Beiertheim: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Luft_Hbf_Beiertheim.jpg|thumb|Beiertheim aus der Luft]]
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[[Bild:Luftbild Beiertheim-Bulach Aus Südwest Erläuterung.jpg|thumb|Beiertheim aus der Luft]]
[[Bild:Beiertheim.jpg|thumb|Wappen von Beiertheim]]
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[[Bild:Beiertheim.jpg|thumb|Das schwarze Wappen von Beiertheim mit einem nach rechts gekehrten, silbernen Mond]]
 
[[Bild:Einfahrt_Nach_Beiertheim_Von_Bulach.jpg|thumb|Einfahrt nach Beiertheim von [[Bulach]] aus kommend]]
 
[[Bild:Einfahrt_Nach_Beiertheim_Von_Bulach.jpg|thumb|Einfahrt nach Beiertheim von [[Bulach]] aus kommend]]
'''Beiertheim''' bildet zusammen mit [[Bulach]] den Karlsruher Stadtteil '''[[Beiertheim-Bulach]]''' und hat etwa {{Zahl|4500|Einwohner}}.
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'''Beiertheim''' bildet zusammen mit [[Bulach]] den Karlsruher Stadtteil '''[[Beiertheim-Bulach]]'''.
   
 
== Geografie ==
 
== Geografie ==
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Die in Beiertheim-Bulach vorhandenen Straßen können dieser [[Straße_(Beiertheim-Bulach)|Straßenübersicht]] entnommen werden.
 
Die in Beiertheim-Bulach vorhandenen Straßen können dieser [[Straße_(Beiertheim-Bulach)|Straßenübersicht]] entnommen werden.
   
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== Daten und Statistik<ref>Quelle: Statistisches Jahrbuch Karlsruhe 2013</ref> ==
== Aktuelles ==
 
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;Fläche
Beiertheim feiert 2010 sein 900-jähriges Bestehen. Dazu sind folgende Veranstaltungen geplant:
 
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:51,33 ha
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;Bevölkerung
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:Einwohnerzahl: 3.922 Einwohner
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:Einwohnerdichte: 76,4 Wohnbevölkerung/ha
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:Haushalte: 2.437 Haushalte
   
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== Veranstaltungen im Jahr 2012 ==
; Samstag, den 08. Mai 2010, Schulfest
 
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{{:Veranstaltung in Beiertheim}}
: unter dem Motto "Seit 80 Jahren Gesicht zeigen" wird von 11 - 16 Uhr an der [[Grund- und Hauptschule Beiertheim]] zum Schulfest eingeladen
 
; Sonntag, den 09. Mai 2010, 900 Jahrfeier von Beiertheim
 
: '''Sternfahrt''' zum Karlsruher [[Rathaus]] zusammen mit den Rintheimer Bürgern, die ebenfalls das 900jährige Bestehen von [[Rintheim]] feiern.
 
: Abfahrt um 11.00 Uhr für die Radfahrer am [[Stephanienbad]].
 
: Abfahrt um 11.15 Uhr mit der historischen Straßenbahn in der [[Marie-Alexandra-Straße]] 4-6.
 
: Um 11.45 Uhr findet der Empfang mit [[Oberbürgermeister]] Fenrich statt
 
   
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Zurückliegende Veranstaltungen [[Veranstaltung in Beiertheim|befinden sich hier]].
[[Bild:Ausstellung-900-Jahre-Beiertheim-GHS.jpg|thumb|Ausstellung in der Grund- und Hauptschule]]
 
; Samstag, den 15. Mai 2010, 900 Jahrfeier von Beiertheim
 
: ab 11 Uhr findet der Festakt zum 900 jährigen Jubiläum Beiertheims in der Turnhalle der [[Grund- und Hauptschule Beiertheim]] statt.
 
: Hierzu wird auch eine Ausstellung eröffnet, die bis 23. Mai 2010 besichtigt werden kann.
 
: Nachfolgend die Öffnungszeiten der Ausstellung:
 
: 16. Mai 2010 bis 19. Mai 2010 von 14 bis 18 Uhr
 
: 20. Mai 2010 und 21. Mai 2010 von 16 bis 20 Uhr
 
: 22. Mai 2010 und 23. Mai 2010 von 14 bis 18 Uhr
 
   
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== Bilder ==
; Sonntag, den 16. Mai 2010, 900 Jahrfeier von Beiertheim
 
  +
* [[Luftbilder Beiertheim-Bulach|Luftbilder]]
: von 14 bis 18 Uhr präsentieren die Vereine und Organisation im Pfarrzentrum St. Michael mit Infoständen und Aktionen ihre Aktivitäten.
 
  +
* [[Alte Aufnahmen von Beiertheim]]
: Hierzu wird die [[Geschwister-Scholl-Straße]] zwischen 13 und 19 Uhr '''komplett gesperrt'''.
 
