun III. (1853–1907), der bis 31. Dezember 1906 im Amt war. Die Karlsruher Eingemeindung Beiertheims erfolgte am 1. Januar 1907, wobei zuvor die Gemarkung Beiertheims stetig verkleinert wurde – zu Gunsten der ständig wachsenden, damaligen Residenzstadt Karlsruhe. Beiertheim dehnte sich ursprünglich vom Entenfang im Westen bis zum heutigen Mendelssohnplatz im Osten aus und reichte in etwa von der Kriegsstraße im Norden bis zum Schloß Rüppurr im Süden. Nach der Eingemeindung wurde der Blechnermeister Christian Braun V. aus dem letzten Gemeinderat zum Mitglied des Karlsruher Stadtrats ernannt.

Bauliche Entwicklung Beiertheims

Das ehemalige Straßendorf Beiertheim entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte langsam entlang der Breite Straße und dehnte sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach Norden in die Marie-Alexandra-Straße und Anfang des 20. Jahrhunderts in die mittlere und östliche Hohenzollernstraße aus. Zwischen 1948 und den 1980er Jahren wurde die westliche Hohenzollernstraße sowie die Ebertstraße mit Mehrfamilienhäusern bebaut. Zwischen beiden Straßen im westlichen Teil erfolgte der Häuserbau in aufgelockerter Form, d.h. es wurden Häuser mit Gartenanlagen gebaut und nicht nahezu komplett umschlossene Straßenzüge wie im östlichen und südlichen Bereich Beiertheims.

Die letzten größeren Neubauten erfolgten im Beiertheimer Westen sowie im südöstlichen Teil der Breite Straße. Zwischenzeitlich existieren in Beiertheim nur noch wenige Baulücken und bestehende Bausubstanz wird vereinzelt abgerissen und durch neue, höhere Bebauung ersetzt, sofern keine Sanierung des Altbaubestandes erfolgt, was häufiger der Fall ist.

Die Bebauungssituation von Beiertheim im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1948.

Die Bebauungssituation von Beiertheim im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1965.

Religion

ehemalige Beiertheimer Michaelskapelle

Katholiken

Ursprünglich gehörte Beiertheim zur Kirchengemeinde Knielingen und war dem alten Bistum Speyer zugehörig. Später wurde das ältere Beiertheim eine Filialgemeinde des jüngeren Bulach, was bis 1911 so bestehen blieb. Seit der Bildung der Erzdiözese Freiburg und der damit verbundenen Gebietszuordnungen gehört Beiertheim zu dieser Diözese. Seit 1911 ist Beiertheim eine eigenständige Gemeinde und bildet seit dem Jahr 2004 zusammen mit den Gemeinden von Bulach und der Südweststadt die Seelsorgeeinheit Karlsruhe Alb-Südwest.

1527 wurde erstmals urkundlich die Beiertheimer Michaelskapelle erwähnt. Sie befand sich zwischen der Marie-Alexandra-Straße und Breite Straße auf dem Gebiet der heutigen Grund- und Hauptschule Beiertheim im Bereich der jetzigen Turnhalle. Im Jahr 1944 wurde sie bei einem Luftangriff relativ leicht beschädigt. Da eine Sicherung der Kapelle jedoch nicht erfolgte, mußte sie 1957 schließlich abgerissen werden.

An der Ecke Hohenzollernstraße/Gebhardstraße wurde bereits 1914/1915 eine Notkirche für die katholische Kirchengemeinde errichtet. Dieses Provisorium wurde durch die 1965 fertig gestellte St. Michaelskirche ersetzt, die sich an der Ecke Ebertstraße/Gebhardstraße befindet. Die Notkirche wurde abgebrochen und an ihrer Stelle ein Bürogebäude erbaut, die vom Bauunternehmen DYWIDAG genutzt wurde. Seit 2008 befindet sich im Gebäude der AWO Bezirksverband Baden e.V..

Die Michaelskapelle beheimatete den „Beiertheimer Altar“, der 1939 aus Sicherheitsgründen nach Moosbronn ausgelagert wurde, wo er den Krieg unbeschadet überstand. Nach einer aufwändigen Sanierung hat der Altar in der St. Michaelskirche seinen Platz in der Hauptkirche gefunden. Zuvor war er in der eigens dafür gebauten kleinen Kapelle, der Marienkapelle, untergebracht, die südöstlich an der Kirche angebaut wurde.