[[Bild:Beiertheimer_Festtafel_Jun2010_Gebhardstr.jpg|thumb|Kaffeetafel auf der [[Gebhardstraße]]]]
 
[[Bild:Beiertheimer_Festtafel_Jun2010_Breitestr.jpg|thumb|Kaffeetafel auf der [[Breite Straße]]]]
 
; Sonntag, den 06. Juni 2010, 900 Jahrfeier von Beiertheim
 
: ab 14 Uhr wird zur großen Beiertheimer Kaffeetafel eingeladen. Bei gutem Wetter wird eine 500 Meter lange Kaffeetafel eingerichtet. Sie verläuft entlang der [[Gebhardstraße]] ab Ecke [[Hohenzollernstraße]] bis zur [[Breite Straße]] und von dort weiter bis zur [[Weiherfeldstraße]]. Eingeladen sind alle Beiertheimer und alle Feierwilligen. Angeboten wird sie von Beiertheimer Vereinen und Organisationen und bietet neben Kaffee und Tee auch Kuchen zu moderaten Preisen.
 
: Die betroffenen Straßenabschnitte werden hierzu nachmittags '''komplett gesperrt'''.
 
 
; 16. Juli 2010, Theaterstück in der [[Paul-Gerhardt-Gemeinde]]
 
: es werden „Szenen aus dem Leben von Paul Gerhardt“ gespielt
 
; 09. Oktober 2010, Kindertheater
 
: um 17 Uhr im [[Kindergarten St. Michael]]
 
; 16. Oktober 2010, Kindertheater
 
: um 17 Uhr im [[Kindergarten St. Michael]]
 
; 24. Oktober 2010, Festliches Konzert
 
: um 18 Uhr von Chören der Sängergruppe Karlsruhe e.V. in [[St. Michael]]
 
; 13. November 2010, Stadtteilausstellung
 
: Eröffnung der Stadtteilausstellung im [[Stadtmuseum Karlsruhe]], bei der auch die neue Chronik vorgestellt wird.
 
: Die Ausstellung kann bis zum 27. Februar 2011 besichtigt werden.
 
; 03. Dezember 2010, Vorweihnachtliches Konzert
 
: um 19.30 Uhr in [[St. Michael]] zusammen mit dem [[Helmholtz-Gymnasium]]
 
   
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
[[Bild:20100705 Beiertheim EhemaligeGemerarkungsgrenzeUndDorfkern Und HeutigeStadtviertelgrenze.jpg|thumb|Ehemalige Gemarkungsgrenze Beiertheims in rot und heutige Ausdehnung des Stadtviertels in Schwarz]]
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[[Datei:20100705 Beiertheim EhemaligeGemerarkungsgrenzeUndDorfkern Und HeutigeStadtviertelgrenze.jpg|thumb|Ehemalige Gemarkungsgrenze Beiertheims in rot und heutige
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Ausdehnung des Stadtviertels in Schwarz]]
[[Bild:Gebiet Des Ehemaligen Beiertheimer Feldes.jpg|thumb|Der ungefähre Bereich des Gebiets der ehemaligen [[Beiertheimer Feld]]er aus der Luft gesehen]]
 
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[[Datei:Christian Braun Letzter Beiertheimer Bürgermeister.jpg|thumb|Christian Braun III., letzter Bürgermeister Beiertheims]]
Beiertheim und Bulach sind mittelalterliche Dorfgründungen. Eine erstmalige Erwähnung Beiertheims als „Burtan“ erfolgte in einer Urkunde von König Heinrich V. im Jahr [[1110]].
 
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Beiertheim und [[Bulach]] sind mittelalterliche Dorfgründungen. Eine erstmalige Erwähnung Beiertheims als „Burtan“ erfolgte in einer Urkunde von König Heinrich V. im Jahr [[1110]]. Beiertheim entwickelte sich als typisches Straßendorf entlang der [[Breite Straße]].
   
[[1535]] entstanden durch Erbteilung aus der Markgrafschaft Baden die beiden Linien [[Baden-Durlach]], dem auch Beiertheim angehörte, da die [[Alb]] die Gemarkungsgrenze bildete und [[Markgrafschaft Baden-Baden|Baden-Baden]], dem [[Bulach]], südlich der Alb liegend, zugehörig war. Die beiden Linien wurden [[1771]] durch Erbschaft wiedervereinigt. Während die Linie [[Baden-Durlach]] [[1556]] die Reformation einführte, verblieb die Linie [[Baden-Baden]] beim katholischen Glauben. Dies war insofern pikant, als Beiertheim eine Filialgemeinde von [[Bulach]] war, was sich erst [[1911]] änderte.
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[[1535]] entstanden durch Erbteilung aus der [[Markgrafschaft Baden|Baden]] die beiden Linien [[Baden-Durlach]], dem auch Beiertheim angehörte, da die [[Alb]] die Gemarkungsgrenze bildete und [[Markgrafschaft Baden-Baden|Baden-Baden]], dem Bulach, südlich der Alb liegend, zugehörig war. Die beiden Linien wurden [[1771]] durch Erbschaft wiedervereinigt. Während die Linie [[Baden-Durlach]] [[1556]] die Reformation einführte, verblieb die Linie Baden-Baden beim katholischen Glauben. Da Beiertheim eine Filialgemeinde von Bulach war, blieb Beiertheim trotz seiner Zugehörigkeit zur protestantischen Linie katholisch.
   
Die letzten Bürgermeister von Beiertheim waren u.a. [[Aloys Weber]] (1804–?) von 1845 bis 1873 und [[Christian Braun III.]] (1853–1907), der bis 31. Dezember 1906 im Amt war. Die Karlsruher [[Eingemeindung]] Beiertheims erfolgte am 1. Januar [[1907]], wobei zuvor die Gemarkung Beiertheims stetig verkleinert wurde – zu Gunsten der ständig wachsenden, damaligen Residenzstadt [[Karlsruhe]]. Beiertheim dehnte sich ursprünglich vom [[Entenfang]] im Westen bis zum heutigen [[Mendelssohnplatz]] im Osten aus und reichte in etwa von der [[Kriegstraße]] im Norden bis zum [[Schloß Rüppurr]] im Süden.
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Beiertheim dehnte sich ursprünglich auf einer Fläche von 435 Hektar vom [[Entenfang]] im Westen bis zum heutigen [[Mendelssohnplatz]] im Osten aus und reichte in etwa von der [[Kriegsstraße]] im Norden bis zum [[Schloss Rüppurr]] im Süden. Die Karlsruher [[Eingemeindung]] Beiertheims erfolgte am 1. Januar [[1907]], wobei zuvor die Gemarkung Beiertheims stetig verkleinert wurde – zu Gunsten der ständig wachsenden, damaligen Residenzstadt [[Karlsruhe]]. So betrug die Fläche Beiertheims bei der Eingemeindung nur noch 160 Hektar. Die zähen Verhandlungen zur Eingemeindung zogen sich über 30 Jahre hin und erforderten einige Zugeständnisse der Stadt Karlsruhe, bevor die damals rund {{Zahl|2200|Einwohner}} der Eingemeindung zustimmten. Karlsruhe benötigte das Beiertheimer Gebiet, um sich Richtung Süden ausdehnen zu können. So entstand der neue [[Hauptbahnhof]] auf ehemaligem Beiertheimer Gebiet.
Nach der Eingemeindung wurde der Blechnermeister [[Christian Braun V.]] aus dem letzten Gemeinderat zum Mitglied des Karlsruher Stadtrats ernannt.
 
   
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Die letzten Bürgermeister von Beiertheim waren u.a. [[Aloys Weber]] (1804–?) von 1845 bis 1873 und [[Christian Braun III.]] (1853–1907), der bis 31. Dezember 1906 im Amt war. Nach der Eingemeindung wurde der Blechnermeister [[Christian Braun V.]] aus dem letzten Gemeinderat zum Mitglied des Karlsruher Stadtrats ernannt.
== Religion ==
 
[[Bild:Hinweis Breite auf ehemalige Kapelle bis 1944.JPG|thumb|Hinweisstein für Beiertheimer Michaelskapelle]]
 
[[Bild:StMichael.jpg|thumb|St. Michael]]
 
   
  +
Das Stadtviertel Beiertheim hat inzwischen nur noch eine Fläche von 48 Hektar.
Die [[Christen in Karlsruhe|katholisch]]en Kirchengemeinden verfügen über ungewöhnlich alte Kirchenbücher, die bis zum Anfang des 17. Jahrhundert zurückreichen.
 
   
  +
=== Bauliche Entwicklung Beiertheims ===
[[1527]] wurde erstmals urkundlich die [[Kapelle St. Michael|Beiertheimer Michaelskapelle]] erwähnt. Sie befand sich zwischen der [[Marie-Alexandra-Straße]] und [[Breite Straße]] auf dem Gebiet der heutigen [[Grund- und Hauptschule Beiertheim]] im Bereich der jetzigen Turnhalle. Im Jahr [[1944]] wurde sie bei einem [[Luftangriff]] relativ leicht beschädigt. Da eine Sicherung der Kapelle jedoch nicht erfolgte, mußte sie [[1957]] schließlich abgerissen werden.
 
  +
Das ehemalige Straßendorf Beiertheim entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte langsam entlang der [[Breite Straße]] und dehnte sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach Norden in die [[Marie-Alexandra-Straße]] und Anfang des 20. Jahrhunderts in die mittlere und östliche [[Hohenzollernstraße]] aus. Zwischen 1948 und den 1980er Jahren wurde die westliche [[Hohenzollernstraße]] sowie die [[Ebertstraße]] mit Mehrfamilienhäusern bebaut. Zwischen beiden Straßen im westlichen Teil erfolgte der Häuserbau in aufgelockerter Form, d.h. es wurden Häuser mit Gartenanlagen gebaut und nicht nahezu komplett umschlossene Straßenzüge wie im östlichen und südlichen Bereich Beiertheims.
   
  +
Die letzten größeren Neubauten erfolgten im Beiertheimer Westen sowie im südöstlichen Teil der Breite Straße. Zwischenzeitlich existieren in Beiertheim nur noch wenige Baulücken und bestehende Bausubstanz wird vereinzelt abgerissen und durch neue, höhere Bebauung ersetzt, sofern keine Sanierung des Altbaubestandes erfolgt, was häufiger der Fall ist.
An der Ecke [[Hohenzollernstraße]]/[[Gebhardstraße]] wurde bereits 1914/1915 eine Notkirche für die katholische Kirchengemeinde errichtet. Dieses Provisorium wurde durch die [[1965]] fertig gestellte [[St. Michael (Beiertheim)|St. Michaelskirche]] ersetzt, die sich an der Ecke [[Ebertstraße]]/Gebhardstraße befindet. Die Notkirche wurde abgebrochen und an ihrer Stelle ein Bürogebäude erbaut, die vom Bauunternehmen DYWIDAG genutzt wurde. Seit 2008 befindet sich im Gebäude der [[AWO]] Bezirksverband Baden e.V..
 