Die katholischen Kirchengemeinden in Beiertheim und Bulach verfügen über ungewöhnlich alte Kirchenbücher, die bis zum Anfang des 17. Jahrhundert zurückreichen.

Protestanten

Die evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde wurde 1957 gegründet. Als Kirche dient das ehemalige Stephanienbad, bei dem es sich um einen Weinbrenner-Bau handelt. Die Kirche liegt an der Breite Straße 49a in unmittelbarer Nähe zum Bahndamm, der zum Hauptbahnhof Karlsruhe führt, und an der Weiherfeldstraße, die Beiertheim mit Weiherfeld verbindet.

Alte Beiertheimer Gasthäuser

In Beiertheim gibt bzw. gab es folgende alteingesessene Gasthäuser:

  • Schwarzer Adler: im der Lauf der Zeit gab verschiedene Bezeichnungen: „Schwarzer Adler“ und „Adler“. Das Gasthaus besteht durchgängig seit seiner Erbauung im Jahre 1754 als Gaststätte. In der Zeit zwischen 1815 und 1835 wurde das Nebenzimmer als Schulzimmer verwendet, bis ein eigener Schulbau errichtet wurde.
  • Hirsch: er hieß in früheren Zeiten auch „Goldener Hirsch“ und bestand möglicherweise seit 1722 als Besenwirtschaft an Stelle der Breite Straße 125. Jakob Martin erhielt Ende des 18. Jahrhunderts die so genannte Schildgerechtigkeit und Betrieb auch ein Hotel, in dem Reisende übernachteten. Darunter war auch Johann Peter Hebel, der die Gemütlichkeit mehrfach erwähnte. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde das Fachwerkgebäude abgerissen.
  • Löwe: auch hier gab es verschiedene Bezeichnungen wie den „Goldener Löwe“. Der Standort ist die Breite Straße 58. Der Löwe bestand bereits 1722. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und zu Beginn der 1960er Jahre abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem sich weiterhin ein Löwe befand. Seit 2009 befindet sich dort die Pizzeria „Beiertheimer Pizzastüble“.

Straßenbahngeschichte

Beiertheim hat auch eine über mehr als einhundert Jahre zurückreichende wechselvolle Geschichte, was die Anbindung des ursprünglich selbständigen Dorfes mit der Residenzstadt Karlsruhe anbelangt. Die Geschichte dazu findet sich hier.

Kindergärten

Schule

Grund- und Hauptschule Beiertheim
Schülerhort (Beiertheim-Bulach) und ehemaliges "neues" Rathaus

Gegenüber der Schule liegt der Städtische Schülerhort (Beiertheim-Bulach) an der Breite Straße 90.

Unternehmen

Ärzte

Apotheken

Bäcker

Metzger

Einkaufsmärkte

Restaurants, Kneipen und Fastfood

Adria Ristorante
Hammer's Restaurant
Restaurant Schwarzer Adler

Sonstige Unternehmen

Vereine

Die Interessen der Einwohner Beiertheims werden vom Bürgerverein Karlsruhe Beiertheim e.V. vertreten. Sport wird in Beiertheim beim SV Karlsruhe-Beiertheim ausgeübt. Der älteste Gesangverein ist der Gesangverein Freundschaft 1862 Karlsruhe-Beiertheim.

Ehemalige Vereine sind der Militärverein Beiertheim sowie die Tischgesellschaft „Tolerantia“ Beiertheim.

Literatur

  • Beiertheimer Straßenbahngeschichte, Sonderausgabe des Weichenbengels, 2006
  • 100 Jahre Eingemeindung Beiertheim – Rückblick auf die Stadtteilentwicklung der letzten 100 Jahre, herausgegeben vom Bürgerverein Karlsruhe-Beiertheim, 2007 (ohne ISBN)
  • Beiertheim - Streifzüge durch die Ortsgeschichte, 2010, anlässlich des 900jährigen Bestehens von Beiertheim, Herausgeber: Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv, Peter Pretsch, ISBN 978-3-88190-610-4

Weblinks