   
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Das älteste erhaltene Gebäude in Beiertheim ist ein Fachwerkhaus und stammt aus dem Jahr [[1648]]. Es befindet sich an der westlichen [[Breite Straße]] 129.
Die Michaelskapelle beheimatete den „Beiertheimer Altar“, der [[1939]] aus Sicherheitsgründen nach [[Moosbronn]] ausgelagert wurde, wo er den Krieg unbeschadet überstand. Nach einer aufwändigen Sanierung hat der Altar in der St. Michaelskirche seinen Platz in der Hauptkirche gefunden. Zuvor war er in der eigens dafür gebauten kleinen Kapelle untergebracht, die südöstlich an der Kirche angebaut wurde.
 
   
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Die Bebauungssituation von Beiertheim im {{Stadtplan Karlsruhe|x=3455163|y=5428522|m=3000|layer=1948}}.
[[Bild:Stephanienbad.jpg|thumb|Das Stephanienbad]]
 
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Die Bebauungssituation von Beiertheim im {{Stadtplan Karlsruhe|x=3455163|y=5428522|m=3000|layer=1965}}.
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Datei:Künstliche Überflutungen Um Karlsruhe Polnischer Erbfolgekrieg 1735.jpg|Beiertheim im Jahr 1735 in einem kolorierten Kupferstich während des [[Polnischer Erbfolgekrieg|Polnischen Erbfolgekriegs]], als auch die [[Alb]] umgeleitet und aufgestaut wurde, um künstliche Überschwemmungen zu erzeugen
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Datei:Gebietsverkäufe Gemeinde Beiertheim an Karlsruhe.jpg|Übersicht über die Gebietsverkäufe Beiertheims an Karlsruhe
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Datei:Gebiet Des Ehemaligen Beiertheimer Feldes.jpg|Der ungefähre Bereich des Gebiets der ehemaligen [[Beiertheimer Feld]]er aus der Luft gesehen
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=== Religion ===
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[[Bild:Bei, St. Michael vom Friedhofsweg gesehen.jpg|thumb|ehemalige Beiertheimer [[Kapelle St. Michael|Michaelskapelle]]]]
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[[Bild:StMichael.jpg|thumb|[[St. Michael (Beiertheim)|St. Michael]]]]
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==== Katholiken ====
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Ursprünglich gehörte Beiertheim zur Kirchengemeinde [[Knielingen]] und war dem alten [[Bistum Speyer]] zugehörig. Später wurde das ältere Beiertheim eine Filialgemeinde des jüngeren Bulach, was bis [[1911]] so bestehen blieb. Seit der Bildung der [[Erzdiözese Freiburg]] und der damit verbundenen Gebietszuordnungen gehört Beiertheim zu dieser Diözese. Seit 1911 ist Beiertheim eine eigenständige Gemeinde und bildete in den Jahren 2005 bis Ende 2013 zusammen mit den Gemeinden von Bulach und der [[Südweststadt]] die Seelsorgeeinheit Karlsruhe Alb-Südwest. Seit dem 1. Januar 2014 gehört die Pfarrei zur Kirchengemeinde [[Karlsruhe Alb-Südwest St. Nikolaus]].
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Die [[Christen in Karlsruhe|katholisch]]en Kirchengemeinden in Beiertheim und Bulach verfügen über ungewöhnlich alte Kirchenbücher, die bis zum Anfang des 17. Jahrhundert zurückreichen.
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Weitere Informationen über die Geschichte der Pfarrgemeinde können in [[Pfarrei St. Michael]] nachgelesen werden.
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==== Protestanten ====
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[[Bild:Stephanienbad.jpg|thumb|Das [[Stephanienbad]]]]
 
Die evangelische [[Paul-Gerhardt-Gemeinde]] wurde [[1957]] gegründet. Als Kirche dient das ehemalige [[Stephanienbad]], bei dem es sich um einen [[Friedrich Weinbrenner|Weinbrenner]]-Bau handelt. Die Kirche liegt an der [[Breite Straße]] 49a in unmittelbarer Nähe zum Bahndamm, der zum [[Hauptbahnhof]] Karlsruhe führt, und an der [[Weiherfeldstraße]], die Beiertheim mit [[Weiherfeld]] verbindet.
 
Die evangelische [[Paul-Gerhardt-Gemeinde]] wurde [[1957]] gegründet. Als Kirche dient das ehemalige [[Stephanienbad]], bei dem es sich um einen [[Friedrich Weinbrenner|Weinbrenner]]-Bau handelt. Die Kirche liegt an der [[Breite Straße]] 49a in unmittelbarer Nähe zum Bahndamm, der zum [[Hauptbahnhof]] Karlsruhe führt, und an der [[Weiherfeldstraße]], die Beiertheim mit [[Weiherfeld]] verbindet.
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=== Alte Beiertheimer Gasthäuser ===
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In Beiertheim gibt bzw. gab es folgende alteingesessene Gasthäuser:
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* '''[[Schwarzer Adler]]''': im der Lauf der Zeit gab verschiedene Bezeichnungen: „Schwarzer Adler“ und „Adler“. Das Gasthaus besteht durchgängig seit seiner Erbauung im Jahre 1754 als Gaststätte. In der Zeit zwischen 1815 und 1835 wurde das Nebenzimmer als Schulzimmer verwendet, bis ein eigener Schulbau errichtet wurde.
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* '''Hirsch''': er hieß in früheren Zeiten auch „Goldener Hirsch“ und bestand möglicherweise seit 1722 als Besenwirtschaft an Stelle der [[Breite Straße]] 125. Jakob Martin erhielt Ende des 18. Jahrhunderts die so genannte Schildgerechtigkeit und Betrieb auch ein Hotel, in dem Reisende übernachteten. Darunter war auch [[Johann Peter Hebel]], der die Gemütlichkeit mehrfach erwähnte. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde das [[Fachwerk|Fachwerkgebäude]] abgerissen.
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* '''Löwe''': auch hier gab es verschiedene Bezeichnungen wie den „Goldener Löwe“. Der Standort ist die [[Breite Straße]] 58. Der Löwe bestand bereits 1722. Das Gebäude wurde im [[Zweiten Weltkrieg]] teilweise zerstört und zu Beginn der 1960er Jahre abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem sich weiterhin ein Löwe befand. Seit 2009 befindet sich dort die Pizzeria „[[Pizza-Sofort Karlsruhe|Beiertheimer Pizzastüble]]“.
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In vergangenen Zeiten gab es bis zu zehn Gasthäuser in Beiertheim, da die Grundstücksverkäufe den Beiertheimern im 19. Jahrhundert Wohlstand gebracht hatten.
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=== Straßenbahngeschichte ===
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Beiertheim hat auch eine über mehr als einhundert Jahre zurückreichende wechselvolle Geschichte, was die Anbindung des ursprünglich selbständigen Dorfes mit der Residenzstadt Karlsruhe anbelangt. Die [[Beiertheimer Straßenbahngeschichte|Geschichte dazu findet sich hier]].
   
 
==Kindergärten==
 
==Kindergärten==
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==Schule==
 
==Schule==
[[Bild:GHS-Beiertheim.jpg|thumb|Grund- und Hauptschule Beiertheim]]
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[[Datei:GHS-Beiertheim.jpg|thumb|Grundschule Beiertheim]]
[[Bild:SchülerhortBeiertheim.jpg|thumb|[[Schülerhort (Beiertheim-Bulach)]] und ehemaliges "neues" Rathaus]]
+
[[Datei:SchülerhortBeiertheim.jpg|thumb|[[Schülerhort (Beiertheim-Bulach)]] und ehemaliges "neues" Rathaus]]
* [[Grund- und Hauptschule Beiertheim]], [[Marie-Alexandra-Straße]] 51
+
* [[Grundschule Beiertheim]], [[Marie-Alexandra-Straße]] 51
   
 
Gegenüber der Schule liegt der Städtische [[Schülerhort (Beiertheim-Bulach)]] an der [[Breite Straße]] 90.
 
Gegenüber der Schule liegt der Städtische [[Schülerhort (Beiertheim-Bulach)]] an der [[Breite Straße]] 90.
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===Ärzte===
 
===Ärzte===
* Fachärzte für innere Medizin: Gemeinschaftspraxis Dr. med. Clemens Koch und Dr. med. Annette Herkel, [[Cäciliastraße]] 33
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* Fachärzte für innere Medizin: [[Gemeinschaftspraxis Dr. med. Clemens Koch und Dr. med. Annette Herkel]], [[Cäciliastraße]] 33
 
* Fachärztin für Nervenheilkunde: Dr. Sibylle Domnick-Lüdke, [[Breite Straße]] 103
 
* Fachärztin für Nervenheilkunde: Dr. Sibylle Domnick-Lüdke, [[Breite Straße]] 103
 
* Praktische Ärztin und Naturheilverfahren: Dr. med. Jolanta Wagner, [[Kronprinzenstraße]] 6
 
* Praktische Ärztin und Naturheilverfahren: Dr. med. Jolanta Wagner, [[Kronprinzenstraße]] 6
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===Bäcker===
 
===Bäcker===
* [[Brotkorb]], Hatz Bäckereibetriebe GmbH, [[Marie-Alexandra-Straße]] 12
 
 
* [[Bäckerei Neff]], Neff Rudolf GmbH Bäckerei, [[Gebhardstraße]] 29
 
* [[Bäckerei Neff]], Neff Rudolf GmbH Bäckerei, [[Gebhardstraße]] 29
 
* [[Steinbeck]], Bruno Steinbeck GmbH, [[Gebhardstraße]] 58
 
* [[Steinbeck]], Bruno Steinbeck GmbH, [[Gebhardstraße]] 58
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=== Restaurants, Kneipen und Fastfood ===
 
=== Restaurants, Kneipen und Fastfood ===
[[Bild:Pizzeria Breite.JPG|thumb|Adria Ristorante]]
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[[Datei:Pizzeria Breite.JPG|thumb|Adria Ristorante]]
[[Bild:HammersRestaurant Beiertheim2009.jpg|thumb|Hammer's Restaurant]]
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[[Datei:HammersRestaurant Beiertheim2009.jpg|thumb|Hammer's Restaurant]]
[[Bild:Gaststätte Schwarzer Adler Beiertheim BreiteStr.jpg|thumb|Restaurant Schwarzer Adler]]
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[[Datei:Gaststätte Schwarzer Adler Beiertheim BreiteStr.jpg|thumb|Restaurant [[Schwarzer Adler]]]]
 
* [[Adria Ristorante]], [[Breite Straße]] 24
 
* [[Adria Ristorante]], [[Breite Straße]] 24
 
* [[Bezo's Grill]], [[Ebertstraße]] 9
 
* [[Bezo's Grill]], [[Ebertstraße]] 9
  +
* [[Pizza-Sofort Karlsruhe|Beiertheimer Pizzastüble (Pizza-Sofort)]], [[Breite Straße]] 58
 
* [[Café_Saloon|Café Saloon]], [[Marie-Alexandra-Straße]] 3
 
* [[Café_Saloon|Café Saloon]], [[Marie-Alexandra-Straße]] 3
* [[Hammer's Restaurant]], [[Breite Straße]] 98
+
* [[Sangam]], [[Breite Straße]] 98
 
* [[Schwarzer Adler]], [[Breite Straße]] 117
 
* [[Schwarzer Adler]], [[Breite Straße]] 117
* [[Weiser Kuckuck]], [[Marie-Alexandra-Straße]] 15
+
* [[Thai Banna Restaurant]], [[Marie-Alexandra-Straße]] 15
   
 
=== Sonstige Unternehmen ===
 
=== Sonstige Unternehmen ===
 
* [[Postagentur Inhaberin Jutta Hartlieb]], [[Breite Straße]] 88
 
* [[Postagentur Inhaberin Jutta Hartlieb]], [[Breite Straße]] 88
* [[Werners Lotto-Lädchen]], [[Gebhardstraße]] 43
 
* [[Radl-Neumann]], [[Hohenzollernstraße]] 33
 
 
* an der Ecke [[Wartburgstraße]] und [[Hohenzollernstraße]] befindet sich eine Station von [[Stadtmobil]]
 
* an der Ecke [[Wartburgstraße]] und [[Hohenzollernstraße]] befindet sich eine Station von [[Stadtmobil]]
   
 
== Vereine ==
 
== Vereine ==
Die Interessen der Einwohner Beiertheims werden vom [[Bürgerverein Karlsruhe-Beiertheim|Bürgerverein Karlsruhe Beiertheim e.V.]] vertreten. Sport wird in Beiertheim beim [[SVK Beiertheim]] ausgeübt. Der älteste Gesangverein ist der [[Gesangverein Freundschaft 1862 Karlsruhe-Beiertheim]].
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Die Interessen der Einwohner Beiertheims werden vom [[Bürgerverein Karlsruhe-Beiertheim|Bürgerverein Karlsruhe Beiertheim e.V.]] vertreten. Sport wird in Beiertheim beim [[SVK Beiertheim|SV Karlsruhe-Beiertheim]] ausgeübt. Der älteste Gesangverein ist der [[Gesangverein Freundschaft 1862 Karlsruhe-Beiertheim]].
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[[1. Beiertheimer Carneval Club 89|1. Beiertheimer Carneval Club 89 e.V.]]: Durchführung [[Fastnacht|karnevalistischer Veranstaltungen]] und in der Tanzsportabteilung erfolgt die Ausbildung von Kindern ab drei Jahren im karnevalistischen [[Gardetanz|Gardetanzsport]]. Das Vereinsheim befindet sich in der [[Breite Straße]] 58.
   
 
Ehemalige Vereine sind der [[Militärverein Beiertheim]] sowie die [[Tischgesellschaft Tolerantia Beiertheim|Tischgesellschaft „Tolerantia“ Beiertheim]].
 
Ehemalige Vereine sind der [[Militärverein Beiertheim]] sowie die [[Tischgesellschaft Tolerantia Beiertheim|Tischgesellschaft „Tolerantia“ Beiertheim]].
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* ''Beiertheimer Straßenbahngeschichte'', Sonderausgabe des Weichenbengels, 2006
 
* ''Beiertheimer Straßenbahngeschichte'', Sonderausgabe des Weichenbengels, 2006
 
* ''100 Jahre Eingemeindung Beiertheim – Rückblick auf die Stadtteilentwicklung der letzten 100 Jahre'', herausgegeben vom Bürgerverein Karlsruhe-Beiertheim, 2007 (ohne ISBN)
 
* ''100 Jahre Eingemeindung Beiertheim – Rückblick auf die Stadtteilentwicklung der letzten 100 Jahre'', herausgegeben vom Bürgerverein Karlsruhe-Beiertheim, 2007 (ohne ISBN)
  +
* ''Beiertheim - Streifzüge durch die Ortsgeschichte'', 2010, anlässlich des 900jährigen Bestehens von Beiertheim, Herausgeber: [[Stadt Karlsruhe]], [[Stadtarchiv Karlsruhe|Stadtarchiv]], Peter Pretsch, ISBN 978-3-88190-610-4
   
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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* {{Karlsruhe-Stadtarchivlexikon|top-3073}}
* {{karlsruhe-de|www.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/chronik/stadtteilchroniken/beiertheim|Karlsruhe: Die Stadtteilchroniken: Beiertheim}}
 
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{{Fußnoten}}
   
 
[[Kategorie:Beiertheim-Bulach|!Beiertheim]]
 
[[Kategorie:Beiertheim-Bulach|!Beiertheim]]

Version vom 6. Januar 2016, 23:05 Uhr

Beiertheim aus der Luft
Das schwarze Wappen von Beiertheim mit einem nach rechts gekehrten, silbernen Mond
Einfahrt nach Beiertheim von Bulach aus kommend

Beiertheim bildet zusammen mit Bulach den Karlsruher Stadtteil Beiertheim-Bulach.

Geografie

Beiertheim erstreckt sich von der Ebertstraße im Norden bis zur Alb im Süden und von der Südtangente im Westen bis zum Hauptbahnhof im Osten.

Die in Beiertheim-Bulach vorhandenen Straßen können dieser Straßenübersicht entnommen werden.

Daten und Statistik[1]

Fläche
51,33 ha
Bevölkerung
Einwohnerzahl: 3.922 Einwohner
Einwohnerdichte: 76,4 Wohnbevölkerung/ha
Haushalte: 2.437 Haushalte

Veranstaltungen im Jahr 2012

17. Dezember 2012, Adventskonzert

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Heinz Fenrich findet ab 19:30 Uhr in der St. Michael Kirche ein Adventskonzert statt. Es spielt das Luftwaffenmusikkorps 2. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden für die Gemeindearbeit der Kirche und für das Soldatenhilfswerk gebeten.


Zurückliegende Veranstaltungen befinden sich hier.

Bilder

Geschichte

Ehemalige Gemarkungsgrenze Beiertheims in rot und heutige Ausdehnung des Stadtviertels in Schwarz
Christian Braun III., letzter Bürgermeister Beiertheims

Beiertheim und Bulach sind mittelalterliche Dorfgründungen. Eine erstmalige Erwähnung Beiertheims als „Burtan“ erfolgte in einer Urkunde von König Heinrich V. im Jahr 1110. Beiertheim entwickelte sich als typisches Straßendorf entlang der Breite Straße.

1535 entstanden durch Erbteilung aus der Baden die beiden Linien Baden-Durlach, dem auch Beiertheim angehörte, da die Alb die Gemarkungsgrenze bildete und Baden-Baden, dem Bulach, südlich der Alb liegend, zugehörig war. Die beiden Linien wurden 1771 durch Erbschaft wiedervereinigt. Während die Linie Baden-Durlach 1556 die Reformation einführte, verblieb die Linie Baden-Baden beim katholischen Glauben. Da Beiertheim eine Filialgemeinde von Bulach war, blieb Beiertheim trotz seiner Zugehörigkeit zur protestantischen Linie katholisch.

Beiertheim dehnte sich ursprünglich auf einer Fläche von 435 Hektar vom Entenfang im Westen bis zum heutigen Mendelssohnplatz im Osten aus und reichte in etwa von der Kriegsstraße im Norden bis zum Schloss Rüppurr im Süden. Die Karlsruher Eingemeindung Beiertheims erfolgte am 1. Januar 1907, wobei zuvor die Gemarkung Beiertheims stetig verkleinert wurde – zu Gunsten der ständig wachsenden, damaligen Residenzstadt Karlsruhe. So betrug die Fläche Beiertheims bei der Eingemeindung nur noch 160 Hektar. Die zähen Verhandlungen zur Eingemeindung zogen sich über 30 Jahre hin und erforderten einige Zugeständnisse der Stadt Karlsruhe, bevor die damals rund 2.200 Einwohner der Eingemeindung zustimmten. Karlsruhe benötigte das Beiertheimer Gebiet, um sich Richtung Süden ausdehnen zu können. So entstand der neue Hauptbahnhof auf ehemaligem Beiertheimer Gebiet.

Die letzten Bürgermeister von Beiertheim waren u.a. Aloys Weber (1804–?) von 1845 bis 1873 und Christian Braun III. (1853–1907), der bis 31. Dezember 1906 im Amt war. Nach der Eingemeindung wurde der Blechnermeister Christian Braun V. aus dem letzten Gemeinderat zum Mitglied des Karlsruher Stadtrats ernannt.

Das Stadtviertel Beiertheim hat inzwischen nur noch eine Fläche von 48 Hektar.

Bauliche Entwicklung Beiertheims

Das ehemalige Straßendorf Beiertheim entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte langsam entlang der Breite Straße und dehnte sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach Norden in die Marie-Alexandra-Straße und Anfang des 20. Jahrhunderts in die mittlere und östliche Hohenzollernstraße aus. Zwischen 1948 und den 1980er Jahren wurde die westliche Hohenzollernstraße sowie die Ebertstraße mit Mehrfamilienhäusern bebaut. Zwischen beiden Straßen im westlichen Teil erfolgte der Häuserbau in aufgelockerter Form, d.h. es wurden Häuser mit Gartenanlagen gebaut und nicht nahezu komplett umschlossene Straßenzüge wie im östlichen und südlichen Bereich Beiertheims.

Die letzten größeren Neubauten erfolgten im Beiertheimer Westen sowie im südöstlichen Teil der Breite Straße. Zwischenzeitlich existieren in Beiertheim nur noch wenige Baulücken und bestehende Bausubstanz wird vereinzelt abgerissen und durch neue, höhere Bebauung ersetzt, sofern keine Sanierung des Altbaubestandes erfolgt, was häufiger der Fall ist.

Das älteste erhaltene Gebäude in Beiertheim ist ein Fachwerkhaus und stammt aus dem Jahr 1648. Es befindet sich an der westlichen Breite Straße 129.

Die Bebauungssituation von Beiertheim im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1948.

Die Bebauungssituation von Beiertheim im Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1965.

Religion

ehemalige Beiertheimer Michaelskapelle

Katholiken

Ursprünglich gehörte Beiertheim zur Kirchengemeinde Knielingen und war dem alten Bistum Speyer zugehörig. Später wurde das ältere Beiertheim eine Filialgemeinde des jüngeren Bulach, was bis 1911 so bestehen blieb. Seit der Bildung der Erzdiözese Freiburg und der damit verbundenen Gebietszuordnungen gehört Beiertheim zu dieser Diözese. Seit 1911 ist Beiertheim eine eigenständige Gemeinde und bildete in den Jahren 2005 bis Ende 2013 zusammen mit den Gemeinden von Bulach und der Südweststadt die Seelsorgeeinheit Karlsruhe Alb-Südwest. Seit dem 1. Januar 2014 gehört die Pfarrei zur Kirchengemeinde Karlsruhe Alb-Südwest St. Nikolaus.

Die katholischen Kirchengemeinden in Beiertheim und Bulach verfügen über ungewöhnlich alte Kirchenbücher, die bis zum Anfang des 17. Jahrhundert zurückreichen.

Weitere Informationen über die Geschichte der Pfarrgemeinde können in Pfarrei St. Michael nachgelesen werden.

Protestanten

Die evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde wurde 1957 gegründet. Als Kirche dient das ehemalige Stephanienbad, bei dem es sich um einen Weinbrenner-Bau handelt. Die Kirche liegt an der Breite Straße 49a in unmittelbarer Nähe zum Bahndamm, der zum Hauptbahnhof Karlsruhe führt, und an der Weiherfeldstraße, die Beiertheim mit Weiherfeld verbindet.

Alte Beiertheimer Gasthäuser

In Beiertheim gibt bzw. gab es folgende alteingesessene Gasthäuser:

  • Schwarzer Adler: im der Lauf der Zeit gab verschiedene Bezeichnungen: „Schwarzer Adler“ und „Adler“. Das Gasthaus besteht durchgängig seit seiner Erbauung im Jahre 1754 als Gaststätte. In der Zeit zwischen 1815 und 1835 wurde das Nebenzimmer als Schulzimmer verwendet, bis ein eigener Schulbau errichtet wurde.
  • Hirsch: er hieß in früheren Zeiten auch „Goldener Hirsch“ und bestand möglicherweise seit 1722 als Besenwirtschaft an Stelle der Breite Straße 125. Jakob Martin erhielt Ende des 18. Jahrhunderts die so genannte Schildgerechtigkeit und Betrieb auch ein Hotel, in dem Reisende übernachteten. Darunter war auch Johann Peter Hebel, der die Gemütlichkeit mehrfach erwähnte. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde das Fachwerkgebäude abgerissen.
  • Löwe: auch hier gab es verschiedene Bezeichnungen wie den „Goldener Löwe“. Der Standort ist die Breite Straße 58. Der Löwe bestand bereits 1722. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und zu Beginn der 1960er Jahre abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem sich weiterhin ein Löwe befand. Seit 2009 befindet sich dort die Pizzeria „Beiertheimer Pizzastüble“.

In vergangenen Zeiten gab es bis zu zehn Gasthäuser in Beiertheim, da die Grundstücksverkäufe den Beiertheimern im 19. Jahrhundert Wohlstand gebracht hatten.

Straßenbahngeschichte

Beiertheim hat auch eine über mehr als einhundert Jahre zurückreichende wechselvolle Geschichte, was die Anbindung des ursprünglich selbständigen Dorfes mit der Residenzstadt Karlsruhe anbelangt. Die Geschichte dazu findet sich hier.

Kindergärten

Schule

Grundschule Beiertheim
Schülerhort (Beiertheim-Bulach) und ehemaliges "neues" Rathaus

Gegenüber der Schule liegt der Städtische Schülerhort (Beiertheim-Bulach) an der Breite Straße 90.

Unternehmen

Ärzte

Apotheken

Bäcker

Metzger

Einkaufsmärkte

Restaurants, Kneipen und Fastfood

Adria Ristorante
Hammer's Restaurant
Restaurant Schwarzer Adler

Sonstige Unternehmen

Vereine

Die Interessen der Einwohner Beiertheims werden vom Bürgerverein Karlsruhe Beiertheim e.V. vertreten. Sport wird in Beiertheim beim SV Karlsruhe-Beiertheim ausgeübt. Der älteste Gesangverein ist der Gesangverein Freundschaft 1862 Karlsruhe-Beiertheim.

1. Beiertheimer Carneval Club 89 e.V.: Durchführung karnevalistischer Veranstaltungen und in der Tanzsportabteilung erfolgt die Ausbildung von Kindern ab drei Jahren im karnevalistischen Gardetanzsport. Das Vereinsheim befindet sich in der Breite Straße 58.

Ehemalige Vereine sind der Militärverein Beiertheim sowie die Tischgesellschaft „Tolerantia“ Beiertheim.

Literatur

  • Beiertheimer Straßenbahngeschichte, Sonderausgabe des Weichenbengels, 2006
  • 100 Jahre Eingemeindung Beiertheim – Rückblick auf die Stadtteilentwicklung der letzten 100 Jahre, herausgegeben vom Bürgerverein Karlsruhe-Beiertheim, 2007 (ohne ISBN)
  • Beiertheim - Streifzüge durch die Ortsgeschichte, 2010, anlässlich des 900jährigen Bestehens von Beiertheim, Herausgeber: Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv, Peter Pretsch, ISBN 978-3-88190-610-4

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Statistisches Jahrbuch Karlsruhe 2013